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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Krankenpflege auf Dauer eine Alternative zum Traum Medizin? Eure Erfahrungen damit?



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Carnivore
16.06.2018, 10:29
Es werden gefühlt in jeder Praxis Therapeuten gesucht und keiner bewirbt sich.

Serotonin93
16.06.2018, 10:51
Es werden gefühlt in jeder Praxis Therapeuten gesucht und keiner bewirbt sich.

Echt arg, bei uns ists eben genau anders rum. Naja, da lassen sich bestimmt einige blenden, wobei ich es gar nicht so verstehe. Weiß auch nicht, ob ich die Akademisierung gut finde!

WackenDoc
16.06.2018, 10:52
Das Problem hat die Baubranche zur Zeit auch. Und weder Arbeitsbedingungen noch Bezahlung sind so schlecht wie ihr Ruf. Gibt Firmen gerade aufm Land die keine Mitarbeiter und keine Azubis mehr finden. Bestimmte Fachrichtungen haben noch 1-2 Schüler in einem Berufsschuljahrgang.

Serotonin93
16.06.2018, 10:54
Ach Schnuggi... Ich habe deinen letzten langen Post damals gelesen (jetzt habe ich aber nicht alle Seiten hier durchgelesen). Das mit der Familie verstehe ich voll und ganz, ich habe letztes Jahr mit Medizin angefangen und bin bereits 3-fache Mutter.

Ich habe zuerst Pflege mit Naurwissenschaften studiert (im Ausland, denn ich komme nicht aus DE), der Grund dafür war, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht wegziehen konnte und meine Stadt kein Medizinstudium angeboten hat. Ich bin Krankenschwester geworden und habe es inzwischen in Deutschland bis zur Stationsleitung geschafft. Versteh mich nicht falsch, aber das ist wie Äpfle mit Birnen zu vergleichen. Du bist zwar drin, aber deine Aufgaben haben mit ärztlichem Dasein und breiter Medizin wenig bis gar nichts zu tun. Die sind einfach was völlig anderes. Können bestimmt erfüllend sein, ABER...

...nicht, wenn es dein Wunsch ist, Ärztin zu sein. Dir wird in solchem Fall immer etwas fehlen, du wirst dich nach mehr sehnen. Und womöglich bis zum Schluss bereuen, nicht versucht zu haben.

Danke dir! Aber hat dir der Job schon auch Spaß gemacht? Dass man es nicht so vergleichen kann, ist klar. Aber wenn ich selbst zu feig bin, in D zu studieren, dann muss ich mich eben mit etwas “nicht so perfekten” zufrieden geben. Wie ist es so, als Stationsleitung?

Und studierst du jetzt Medizin?

Serotonin93
16.06.2018, 10:57
Das Problem hat die Baubranche zur Zeit auch. Und weder Arbeitsbedingungen noch Bezahlung sind so schlecht wie ihr Ruf. Gibt Firmen gerade aufm Land die keine Mitarbeiter und keine Azubis mehr finden. Bestimmte Fachrichtungen haben noch 1-2 Schüler in einem Berufsschuljahrgang.

Auf jeden Fall! In meinem Heimatort hat der ansässige Elektriker mit eigenem Unternehmen alleine 3 Häuser (zwei für seine Kinder) gebaut, sie haben noch ein Ferienhaus in Tirol und fahren fette Autos. Ist natürlich eine Ausnahme, aber trotzdem. Der Hausarzt fängt grad erst mit seinem Hausbau an uns ist schon über 40!

nie
16.06.2018, 11:06
Wobei Hausbau jetzt auch kein valides Maß für ein Einkommen ist. Der Großteil der Leute in meinem Heimatdorf, die in meinem Alter sind, hat schon ein Haus gebaut. Alles Leute mit Ausbildung und durchschnittlichem Gehalt. Ist da halt einfach ein Lebensziel, das sie unbedingt erreichen wollen. Dafür wird sich auch ohne Ende verschuldet und an vielen anderen Sachen gespart.

Ich werde mehr verdienen als alle diese Leute und vermutlich niemals ein Haus bauen. Weil ich kein Haus bauen will. Selbst wenn ich Millionen auf dem Konto hätte.

Serotonin93
16.06.2018, 11:20
Wobei Hausbau jetzt auch kein valides Maß für ein Einkommen ist. Der Großteil der Leute in meinem Heimatdorf, die in meinem Alter sind, hat schon ein Haus gebaut. Alles Leute mit Ausbildung und durchschnittlichem Gehalt. Ist da halt einfach ein Lebensziel, das sie unbedingt erreichen wollen. Dafür wird sich auch ohne Ende verschuldet und an vielen anderen Sachen gespart.

Ich werde mehr verdienen als alle diese Leute und vermutlich niemals ein Haus bauen. Weil ich kein Haus bauen will. Selbst wenn ich Millionen auf dem Konto hätte.

Stimmt schon. In dem Fall weiß ichs halt genau, aber du hast recht. Wollte damit nur sagen, dass ein Studium heute, sei es jetzt Jura, BWL oder sonst was, einfach keine Garantie mehr für ein tolles Gehalt ist.

Serotonin93
16.06.2018, 11:43
Das, was du beschreibst, sind ja Tätigkeiten einer Arzthelferin. Wäre die Ausbildung was für dich? Da kannst du sicherlich in Wien was finden und bist viel schneller fertig. Dienste hat man da auch nicht außer in der Notaufnahme.
Oder Hebamme? Da hat man natürlich Dienste und eine große Verantwortung.

Dass du lange Ballett gemacht hast, ist doch gut. Profisportler kann man eben nicht ewig machen.

Ja, scho, auch wenns mir nicht ums Geld geht, alleine mag ich schon davon leben können, ohne jeden Cent umzudrehen. Und bei 1600€ brutto auf 40h wird das schwer. Da hätt ich glech bei Ballett bleiben können und weiter unterrichten.

Außerdem halte ich mich auch mental für anspruchsvoll und würd schon auch gern noch etwas “lernen”, dass einen vl etwas fordert.

davo
16.06.2018, 11:45
Wenn man alles haben will aber nicht bereit ist dafür irgendwas zu tun wirds halt schwer.

Serotonin93
16.06.2018, 12:04
Ich versteh deinen Ansatz immer noch nicht. Ich will nicht “alles haben”, sonst würd ich nicht zwischen Lehramt und Pflege schwanken und Anderes überlegen.

Und ich bin bereit, >Etwas< dafür zu tun, nämlich zB in Deutschland beginnen und nach 2 Jahren nach Ö wechseln, ich werd nochmal für den MedAt lernen und überlege, wie intelligent und machbar ein Kredit ist. Und ich hadere ständig, ob ich ganz nach D gehen kann.

Ich verstehe nicht, wieso hier Einige nicht verstehen können, dass es doch auch nichts bringt, wenn ich nach D gehe, mich die Sorge (vl unnötig, abet vorhanden) und das “Heimweh” aber dann auffrisst, ich dort nur unglücklich bin, nichts auf die Reihe kriege, mein Geld immer weniger wird... es muss nicht so sein, aber es kann.

Man kann doch einem Menschen, der Flugangst hat, auch nicht sagen, dass das dumm und unnötig ist und wenn er auf die Malediven will, dann braucht er nicht jammern und ist selbst schuld. Da kann der doch nix dafür!

Und das dauert aber nur ein paar Stunden und kann mit einem Medikament gelindert werden, er muss es nur “aushalten” und nicht noch Leistung erbringen, wenn du verstehst, was ich meine.

Serotonin93
16.06.2018, 12:15
Und nochmal, ich hab mich hier nicht beschwert, dass ich so arm wäre und mir das Studium unmöglich gemacht wird, sondern einfach Gründe genannt, warum ich es für mich einfach schwer sehe.

Dass ich ein Weichei, ein notorischer Perfektionist, der mit sich selber nie zufrieden ist und von sich erwartet, immer besser zu sein, als er eh schon ist, bin, dass ich mir über Dinge Sorgen mache, die bis dato komplett irrelevant sind, dass ich alles korrekt machen mag, dass ich von vielen Dingen schnell gelangweilt bin, dass ich Streit nicht aushalte, es immer allen und jedem recht machen will, und alles im Voraus geplant wissen will, weiß ich selber.

Ich versuche gerade den Zorn auf mich selbst, weil ich 5 Jahre mit Ballett “verschwendet” habe, zu überwinden, versuche, herauszufinden, was mir wichtig ist und was ich beruflich will und inwieweit beides für mich mit meinen Macken vereinbar ist.

Und nur deshalb habe ich diesen Post geschrieben, weil ich dachte, es gibt hier jemanden, der vl in einer ähnlichen Situation war oder ist, Erfahrung in der Pflege hat und sagen kann “Hey, Medizin war mein Traum, ich habe ihn aber für etwas anderes aufgegeben und bin trotzdem glücklich. Andere Dinge zählen unterm Strich mehr und man muss auch lernen, loszulassen”.

Ich erkundige mich ebenfalls über Lehramt und andere Dinge.

Zu meiner Matura habe ich bereits extra “medizinische” Themen ausgewählt, weil sie mich so interessiert haben. Ich hab in Bio als Spezialgebiet die Embryonal+ Fetalentwicklung behandelt, in Psycho die kognitive Entwicklung der Kinder in den ersten 3 Lj. Und in Ernährung die Ernährung bei Schwangeren. Ich hab mich noch nie für etwas so interessiert. dass ich den Test dann nicht geschafft habe, Panik bekommen habe, “Oh Gott, alle studieren und arbeiten schon, ich muss auch endlich was tun”, war meine Schuld. Wäre es mir leichter gefallen, hätten mir meine Eltern damals den Weg gewiesen und mit mir gemeinsam einen gesucht? Ja, wäre es. Sie waren aber leider mit anderen Dingen beschäftigt und da bei mir bis dahin immer alles glatt lief, machten sie sich wenig Gedanken. Natürlich lag es an mir, ich hätte es selbst in die Hand nehmen müssen, aber ich war damals einfach in einer Blase und hatte von der Welt keine Ahnung, an ein Studium in Deutschland hab ich nicht mal gedacht. Fakt war, dass mir das Nichtbestehen des Testes zugesetzt hat (ja, ich weiß, Weichei) und ich mich in die Ballettblase geflüchtet hab. Dass ich selbst schuld bin, weiß ich und ich geb auch keinem anderen die Schuld dafür, die Verwantwortung für mich liegt bei mir und keinem anderen. Und auch nur ich kann entscheiden, ob ich endlich Medizin studieren will, oder nicht.

Das war der Grund, warum ich an Pflege in der Neonatologie gedacht habe.

Oops!
16.06.2018, 12:43
Du wechselst deine Argumentationsstruktur im Sekundentakt.

Was sagt denn dein behandelnder Arzt dazu?

Vielleicht solltest du mal diesen Übergriff bearbeiten.
Ich denke, da hast du eine Baustelle, die dich davon abhält, überhaupt irgendwas zu entscheiden.

Zitat aus Deutschland-Österreich-Thread (http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?99234-Von-%D6-nach-D-zum-Studieren-Lebensmittelpunkt-in-%D6-behalten)


[...]
Da ich in recht vielen Ballett – und Akrobatikkursen der *Sportuni war, bekam ich ziemlich am Anfang des Studiums gleich ein Angebot von einem Professor der Sportuniversität, dass ich die Ballettkurse und Akrobatikkurse der Uni in Zukunft gerne übernehmen könnte und auch an den Pädagogischen Hochschulen den angehenden Primarstufenlehrerin Fortbildungen zum Thema „Tanzen- und Akrobatik mit Kindern“ anbieten könnte. Da ich, wie oben schon erwähnt, nie überzeugt war, Vollzeit in einer Schule arbeiten (ich liebe Kinder, aber dad ist einfach nicht Grund genug, außerdem gibt es für mich noch weitere Faktoren, die hier jetzt aber unwichtig sind) deshalb klammerte ich mich dankbar an diese Aussicht.
Leider hatte der Professor, der mir dieses Angebot machte, doch andere Vorstellungen der Abmachung und wollte mir diesen Job nicht nur auf Grund meiner Erfahrung oder Leistung anbieten, sondern erwartete eben auch noch „mehr“. Das war ein Schock für mich, denn nicht nur war der Traum dieses Jobs geplatzt, sondern außerdem konnte bzw wollte ich ab diesem Tag keine einzige Ballett- oder Akrobatikstunde mehr besuchen, obwohl mir das so viel Spaß gemacht hat. [...]

Du hast in noch recht jungen Jahren ein seelisches Trauma erlitten.
Sowas kann sich manifestieren und bis zur Handlungsunfähigkeit führen.
Gerade das Leben fern der sicheren familiären Strukturen kann ängstigen.
Das Risiko einer möglichen Wiederholung ängstigt vielleicht auch.

Du hast Angst.
Vor dem Leben, vor falschen Entscheidungen, vor dem Alleinsein.

Bitte, bevor du dich beruflich für irgendwas entscheidest: lass dir professionell helfen.
Alles Gute!

Serotonin93
16.06.2018, 12:56
Du wechselst deine Argumentationsstruktur im Sekundentakt.

Was sagt denn dein behandelnder Arzt dazu?

Vielleicht solltest du mal diesen Übergriff bearbeiten.
Ich denke, da hast du eine Baustelle, die dich davon abhält, überhaupt irgendwas zu entscheiden.

Zitat aus Deutschland-Österreich-Thread (http://http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?99234-Von-%D6-nach-D-zum-Studieren-Lebensmittelpunkt-in-%D6-behalten)



Du hast in noch recht jungen Jahren ein seelisches Trauma erlitten.
Sowas kann sich manifestieren und bis zur Handlungsunfähigkeit führen.
Gerade das Leben fern der sicheren familiären Strukturen kann ängstigen.
Das Risiko einer möglichen Wiederholung ängstigt vielleicht auch.

Du hast Angst.
Vor dem Leben, vor falschen Entscheidungen, vor dem Alleinsein.

Bitte, bevor du dich beruflich für irgendwas entscheidest: lass dir professionell helfen.
Alles Gute!

Ja, das war noch dazwischen. Ich hab getanzt und nebenher eben gedacht, mit einem Lehramtsstudium kann ich mit meiner Leidenschaft doch noch einen “richtigen” Beruf machen und Medizin habe ich eben weggedrängt. Der Job an der Hochschule gab mir Mut, doch nicht NUR in der Schule sein zu müssen. Ich redete mir die positiven Seiten des Lehrerjobs ein und wäre dieser Vorfall (es war nicht wirklich ein Übergriff, sondern mehr Stalking, Überredungsversuche, usw) nicht passiert, wäre es wahrscheinlich so weiter gegangen und ich hätte es beendet.

Vielleicht ist das der Grund, warum mich Lehramt so abstößt, kann schon sein. :-kotz

Dass ich die Argumentationsstruktur ändere, würde ich nicht sagen. Es ist eben alles so vernetzt und komplex.

In der Schule wollte ich Medizin machen, weil ich durchs Tanzen viel mit Ärzten zusammen war und es mich einfach interessiert hat, immer schon. Dann den Test nicht geschafft, überfordert mit allem, aber keiner hats gemerkt bzw ich habs mir nicht anmerken lassen, dann Ausweg im Tanzen gesucht (das war mir bekannt), Panik bekommen, ich müsste was Richtiges tun (“Und du lebst von Ballett?!”) und wollte auch was lernen, überstürzt für Lehramt angemeldet, Medizin verdrängt und Lehramt gut geredet, ging eine Zeit gut, dann dieser Stalker, dem ich nicht ausweichen konnte (anzeigen, dann hätte es jeder gewusst, viel zu schrecklich, also musste ich ihm aus dem Weg gehen).

Und jetzt hab ich eben einfach wieder zu denken begonnen.

Es gibt so viele Möglichkeiten. Viele wohnen bis 28 bei den Eltern im ausgebauten Dach, sparen und bauen sich dann nebenan ein Haus. Andere reisen um die Welt, schei*en sich um nichts und lassen alles auf sich zukommen. Wieder andere legen eine Vorzeigekarriere hin, studieren Wirtschaft, gehen nach NY und Singapur und arbeiten sich dann bei namhaften Wirtshaftskanzleien zu Tode und scheffeln Geld ohne Ende. Manche machen nichts, kriegen Kinder und sind einfach happy.

Und ich? In mir steckt kein Fünkchen “Scheiß drauf, ich mach mal” Mentalität. Mich interessiert alles, ich bezeichne mich für einigermaßen intelligent, kann mich überall anpassen, bin für die meisten Leute diejenige, die man um Rat fragt, sei es, um irgendwelche Mails an Behörden zu schreiben oder sich wegen Liebeskummer auszuheulen oder um auf Kinder oder Hunde aufzupassen. Ich bin ja so korrekt, zuverlässig, kann gut schreiben und kenn mich halbwegs aus und bin so achtsam und lieb. Und dabei weiß ich manchmal einfach selber nicht, wer ich bin.

Denn ich fühl mich zwar halbwegs intelligent, aber mental schwach. Das passt nicht zusammen.

Und der Schritt, zu sagen, ich höre mit Lehramt auf, ich stelle mich dem Ganzen und mache nicht so weiter, ich muss was tun, war für mich eine Überwindung.

Und ich versuch einfach grade, selber rauszufinden, was ich eben will und womit ich “intellektuell” aber auch seelisch glücklich werde.

Ist schwer, diese Situation nur zu beschreiben.

Wow, bei einer Therapeutin wäre ich wahrscheinlich um 500€ leichter. Dabei wollte ich nur Erfahrungen von KinderkrankenpflegerInnen.

minifussel
16.06.2018, 13:25
Danke dir! Aber hat dir der Job schon auch Spaß gemacht? Dass man es nicht so vergleichen kann, ist klar. Aber wenn ich selbst zu feig bin, in D zu studieren, dann muss ich mich eben mit etwas “nicht so perfekten” zufrieden geben. Wie ist es so, als Stationsleitung?

Und studierst du jetzt Medizin?

Jupp, ich bin gerade im 2. Semester und ich merke, wie grandios es mir geht. Klar, vor jeder Klausur sterbe ich vor lauter Panik, aber das war schon immer so :-D Hat weder was mit meinem Alter noch mit Medizin zu tun.

Der Job hat mir persönlich ziemlich schnell keinen Spaß gemacht. In Polen, wo ich studiert und anfang gearbeitet habe, dürfen Krankenschwestern wesentlich mehr als in Deutschland, die Bezahlung ist aber unvergleichbar schlecht.
Dann bin ich nach Deutschland gezogen und durfte ich plötzlich noch weniger (aber das Geld stimmte). Ich hatte über die ganzen Jahre hinweg das Gefühl, mir würde was fehlen.
Als Leitung war es bei mir ziemlich nett, aber ich habe eine Station in keiner Akutklinik geleitet. Da war ich zwar immer noch in der Pflege aber auch wesentlich mehr bürokratisiert. Hatte seine Vorteile, aber es war immer noch keine Medizin. Also wusste ich, dass es ebenfalls eine Übergangslösung war (denn wir wussten, dass ich nach dem dritten Kind studieren würde und es ging ums Geld verdienen...). Es war für mich umso schlimmer, da unser neue Chefarzt selbst Medi als Zweitstudium machte und fand mein Vorhaben klasse (was mich nie vergessen ließ, was mein eigentliches Ziel war :) ).
Bei mir war das aber tatsächlich so, dass ich mich nur als Ärztin sehe. Ich habe zwar viele Interessen und Hobbies, aber zum Beruf wüprde ich keins davon machen.

Oops!
16.06.2018, 13:34
Wow, bei einer Therapeutin wäre ich wahrscheinlich um 500€ leichter. Dabei wollte ich nur Erfahrungen von KinderkrankenpflegerInnen.

Und vermutlich um einige Erkenntnisse reicher, warum du dich von anderen Menschen so beeinflussen lässt im Leben statt einfach nur zu machen, was du für richtig hälst.

Du drehst dich seit Wochen im Kreis, kommst aber nicht vorwärts.

Serotonin93
16.06.2018, 13:44
Und vermutlich um einige Erkenntnisse reicher, warum du dich von anderen Menschen so beeinflussen lässt im Leben statt einfach nur zu machen, was du für richtig hälst.

Du drehst dich seit Wochen im Kreis, kommst aber nicht vorwärts.

Weil ich eben viel zu sensibel bin, als dass ich das machen könnte.

Und ich denk eben, dass ich jetzt realisiert hab, dass ich wirklich zu schwach, ein su großes Weichei oder sonst was bin, als dass ich einfach so weggehen könnte und dass ich Medizin loslassen sollte. Also bin ich schon ein bisschen vorwärts gekommen.

Und das war der Grund für meinen Post - Entscheidungshilfe für Pflege vs. Lehramt.

Solara
16.06.2018, 15:33
Gut, dass du eine Entscheidung getroffen hast, auch wenn diese nur aus Angst und falsche verstandenen mutmaßlichen Erwartungen deiner Umgebung besteht. Du lebst dein Leben für deine Familie und Freunde, nicht für dich- schade für dich!

Andererseits, mit so wenig Selbstbewusstsein und Vertreten deiner Entscheidungen nach außen gehst du im Arztdasein unter.

So wie du dich hier präsentierst, würde ich Lehramt beenden und in dem Job arbeiten. Und falls es weder mit Patnerschaft noch Kindern klappt hast du ja wenigstens Schüler im täglichen Kontakt.

Stuntman Mike
16.06.2018, 15:41
Hab mir mal das meiste durchgelesen. Ich finde, der Aspekt kommt noch zu kurz, das du jetzt ein Zeitfenster hast, neue und eigene Erfahrungen zu machen. Wenn ich es richtig verstehe, hast du noch keine Partnerschaft/Kinder, und deine Eltern können noch für deinen Bruder sorgen. Beides kann bzw. wird sich ändern. Dann kann es zu spät sein. Ich weiß aus dem eigenen Familienkreis, welche Reue sich im späteren Leben über solche verpassten Gelegenheiten einstellen kann.



Und ich denk eben, dass ich jetzt realisiert hab, dass ich wirklich zu schwach, ein su großes Weichei oder sonst was bin, als dass ich einfach so weggehen könnte und dass ich Medizin loslassen sollte. Also bin ich schon ein bisschen vorwärts gekommen.
Ich finde es ein bisschen bedenklich, wie du dich selbst als "Weichei" einstufst, und gleichzeitig keinen Ehrgeiz erkennen lässt, daran etwas zu ändern. So ein Studium ein paar Hundert Kilometer weit weg ist doch Pillepalle im Vergleich zu den Schicksalsschlägen, die das Leben sonst noch bereit hält. Da wäre es hilfreich, jetzt schonmal im relativ geschützten Rahmen Selbstvertrauen aufzubauen.

Trotz allem ist deine Entscheidung wahrscheinlich (zumindest für den Moment) richtig, Medizin aufzugeben. Das Studium und noch viel mehr der Beruf erfordern einen gewissen Kampfgeist. Das liegt nicht jedem, und das ist auch ok. Wünsch dir auf jeden Fall alles Gute für die Zukunft :-)

eny
17.06.2018, 06:38
Da du dich entschieden hast, wünsche ich dir damit alles Gute.
Sonst hätte ich vorgeschlagen, dir zu überlegen, was sich in 5 oder sagen wir 10 Jahren für dich besser anfühlt.
Sagst du da:
Nein, es war mir wichtiger bei meiner Familie und in meinem gewohnten Umfeld zu bleiben und den Schritt nicht mehr zu machen.

Oder geht es eher in die Richtung:
Hätte ich es lieber gemacht, es stand mir ja nichts im Weg.

Ausweichlösungen im medizinischen Bereich gibt es sehr viele, die fordern aber alle sicher auch ihren Einsatz und man muss von einem gewissen Punkt an auch dort dahinter stehen können.
Auch dort wirst du aber immer mir Ärzten zu tun haben und da solltest du mit deiner eigenen Entscheidung halt zufrieden sein.