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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Krankenpflege auf Dauer eine Alternative zum Traum Medizin? Eure Erfahrungen damit?



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Serotonin93
14.06.2018, 11:21
Liebe Alle,

Hat hier schon mal jemand als Krankenpfleger gearbeitet oder kann sagen, dass er durch die Arbeit im Krankenhaus so viel Erfahrung mit dem Arbeitsfeld hat?

Wer meinen elendslangen anderen Post vor einigen Wochen gelesen hat, weiß vl noch, dass ich eine unglückliche Fast-Lehrerin bin, die aus verschiedenen Gründen unbedingt Medizin studieren will, aber zu viel Respekt hat, nach Deutschland zu gehen.

Ich habe jetzt wirklich sehr lange über alles nachgedacht, eigentlich war mein Plan, falls es mit Medizin diesen Jahr in Österreich nicht klappt, gehe ich vl nach Deutschland zum Studium (hab den geforderten NC und Wartezeit ebenfalls) oder mache einfach Volksschullehramt weiter. Der Job ist sicher, die Ferien zahlreich, der Verdienst gut. Doch dann denke ich, welches Thema ich bei der Bachelorarbeit nehmen könnte und wenn ich mir die Ausschreibungen der Pädagogischen Hochschulen durchlese, kommt mir das Grauen, bei diesen ganzen stinklangweiligen, pädagogischen Themen.
Ich weiß, die Arbeit ist nur Mittel zum Zweck und interessiert eh keinen, muss eben gemacht werden, aber trotzdem. Außerdem kann man sich in einer Volksschule halt gar nicht weiter entwickeln, außer vielleicht zur Direktorin, aber das war's auch schon.

Ich interessiere mich - auch privat - eben medizinische Themen, vor allem im Bereich frühkindliche körperliche und kognitive Entwicklung, für Psychiatrie, aber generell eigentlich für alles Medizinische. Ich weiß nur, dass ich nie mit alten Leuten arbeiten will, weil mir die viel mehr Leid (komische Formulierung?) tun, als alle Kinder zusammen, obwohl ich gar nicht weiß, warum. Aber so ist es jedenfalls.

Deshalb ist mir in den Sinn gekommen, eventuell Krankenpflege zu studieren. Da ich davon ausgehe, dass ich sehr gute Noten schreiben würde, hätte ich ja vielleicht auch eine Chance, in den - doch sehr beliebten - Kinder- und Jugendbereich oder vielleicht sogar in die Neonatologie zu kommen, wenn ich eine Fortbildung dranhänge.
Das Gehalt finde ich durchaus okay (habe auch schon oft gesagt, dass mir das eig recht egal ist). Und wenn man sich einige Jahre beweist, hat man vielleicht sogar eine Chance, Stationsleiterin zu werden.

So weit, so gut, ich mache mir natürlich große Gedanken, ob ich das wirklich will. Denn ich habe extrem Angst, dass ich meine Dienste dann mit Essen austeilen, Betten machen und putzen verbringe. Nicht, dass mich das stören würde, im Gegeneil, als Berufsanfänger muss man immer ranklotzen. Aber wenn ich mir denke, dass ich mit 50 Jahren noch Essen austrage und alles Spannende im Spital (damit meine ich spannende Diagnosen, Fälle, Gespräche und Aufklärung der angehörigen, kleinere Untersuchungen oder auch Anamnesebögen ausfüllen) an mir vorbeigehen.

Bevor mein Kopf meinem Bauch des Medizinstudiums zugestimmt hat, habe ich nämlich schon 2 Praktika bei Bekannten (in der Klinik und in der Praxis) gemacht. Ich durfte nach einiger Zeit in der Praxis die Kindern und ihre Eltern hereinbitten, also quasi den Erstkontakt, danach kurze Gespräche und Annäherungsversuche mit den Kindern, dann habe ich immer erklärt, was gleich gemacht wird, hab auch mal gemessen und gewogen und am Schluss alles eingetragen und aufgeschrieben. Das hat mir so viel Spaß gemacht und wurde nie langweilig.

Und deshalb habe ich halt etwas Angst, dass ich dann wieder bloß langweilige, gar nicht wirklich medizinisch spannende Aufgaben übernehmen kann und beim Bachelorarbeitsthema wieder nur die Auswahl zwischen "Wie oft muss ich jemand umlegen, damit er keine Druckstellen bekommt" und "wie serviere ich das Essen richtig, sodass ein an der rechten Schulter operierter Mann mit drei gebrochenen Fingern an der linken Hand essen kann" - überspitzt gesagt - wählen kann. Bitte nicht falsch verstehen, dass ist auch wichtig, aber das interessiert mich einfach nicht, da kann ich auch bei Pädagogik bleiben...

Außerdem sieht und hört man überall von den Missständen der Pflege und wie fertig Pflegekräften psychisch und physisch sind.
Vielleicht hat jemand einen Tipp oder eine Erfahrung für mich, in wie weit sich Krankenpflege als Alternative zum Traum Medizin wirklich eignet oder ob nicht vielleicht das Lehramt mit allen seinen Vorzügen und Entfernung zu Medizin ruhiger schlafen lässt.

Ich freue mich auf einen Antwort, LG

davo
14.06.2018, 11:25
Wer meinen elendslangen anderen Post vor einigen Wochen gelesen hat, weiß vl noch, dass ich eine unglückliche Fast-Lehrerin bin, die aus verschiedenen Gründen unbedingt Medizin studieren will, aber zu viel Respekt hat, nach Deutschland zu gehen.

Dann solltest du vielleicht eher daran arbeiten statt irgendeine völlig andere "Alternative" in Erwägung zu ziehen, nur weil man da zufällig denselben Arbeitgeber hat ;-)

nie
14.06.2018, 11:30
Kurz: nein, ist es nicht.

Krankenpflege ist ein eingeständiger Berufszweig mit ganz anderen Aufgaben und Arbeitsbereichen. Das macht diesen Bereich nicht schlechter als den ärztlichen Aufgabenbereich aber man ist eben in der Pflege tätig und nicht als Arzt.
Man muss Pflege mögen und wollen um dort auf Dauer arbeiten zu können. "Wenn ich kein Arzt sein kann, will ich halt was anderes im Krankenhaus machen" ist dabei eine denkbar schlechte Grundlage.

Serotonin93
14.06.2018, 11:51
Lieber davo, ich weiß, aber das kann ich nicht. Ich will und kann mir das nicht vorstellen.

Es ist für einige vielleicht komisch oder sie bezeichnen mich als Weichei, doch ich kenne ganz viele, "normale" Leute, die sich nicht vorstellen konnten, weiter weg zu ziehen.
Und es ist ja nicht so, dass ich noch nie im Ausland war - ich hab bereits unter 18 im Ausland gelebt, ich war nach der Schule alleine im Ausland. Aber jetzt, wo hier alles schon so "gesettelt" ist, kann und will ich meinen Lebensmittelpunkt nicht mehr verschieben.

Meine beste Freundin bekommt bald ein Kind, meine Cousine möchte mich als Taufpatin usw. Ich will diese Dinge nicht aus der Ferne in einem kleinen WG Zimmer mitbekommen. Dazu bin ich mental vielleicht einfach zu schwach.
Wenn es nur 2 Jahre wären, wäre das kein Problem, aber 5 oder 6 ist mir einfach zu lang - leider!

Und ein Wechsel von D nach Ö ist höchst unwahrscheinlich...

ehem-user-11022019-1151
14.06.2018, 12:12
Du kennst dich selber am Besten.
Wenn du findest, dass du es dir nicht vorstellen könntest, 6 Jahre weit weg von daheim zu leben und viele Dinge nur aus der Ferne mitzuerleben, dann wird es dir auch sehr schwer fallen, dich in Deutschland wohlzufühlen.
Ich habe den Schritt vor einigen Jahren auch machen müssen und es war nicht immer einfach. Jedoch wusste ich zu 100%, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe und nichts konnte mich davon abbringen, weil ich trotz der Umstände dort richtig war, wo ich war.
Ohne diese Sicherheit ist es jedoch sehr schwer und kann einen auf Dauer müde und deprimiert machen.
Ich kann durchaus davos Ansatz verstehen (und er weiß auch, wovon er spricht), aber jeder Mensch ist anders und ich würde sagen, dass das mentale Wohlbefinden wichtiger ist, als ein bestimmter Beruf.
Wenn du jedoch Krankenschwester werden willst, musst du dir klar machen, dass du nie Arzt bist und die Aufgabenbereiche komplett unterschiedlich sind. Und wenn du dir nicht absolut im Frieden bist mit deiner Berufswahl, wirst du jeden Tag mit einem neidischen Blick auf die Ärzte schauen und dich fragen, warum du vor Jahren nicht den Weg gegangen bist.

Falls du noch Fragen hast, kannst du dich gerne an mich wenden, ich möchte hier nicht so gerne meine ganzen Beweggründe aufschreiben, aber wenn ich dir helfen kann, tue ich das gerne :)
Viel Erfolg bei deiner Entscheidungsfindung.

Serotonin93
14.06.2018, 12:45
Du kennst dich selber am Besten.

Liebe/r Cantabile,

du hast recht, leider. Dieses zerbrechliche Seite an mir macht mir das Leben manchmal selber schwerer, als es sein könnte!
Aber dagegen kann ich einfach nichts machen, das war immer schon so.

Und vielleicht muss ich den Traum, Ärztin zu werden, eben auch einfach aufgeben, wenn ich selber nicht bereit bin, diese Abstriche zu machen. Das weiß ich und ich schäm mich auch ein bisschen dafür, weil ja einige sogar nach Bulgarien gehen, nur, um studieren zu können!

Wenn ich das objektiv betrachte und jemand anderen diesen Rat geben müsste, würde ich sagen: "Mach es doch einfach, so schlimm ist das doch nicht, wenn du dann glücklich bist?". Aber bei mir kann ich das nicht. Ich hab zwar noch einiges von meiner Zeit als Tänzerin gespart und ich könnte 2-3 Jahre davon leben, aber danach müsste ich doch arbeiten gehen, zumindest nebenher, was noch mehr Zeit in Deutschland bedeutet.

Wohl oder übel werde ich wohl zu Lehramt zurück müssen, denn die Meinungen hier zu Krankenpflege sind ja durchaus richtig. Und es gibt ja noch den MedAt nächstes Jahr in Wien, den ich versuchen kann!

*milkakuh*
14.06.2018, 13:19
Ich glaube irgendwann im Leben muss man sich einfach entscheiden, was man möchte. Man kann (meistens) nicht alles haben.
Mein ursprünglicher Plan nach dem Abitur war es die Wartezeit auszusitzen. Gott sei Dank habe ich das nicht gemacht und habe vorher den Schritt ins Ausland gewagt. Was die Wartezeit für mein weiteres Leben bedeutet hätte, war mir nicht klar. Leider war ich nach dem Abitur total auf Medizin eingeschossen und konnte mir nichts anderes vorstellen. Das lag zum einen daran, dass ich aus einer Arbeiterfamilie komme und gar nicht wusste, welche Möglichkeiten es gibt und zum anderen auch daran, dass ich überhaupt nicht nach links und rechts geschaut habe/schauen wollte. Mittlerweile könnte ich mir deutlich mehr Berufe vorstellen, die mich auch "erfüllen" würden.
Was mir aber vorallem in den letzten Jahren klar geworden ist: Ich möchte in erster Linie arbeiten, um zu leben. Und genau den Eindruck habe ich bei dir eigentlich auch: Dir sind Familie und Freunde so extrem wichtig. Wäre es da nicht besser, den Beruf unterzuordnen?

Serotonin93
14.06.2018, 13:38
Ich glaube irgendwann im Leben muss man sich einfach entscheiden, was man möchte. Man kann (meistens) nicht alles haben.

Du hast recht, deswegen hab ich eben Krankenpflege überlegt, aber mir ist selbst gleich klar geworden, dass das eher eine nicht so gute Idee ist.

Ich ärgere mich natürlich, ich hätte bis dato den MedAt 6 mal versuchen können, ich hätte schon nach der Schule nach Deutschland gehen können, usw.

Andererseits bin ich auch sehr froh über meine Ballett"karriere". Ich dachte mir eben, dass mich Medizin ganz ausfüllen kann, dass man da so unheimlich viel lernen kann, dass mir nie langweilig wird, dass es spannend ist, dass man immer eine ganz wichtige Aufgabe hat, dass man Menschen helfen kann.

Aber wahrscheinlich, spätestens, wenn ich eigenen Kinder habe, bin ich vielleicht auch "froh" aber den Beruf. Und meine medizinischen Artikel kann ich ja auch zu Hause lesen, nach dem Korrigieren...

*milkakuh*
14.06.2018, 13:45
Oder du verknüpfst das ganze und arbeitest als Lehrerin in einer Klinik. Hab eine Freundin, die genau das nach dem Lehramtsstudium macht.

Ich kann dir nur sagen, dass man vor dem Studium den Arztberuf romantisiert. Am Ende ist auch nicht immer alles spannend und erfüllend.

Ich werde mit Ende 20 mein Studium abschließen und dann finanziell wieder ziemlich bei 0 anfangen. Meine Freunde aus der Schulzeit arbeiten mittlerweile alle schon, die meisten sogar schon mehrere Jahre. Inzwischen haben die ersten geheiratet, sind am Bauen und bekommen Kinder. Klar - wenn man das alles nicht haben möchte, kann man auch mit 30 (noch) anfangen zu studieren. Aber ohne eine verständnisvolle wohlhabende Familie / einen verständnisvollen wohlhabenden Partner wird man beides nicht in der Form vereinbaren können.

EVT
14.06.2018, 14:08
Ich glaube auch nicht, dass Krankenpflege eine Alternative für dich ist. Da schielst du dann immer neidisch zu den Ärzten. Was wäre denn mit Apothekerin? Da kannst du auch im Krankenhaus arbeiten. Da hat man dann aber nicht so direkten Patientenkontakt, in einer normalen Apotheke schon.

Ich an deiner Stelle würde ins Ausland gehen. Ok für mich ist das auch einfach; ich wäre bis nach Australien gegangen für das Studium, dabei habe ich natürlich auch Freunde und Familie in der Heimat. Ich empfinde Auslandserfahrung als Bereicherung und war auch schon oft und lange im Ausland. Den Beziehungen hat es nicht geschadet. Es gibt doch so viele Möglichkeiten mit Skype, FaceTime etc.. Vielleicht würde es dir auch gut tun? Hört sich für mich so an.

Das Studium geht so schnell vorbei und das Berufsleben dauert so lange. Willst du deine Entscheidung bis 68 bereuen anstatt es jetzt einfach zu wagen und zu machen? Vielleicht denkst du auch zu viel nach und machst dir zu viele Sorgen und falsche Vorstellungen.
Du kannst das Pflegepraktikum zuhause machen, die Famulaturen (Hausarzt vielleicht nicht) und das PJ. Das sind nur fünf Jahre und davon jeweils nur ein paar Monate am Stück am Studienort. Weihnachtsfeiern und Feiertage gibt es auch noch. Du wirst sicherlich neue Freunde finden.

Was wäre alternativ sonst mit österreichischen Privatunis?
Andererseits hättest du schon sehr oft den med-AT machen können und hast es nicht. War dein Interesse für Medizin dann doch nicht so groß?

Kann man eigentlich in Österreich als Lehrerin woanders hin versetzt werden?

Serotonin93
14.06.2018, 14:29
Ich glaube auch nicht, dass Krankenpflege eine Alternative für dich ist.

Genau, das hab ich mir eben auch gedacht und ich bin froh, dass ihr das auch so seht. Ich wäre immer "neidisch" auf die Ärzte.

Ja, sicher, auf jeden Fall ist Auslandserfahrung eine gute Alternative. Ich würde meine eigenen Kinder auch ermutigen, wegzugehen, was anderes zu sehen, einmal auf sich alleine gestellt zu sein. Und ich würde es denke ich auch machen, wäre ich selbst noch 18. Ich bin aber leider schon 25 und wie bereits geschrieben, habe ich das Gefühl, dass ich hier schon zu sehr verwurzelt bin und eben auch viele Dinge hier verpasse. 5 Jahre gehen schnell rum, aber ich habe das Gefühl, dass mir die Zeit mit einem Beil im Nacken sitzt und jetzt gerade die wichtigen Dinge anstehen (im Freundeskreis und bei mir) wie Partnersuche, sesshaft werden, Kinder...

KPP geht leider nicht in Österreich - ich habe wirklich alles versucht. Auch über Wechsel nachgedacht. Mit 180 ECTS kann man einen Wechsel beantragen - ich dachte, ich mache das Physikum im D, dann ein Auslandsjahr in Österreich und wechsle dann. Aber der Wechsel ist nicht garantiert, es geht nur, wenn Plätze frei sind und dann sind anscheinend auch immens viele Bewerber. Alles in allem ein zu hohes Risiko für mich.

Doch sicher, ich habe den - damals noch - EMS auch mitgeschrieben und ganz knapp in Wien nicht bestanden, in Innsbruck hätte es gereicht. Ich war total traurig und habe es immer verdrängt, wenn ich wieder gesehen habe, dass jemand, den ich kenne, Medizin studiert. Und ich habe mich dann dem Ballett gewidmet und beruflich getanzt und unterrichtet. Ich tanze, seit ich klein bin und war auch auf der Schule der Wiener Staatsoper. Da das aber kein sehr zukunftsträchtiger Beruf ist und ich für eine Solistin zu schlecht, zu "dick" (ergo BMI knapp an der Grenze zum Untergewicht und vorhanden Zyklus :-wand ) und zu klein bin, wollte ich dann eben doch nochmal was "Richtiges" machen, hab Lehramt begonnen und wurde leider immer unglücklicher...

Ich bin ein sehr ernster Mensch und dieses pädagogische Geschwafel und die ewigen Diskussion zur Gender-Debatte nerven mich halt einfach nur und ich wollte so gerne wieder einen Beruf oder eine Tätigkeit, die mich wirklich interessiert.

Aber ich glaube, ihr habt schon recht - in meiner Situation muss ich meinen Berufswunsch wohl unterordnen.

Wie meinst du - "woanders hin versetzt?"

Serotonin93
14.06.2018, 14:36
Ach, und wegen der Privatunis. SO viel hab ich auch nicht gespart. Es gibt zwar Finanzierungsangebote, aber verschulden mit einer Ausbildung will ich mich dann auch nicht, kann man ja nicht einfach wieder verkaufen, wie ein Haus.

Und Pharmazie studieren ist mir dann doch zu chemisch und zu weit von Patienten und Diagnosen. Aber vielen Dank für den Input! :)

EVT
14.06.2018, 14:43
Du bist 25, nicht 45... Mit 25 sind doch die wenigsten Leute schon sesshaft und haben Kinder etc. jedenfalls im Akademikerumfeld. Aus meiner Stufe sind jetzt zehn Jahre nach dem Abi fünf von 120 verheiratet, Kinder haben zwei. Bei meinen Kommilitonen sieht es genauso aus. Da musst du also noch keine Panik haben.
Das Durchschnittsalter für erste Hochzeit und Kinder ist in Deutschland für Frauen bei 30.

Du klingst so unglücklich bei dem Gedanken an das Lehrerdasein, das scheint dich bis auf das Gehalt und die Ferien alles zu nerven. Da frage ich mich, wie du das ernsthaft bis zur Rente durchziehen willst.
In Deutschland kann man sich als Lehrer den Arbeitsort nicht unbedingt frei aussuchen. Ich weiß nicht, wie das in Österreich ist. Als Arzt kündigst du einfach, wenn es dir nicht gefällt.

Du hast den EMS nur einmal gemacht und nicht dieses Jahr, das meinte ich. Aber vielleicht klappt es ja dieses Jahr in Wien. Musst halt viel lernen.

davo
14.06.2018, 14:51
Es gibt zwar Finanzierungsangebote, aber verschulden mit einer Ausbildung will ich mich dann auch nicht, kann man ja nicht einfach wieder verkaufen, wie ein Haus.

Nein, aber du hast eine Einkommensgarantie. Deine Ausbildung als Arzt ist das Äquivalent zum Haus.

Wenn man jede Möglichkeit abwehrt darf man sich halt nicht wundern, wenns dann nicht klappt. Anscheinend willst du das Medizinstudium doch nicht so sehr, wenn dir bei jeder Variante gleich irgendein Grund einfällt warum das bei dir leider doch nicht klappt.

Serotonin93
14.06.2018, 15:30
Nein, aber du hast eine Einkommensgarantie. Deine Ausbildung als Arzt ist das Äquivalent zum Haus.

Wenn man jede Möglichkeit abwehrt darf man sich halt nicht wundern, wenns dann nicht klappt. Anscheinend willst du das Medizinstudium doch nicht so sehr, wenn dir bei jeder Variante gleich irgendein Grund einfällt warum das bei dir leider doch nicht klappt.

Naja, also einfach so mal 130.000€ ausm Ärmel schütteln ist ja nicht so leicht. Und leben muss ich auch noch! Sorry, aber das versteh ich jetzt nicht so ganz. :-peng

Außerdem wollte ich nochmal betonen, dass ich den Thread nicht gestartet habe, um zu sagen, dass ich ja so arm bin und es für mich keine Möglichkeit gibt, Medizin zu studieren und hier auf Löungssuche bin! Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich selbst verschuldet nicht im Ausland studieren will (oder kann, weil ich weiß, dass es mir dann an Kraft fehlt) und wollte eure Meinung wissen, inwiefern ihr die Krankenpflege als eine glücklich machende Alternative seht.

EVT
14.06.2018, 15:41
Ich glaube, dass dich auch Lehramt nicht glücklich macht. ;-) man arbeitet jeden Tag so viel, da sollte es schon das Richtige sein.

Eine Investition in die eigene Ausbildung ist meiner Meinung nach viel sinnvoller als der Hauskauf. Dafür nimmt jeder sofort einen Kredit auf, auch für mehr als 130.000 Euro. In den USA ist es völlig selbstverständlich.

Private Pyle
14.06.2018, 15:41
Wo kostet es denn 130k€? Ich studiere ja auch an einer der österreichischen Privatunis und 130k€ sind beinahe das doppelten dessen, was man für das ganze Studium bezahlt. Möglicherweise solltest du dich nochmal informieren, was es neben dem Med-AT noch an Möglichkeiten gibt und wie diese genau aussehen.

Serotonin93
14.06.2018, 15:44
Naja, ich hab jetzt nur an der SFU Wien geschaut, weil ich da zumindest zu Hause wohnen könnte und mir die Wohnungskosten spare! Und da kostets pro Semester 12.500€...

Serotonin93
14.06.2018, 15:45
Ihr habt schon recht, In Ausbildung zu investieren ist nie schlecht und in anderen Ländern Gang und Gebe. Und grade in Medizin hat man ja eine Jobgarantie.

Serotonin93
14.06.2018, 16:31
Wo kostet es denn 130k€? Ich studiere ja auch an einer der österreichischen Privatunis und 130k€ sind beinahe das doppelten dessen, was man für das ganze Studium bezahlt. Möglicherweise solltest du dich nochmal informieren, was es neben dem Med-AT noch an Möglichkeiten gibt und wie diese genau aussehen.

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