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Gast26092018
14.05.2018, 19:33
Bezüglich der Botschaft: Naja, aber solange wir nicht wissen, was the Endgame ist können wir noch kein Urteil fällen. Trump hat schließlich nicht ausgeschlossen, dass nicht irgendwann auch eine Botschaft in Ostjerusalem für die Palästinenser errichtet wird.Er will erst einmal Honig um die Münder der Israelis schmieren.
Denn das ist ja eigentlich das Ziel der "two state solution"...Ostjerusalem als Hauptstadt Palästinas und Westjerusalem Hauptstadt Israels. Aber ich weiß nicht... :-nix

Bille11
14.05.2018, 19:52
Denn das ist ja eigentlich das Ziel der "two state solution"...Ostjerusalem als Hauptstadt Palästinas und Westjerusalem Hauptstadt Israels. Aber ich weiß nicht... :-nix

Warum eigentlicht nicht? Für mich fühlt und hört es sich logisch an so.. aber vllt ist die Hamas dafür einfach noch nicht so weit. Die Israelis ja leider auch nicht.

Shizr
14.05.2018, 21:28
Denn das ist ja eigentlich das Ziel der "two state solution"...Ostjerusalem als Hauptstadt Palästinas und Westjerusalem Hauptstadt Israels. Aber ich weiß nicht... :-nix
Solange auf beiden Seiten durchgeknallte Fanatiker sitzen, für die ein radikaler Völkermord der jeweils anderen Seite eher eine Option ist als die Teilung ihrer "unteilbaren, heiligen Stadt"... so lange wird es keine Zweistaatenlösung geben.


Und ernsthaft, sowohl in der israelischen Regierung als auch in der palästinensischen Autonomiebehörde sitzen solche Leute.
Und es ist auch nicht absehbar, dass sich daran etwas ändern wird.

Choranaptyxis
14.05.2018, 21:36
Und ernsthaft, sowohl in der israelischen Regierung als auch in der palästinensischen Autonomiebehörde sitzen solche Leute.
Und es ist auch nicht absehbar, dass sich daran etwas ändern wird.

Was ich nie verstanden habe, warum muss man den Siedlungsbau immer noch vorantreiben? Das schafft nur neue Konfliktfelder, zumal es ein enormer Aufwand ist, diese zu schützen. Hat da jmd ne Erklärung für?

LasseReinböng
15.05.2018, 08:38
Warum eigentlicht nicht? Für mich fühlt und hört es sich logisch an so.. aber vllt ist die Hamas dafür einfach noch nicht so weit. Die Israelis ja leider auch nicht.

Die Hamas hat ja keine realistischen/konstruktiven Ziele - Vertreibung der Juden aus Israel, Rückkehr aller sog. palästinensischer Flüchtlinge nach Israel usw.

Lava
15.05.2018, 10:05
Was ich nie verstanden habe, warum muss man den Siedlungsbau immer noch vorantreiben? Das schafft nur neue Konfliktfelder, zumal es ein enormer Aufwand ist, diese zu schützen. Hat da jmd ne Erklärung für?

Ich kann als "Quelle" nur den Roman Breaking News von Frank Schätzing bieten, aber darin wurde es so geschildert, dass die ganz radikalen Israelis das Land halt als ihres betrachten, weil das ja so schon in der Bibel steht, äh, in der Tora? Naja, irgendwo steht das wohl.

eny
17.05.2018, 09:04
Israel hat ganz profan gesagt ein Platzproblem. Jeder Jude darf sich dort niederlassen und in den letzten Jahren wollten es sehr viele vor allem aus der ehemaligen Sowjetunion, die irgendwo untergebracht werden müssen.

Choranaptyxis
17.05.2018, 12:18
Ok danke. Trotzdem nicht hilfreich für einen Friedensprozess

Shizr
17.05.2018, 19:08
Ok danke. Trotzdem nicht hilfreich für einen Friedensprozess
Die israelischen Siedler und ihre politischen Unterstützer wollen keinen Friedensprozess.

Die wollen gewinnen.
Sie wollen Israel, Gaza und Westjordanland und ganz Jerusalem als einen jüdischen Staat, ohne die Palästinenser.
Schließlich hat Gott ihnen das gesamte Land geschenkt, und die Palästinenser sind gotteslästerliche Eindringlinge, die kein Recht haben, dort zu leben.


Die Bedingungen in Gaza und Westjordanland sind nicht umsonst schon weit jenseits des Lebensunwürdigen.
Sie wollen, dass die Palästinenser abhauen.


Für die Palästinenser kommt das natürlich wohl schon aus Prinzip nicht in Frage, und überhaupt gibt es da viel zu viele muslimische Heiligtümer, als dass die das auch nur hypothetisch in Erwägung ziehen würden.


Die einzige denkbare Chance auf einen nachhaltigen Friedensprozess ist eine echte Zwei-Staaten-Lösung mit einem geteilten Jerusalem.
Die orthodoxen Juden würden aber einen Bürgerkrieg anfangen, wenn eine israelische Regierung das jemals ernsthaft in Erwägung ziehen würde, und sie haben in den USA genug kritiklose Unterstützung, dass auch die US-Regierung so einen Plan niemals mittragen wird.


Es ist halt kein Zufall, dass alle "Friedenspläne" bislang nur verlogene Pseudoangebote waren, die darauf hinausliefen, dass die Palästinenser viel aufgeben und nichts dafür bekommen sollten.
Der Westen steht viel zu kritiklos auf Seiten Israels, und jeder Israel-Kritiker wird ungeachtet seiner Argumente als Antisemit gebrandmarkt.



Wie üblich bringen Religionen den Menschen nur Leid, nichts Positives.

LasseReinböng
17.05.2018, 22:31
Israel hat ganz profan gesagt ein Platzproblem. Jeder Jude darf sich dort niederlassen und in den letzten Jahren wollten es sehr viele vor allem aus der ehemaligen Sowjetunion, die irgendwo untergebracht werden müssen.

Das glaube ich nicht. Es sollen ca. eine halbe Million Juden in der West Bank leben. Die könnte man auch locker im Staat Israel unterbringen. Es geht eher um die biblischen Gebiete von Judäa und Samaria. In Hebron liegt z.B. das Grab von Abraham, Isaak, und Jakob und deren Frauen Sarah, Rebekka und Leah.

Außerdem hat es sicherlich militärisch-strategische Vorteile, hier israelische Soldaten stationieren zu können.

Und dann gibt es ja noch Millionen an amerikanischen Protestanten, die scharf auf dieses Land sind...

LasseReinböng
17.05.2018, 22:48
Die israelischen Siedler und ihre politischen Unterstützer wollen keinen Friedensprozess.

Die wollen gewinnen.
Sie wollen Israel, Gaza und Westjordanland und ganz Jerusalem als einen jüdischen Staat, ohne die Palästinenser.
Schließlich hat Gott ihnen das gesamte Land geschenkt, und die Palästinenser sind gotteslästerliche Eindringlinge, die kein Recht haben, dort zu leben.


Die Bedingungen in Gaza und Westjordanland sind nicht umsonst schon weit jenseits des Lebensunwürdigen.
Sie wollen, dass die Palästinenser abhauen.


Für die Palästinenser kommt das natürlich wohl schon aus Prinzip nicht in Frage, und überhaupt gibt es da viel zu viele muslimische Heiligtümer, als dass die das auch nur hypothetisch in Erwägung ziehen würden.


Die einzige denkbare Chance auf einen nachhaltigen Friedensprozess ist eine echte Zwei-Staaten-Lösung mit einem geteilten Jerusalem.
Die orthodoxen Juden würden aber einen Bürgerkrieg anfangen, wenn eine israelische Regierung das jemals ernsthaft in Erwägung ziehen würde, und sie haben in den USA genug kritiklose Unterstützung, dass auch die US-Regierung so einen Plan niemals mittragen wird.


Es ist halt kein Zufall, dass alle "Friedenspläne" bislang nur verlogene Pseudoangebote waren, die darauf hinausliefen, dass die Palästinenser viel aufgeben und nichts dafür bekommen sollten.
Der Westen steht viel zu kritiklos auf Seiten Israels, und jeder Israel-Kritiker wird ungeachtet seiner Argumente als Antisemit gebrandmarkt.



Wie üblich bringen Religionen den Menschen nur Leid, nichts Positives.

Stimmt teilweise. So wie die Palästinenser sind natürlich auch die Juden radikalisiert. Nach gut 8 Kriegen zwischen den Arabern und Juden gibt es unter den Juden immer weniger Menschen, die noch bereit sind, auf die andere Seite zu zugehen. Die nationalreligiösen Juden nehmen anteilsmäßig im Land zu und die Juden aus der ehemaligen UDSSR haben tendenziell auch eher wenig Empathie mit dem Schicksal der Palästinenser auf der anderen Seite und wählen eher rechts.

Aber auch die Palästinenser verlieren mit ihrer Strategie m.E. bald alles. Es gibt ja keine arabischen Staatschefs mehr, die noch mit den Palästinensern etwas zu tun haben wollen. Man hat lange Zeit Maximalforderungen gestellt und hat wohl bald gar nichts mehr ?! So wie die palästinensische Seite indoktriniert wird arbeitet sie langsam an ihrem eigenen kompletten Untergang, habe ich das Gefühl.

Interessant finde ich diesen Channel auf youtube - man kann auch selber Fragen an den Interviewer schicken. Der Interviewer ist kanadischer Jude. Sowohl die Antworten der Juden als auch der Araber sind oft erschütternd.


https://www.youtube.com/user/coreygilshuster/featured

Lava
18.05.2018, 09:30
Naja, der eine Palästinenser, den ich kenne, war auch immer der Ansicht, es sollte wieder mehr Selbstmordattentate geben, das sei das einzig wirksame politische Druckmittel. :-?

Gast26092018
18.05.2018, 10:04
Das ist eine blöde Aussage! Aber das stimmt schon, das die Israelis nur durch Druck bewgt werden.
Das hat damals Anwar as-Sadat (der Ägyptische Präsident) in den 70er Jahre auch erkannt. Dann sagte er sich: Ok, wenn eine Krise nötig ist, um die Israelis zum Verhandlungstisch zu bewegen...dann müssen wir eine Krise auslösen. Es folgte der Yom Kippur Krieg, der die Israelis überraschte. Folge Friedensvertrag mit Ägypten und Rückgabe der Sinai Halbinsel an die Ägypter.
Aber kein arabischer Staat könnte es heute mit Israel aufnehmen. Misswirtschaft und Korruption sein Dank

Hoppla-Daisy
18.05.2018, 11:05
Anwar al-Sadat ;-)

Gast26092018
18.05.2018, 11:46
Geschrieben vielleicht. Aber wenn man seinen Namen im Arabischen aussspricht dann sagt man eigentlich as sadat, man betont das l nicht.

Autolyse
18.05.2018, 20:55
Ein bisschen wohlfeil, wenn man selbst nur vom IS sprach, nicht jedoch von Daesch, nicht?

Relaxometrie
18.05.2018, 21:16
Ich denke nicht, daß unsere Generation erleben wird, daß der Nahostkonflikt gelöst wird. Die Situation ist einfach zu verworren, zu international verflochten, die Konfliktparteien sind zu fanatisch :-((:-kotz:-nix
Was mir allerdings zusätzlich so richtig gegen den Strich geht, ist die Tatsache, daß Deutschland auch noch Waffen in die Krisenregion liefert.

LasseReinböng
19.05.2018, 12:56
Naja, der eine Palästinenser, den ich kenne, war auch immer der Ansicht, es sollte wieder mehr Selbstmordattentate geben, das sei das einzig wirksame politische Druckmittel. :-?

Die USA sind die einzigen, die Druck auf Israel ausüben könnten, was den Siedlungsbau anbelangt. Die größte proisraelische Wählergruppe in den USA sind allerdings die Evangelikalen, die die Palästinenser am liebsten in Jordanien sehen würden aber ganz klar nicht in der west bank.

McDübel
20.05.2018, 13:32
Der Westen steht viel zu kritiklos auf Seiten Israels, und jeder Israel-Kritiker wird ungeachtet seiner Argumente als Antisemit gebrandmarkt.


Jo, und jüngst der Rauswurf des SZ-Karikaturisten Hanitzsch.○kotz○
Diese ekelhafte Heuchelei unserer Politiker ist manchmal nur noch schwer zu ertragen. Da wird permanent etwas von historischer Verantwortung gefaselt, aber man hat kein Problem damit U-Boote, die Atomköpfe tragen können, an Israel weiterzugeben. Jetzt auch noch quasi die Kriegserklärung Israels an den Iran. Irgendwie fesselt sich Deutschland ständig an den Holocaust und übersieht mMn dabei völlig, dass "historische Verantwortung" nicht bedeuten kann, Israel eine Art Freifahrtschein für seine aggressive Politik und verübtes Unrecht auszustellen. Ich interpretiere für mich "historische Verantwortung" da irgendwie anders. òó
Ohne Worte...: https://www.dailysabah.com/mideast/2018/05/16/israeli-govt-justifies-killings-of-palestinians-saying-we-cant-put-all-of-these-people-in-jail

LasseReinböng
23.05.2018, 21:54
Da wird permanent etwas von historischer Verantwortung gefaselt, aber man hat kein Problem damit U-Boote, die Atomköpfe tragen können, an Israel weiterzugeben
Wie meinst Du das ? Israel existiert lediglich, weil es sich bislang immer gegen die arabischen Nachbarstaaten verteidigen konnte, sonst wäre es längst von den Arabern ausgelöscht worden. Wenn man also die Existenz Israels sichern möchte, muß man seine Wehrhaftigkeit gewährleisten - insofern ist die Aktion mit den U-Booten nur nachvollziehbar.



Jetzt auch noch quasi die Kriegserklärung Israels an den Iran.

Wer droht denn wem seit Jahren mit der Vernichtung ? Hier verdrehst Du die Tatsachen so ziemlich genau um 180 Grad. Wen hochrangige iranische Politiker, insbesondere der geistliche "Führer" Ayatolla Chomenei, ständig von der Vernichtung Israels sprechen und sich im Nahen Osten immer weiter ausbreiten und direkt bzw. indirekt über shiitische Milizen an Israel heranrücken braucht man sich nicht zu wundern, daß Israel proaktiv wird. Wie Mahmud Achmadinedschad einst sagte - "Israel is a one bomb country" - ein verlorener Krieg wäre aufgrund der Größe im Gegensatz zu den Nachbarn auch der letzte Krieg Israels.