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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Inspiration für Lernmethode - Wie lernt ihr?



Remarque
17.06.2018, 20:52
Hallo liebe Medi-Gemeinde!

Ich weiß, es gibt viele Beiträge zum Thema Lernen und Lernmethoden, aber keiner der Beiträge hier hat mich so richtig zufriedengestellt.


Ich würde einfach mal gerne hören, wie andere Studenten so lernen und welche Systematik dahinter steckt.

Dabei geht es mir nicht um die Motivation zum Lernen! Das gelingt mir bereits ganz gut. Es kommt mir nur immer so vor, als würde ich so ineffektiv lernen.


Ich beispielsweise muss derzeit Physiologie lernen. Ich habe bisher entweder Online-Karteikarten oder Lernskripte geschrieben oder auch Vorlesungsfolien ausgedruckt und vollgeschrieben. Aber so richtig zufriedengestellt hat mich bisher keine Lernmethode.


Lernskripte sind beispielsweise eine schöne Sache, jedoch nehmen sie viel zu viel Zeit in Anspruch und werden meiner Erfahrung nach nicht besonders effektiv wiederholt.

Die Onlinekarteikarten sind an sich eine ganz schöne Sache, jedoch lernt man nicht so viel beim Tippen, wie ich finde.

Und mit den Vorlesungsfolien kann man sich echt verzetteln, wenn man nebenbei noch in Lehrbüchern blättert.


Habt ihr bei euren Lernmethoden vielleicht auch gewisse Tricks?



Danke schon mal für eure Ideen :)

Liebe Grüße
John

ProximaCentauri
17.06.2018, 21:02
Ich brauche Fliesstext, d.h. ich lese vor allem einfach die Lehrbücher durch.

Remarque
17.06.2018, 21:04
Ich brauche Fliesstext, d.h. ich lese vor allem einfach die Lehrbücher durch.

Einfach so? Wie gehst du sicher, dass du das Gelesene nicht vergisst?

Ich mag auch Fließtexte, aber habe das Gefühl, dass ich das Gelesene schnell wieder vergesse.

Rettungshase
17.06.2018, 21:32
ad Fließtext:
Kannst ja markieren; unterm Strich wirst du so später auch Paper, wissenschaftliche Artikel und sonstwas lesen müssen.
Lernkarten, -skripte o.ä. habe ich stets als riesige Zeitverschwendung empfunden, weil es mir persönlich rein gar nichts gebracht hat. Unterm Strich musst du aber entscheiden, wie du selbst am besten lernst.

Remarque
17.06.2018, 21:57
ad Fließtext:
Kannst ja markieren; unterm Strich wirst du so später auch Paper, wissenschaftliche Artikel und sonstwas lesen müssen.
Lernkarten, -skripte o.ä. habe ich stets als riesige Zeitverschwendung empfunden, weil es mir persönlich rein gar nichts gebracht hat. Unterm Strich musst du aber entscheiden, wie du selbst am besten lernst.

Ich weiß, was du meinst. Auch Lernskripte sind ja letzten Endes nur Texte, die man dann zum vertieften Wiederholen auch nur lesen muss.

Liest du dir denn Skripte durch oder gleich ganze Lehrbücher? :-D

ProximaCentauri
17.06.2018, 22:10
Einfach so? Wie gehst du sicher, dass du das Gelesene nicht vergisst?

Ich mag auch Fließtexte, aber habe das Gefühl, dass ich das Gelesene schnell wieder vergesse.

Es ist normal, dass man gewisse Dinge wieder vergisst. Ich versuche aber im Endeffekt das, was ich lese auch richtig zu verstehen, dann bleibt es relativ gut. Mit dem ganzen Skripte erstellen und Lernkarten schreiben habe ich immer nur Zeit vertrödelt, weil das für mich nur eine Fleissarbeit ist und nicht wirklich etwas gelernt wird.

Rettungshase
17.06.2018, 22:20
Kommt ganz auf deine Uni an; bei uns waren die Skripte die Hauptgrundlage der Prüfungen; für die hab ich mir die Skripte also ins Hirn geprügelt. Falls ich den Inhalt allein damit nicht verstanden habe, habe ich das entsprechende Kapitel im Lehrbuch nachgelesen, habe ich es dann immer noch nicht verstanden, mal die Grundlagen im Medilearn-Heftchen nachgeschaut. Mittlerweile gibt es auch richtig gute, vielfach englischsprachige Videos auf Youtube zu vielen Themen z.B Khan Academy.

Konkret hatte ich mir das so vorgenommen:
- Am Tag der Vorlesung/des Seminars das Skript so nacharbeiten, dass ich (bin last-minute-Prokrastinationslehrer bzgl der kleineren Prüfungen) in der last-minute-Prüfungsvorbereitung nur noch die Details rekapitulieren muss und nicht mehr am Verständnis arbeiten.
- Am Wochenende vor der Prüfung noch mal das Skript durcharbeiten und anhand von Altklausuren Wissenslücken aufdecken und nacharbeiten.

Falls man fürs Physikum später mit Medilearn-Heftchen lernen möchte, empfehle ich retrospektiv, die Dinger vor dem eigentlichen 100-Tage-Lernplan schon mal gesehen zu haben. Das geht halt am besten, wenn man im Thema drin ist. Natürlich reichen die nicht für die Semesterprüfungen.

Laidnevergiveup
17.06.2018, 22:58
Schreib dir am besten Zusammenfassungen

Remarque
18.06.2018, 12:10
Das war es an Ideen?

ehem-user-11022019-1151
18.06.2018, 12:32
Zusammenfassungen der Vorlesungen, ergänzen mit Informationen aus Lehrbüchern.
Lernkarten selber schreiben.
Bücher lesen --> Notizen machen und ggf untersteichen
Videos anschauen
Kreuzen
laut selbst erklären.

Die Methode ist in jedem Fach unterschiedlich. Ich persönlich habe so gut wie nie Lernskripte benutzt (weder von anderen Studenten geschriebene noch die klassischen "ML-Skripte").

Ps: der Schlüssel ist Fleiß :)

belanglosigkeiten
18.06.2018, 16:48
Meine mit Abstand effizienteste Lernmethode ist es, mir alles vorzulesen bis zum Erbrechen.

Lange Lehrbücher haben sich bei mir bisher als sinnlos erwiesen, weil ich beim Durcharbeiten schnell die Konzentration verliere oder mich an Details aufhänge. Entweder fasse ich mir von Amboss den Stoff zusammen, nutze Kurzlehrbücher (BASICS/Endspurt) oder verwende Material, das an der Uni kursiert. Wir haben viele Altklausuren/Skripte von der Fachschaft und studentengeführte Tutorien, wo man immer einen Foliensatz mit einer Kurzfassung des Klausurstoffs erhält. Grafiken (Bahnen, anatomische Details, Kreisläufe, ...) male ich gerne selbst ab und gebe mir dabei größtmögliche Mühe, dann sehe ich es mir nämlich eher freiwillig nochmal an.

Nessiemoo
18.06.2018, 18:30
Hm ich hatte zwar auch das Gefühl ineffizient zu sein, bin aber auch ziemlich gut durch das Studium durchgekommen und hatte auch Zeit Sachen (Fachschaft, jobben, Sport, Dr Arbeit, Freunde...) nebenbei zu machen, also vielleicht war wirklich nur ein Gefühl.

Schritt 1: Ich lerne ganz gut durch Zuhören, also bin ich fast immer in Vorlesungen und Seminare gegangen, habe da möglichst gut versucht aufzupassen und irgendwie Notizen zu machen. Wie war mir egal, ich habe auch selten da wieder reingeguckt, aber alleine das Schreiben während man zuhört hat mir extrem geholfen Sachen zu merken. Initial habe ich Folien ausgedruckt und da Notizen dazugemacht, zwischenzeitlich ein Laptop mit Onenote, danach hatte ein iPad wo ich die Folien runtergeladen habe, danach wieder Laptop... manchmal gab es ja auch Skripte, manchmal einfach nur Papier.
Schritt 2: Systematische Nacharbeitung der Vorlesungen und Seminare. Meistens habe ich Folien durchgeguckt, die mir schriftlich zusammengefasst und dann Sachen geschlossen und wiederholt/ sichergestellt, dass ich die kapiert habe und reproduzieren kann. Ich mag nicht zuviele Farben und mag Stichpunkte, insofern hatte ich immer das Bedürfnis mir selber Lernmaterialen zu erstellen. Irgendwannmal habe ich das auf dem Laptop in Onenote gemacht, das hat definitiv Zeit gespart, da ich schneller tippen (und manchmal kopieren) kann als schreiben. Unklare Sachen habe ich dann in nachgelesen, initial in Lehrbüchern, irgendwannmal fast nur im Internet.
Schritt 3: Altklausuren durchgehen, in Lerngruppe besprechen.
Schritt 4: Dazu habe ich wirklich sehr selten gekommen, aber dann habe ich meine Zusammenfassungen nochmal durchgelesen. Hatte dann eine viel bessere Note, aber wie gesagt...hat selten geklappt und Schritte 1-3 haben meistens ausgereicht.

Klar, ich habe vieles anderes ausprobiert, die Methode hat am zuverlässigsten funktioniert. Wenn es ein gutes Skript bereits gab, dann hat es viel Zeit erspart. Die Computerskripte hatte ich auch hochgeladen und manche werden weiterhin von Jahrgängen nach mir benutzt. :-)

nie
18.06.2018, 20:13
Im Endeffekt muss jeder selbst für sich eine Methode finden. Die ersten paar Leute hier haben geschrieben, dass sie einfach die Fließtexte im Lehrbuch immer und immer wieder lesen und Zusammenfassungen/Skripte für Zeitverschwendung halten. Ich würde mit dieser Methode vermutlich immer noch im ersten Semester festsitzen oder hätte mein Studium schon ganz an den Nagel gehängt. Ich muss mir ähnlich wie Nessiemoo meinem eigenen Lernmaterialien erstellen, Zusammenfassungen schreiben und lerne hauptsächlich mit Stichpunkte und Zusammenfassungen...

Jeder Mensch ist anders und man sich muss zu Beginn des Studiums einfach ein bisschen reinfuchsen und rausfinden, was einem selbst am leichtesten fällt. Es bringt nichts, wenn einem andere erzählen, dass Zusammenfassungen Zeitverschwendung sind oder Lernkarten das absolute Lernwundermittel. Wenn es einem selbst nicht liegt, dann kommt man damit nicht weit.

Ich habe insgesamt eine kurze Aufmerksamkeitsspanne und kann nicht besonders gut zuhören. Vorlesungen habe ich mir damit zu großen Teilen gespart und die Zeit zuhause anders genutzt. Die Folien habe ich allerdings immer nachbearbeitet und mir zu jeder Vorlesung eine Zusammenfassungen geschrieben, woraus zu jedem Fach im Laufe des Semesters ein Skript entstanden ist. Das wurde teilweise dann noch aus Lehrbüchern ergänzt. Diese Skripte hab ich auch für anderen Fächer und später fürs Examen immer wieder genutzt. Teilweise war ich im Laufe des Examens noch überrascht, wie systematisch ich im Laufe des Semesters einzelne Fächer ausgearbeitet haben ;-) Ich brauche einfach mein eigenes System in meinen Lernmaterialien und haben größtenteils schon dadurch gelernt, dass ich mir die Inhalte der Fächer noch meiner Systematik aufgeschrieben habe. Mehr als 1-2 Mal habe ich mir diese Aufzeichnungen danach gar nicht mehr durchgelesen. Das meiste ist allein durchs schrieben hängen geblieben. Reines Lesen hat mir nie viel gebracht. Schon gar nicht bei Fließtexten. Da hab ich am Ende der Seite oft schon wieder vergessen, womit ich angefangen hatte.

jktz90
20.06.2018, 19:10
Ich hab im ersten Semester schon bemerkt, dass ich durch das Zuhören alleine mir nichts merken kann. Es ging soweit, dass ich aus Vorlesungen rausgegangen bin und noch nicht einmal mehr das Thema der Vorlesung kannte.
Das war dann auch das letzte mal dass ich einen Vorlesungssaal gesehen habe.

Man muss nur schauen, dass man seinen eigenen Lerntyp selber findet.
Mein Vorteil ist, dass mein Tag oft erst um 11 Uhr und die Arbeit zum Ende des Semesters beginnt :-love .
Der Nachteil ist dann aber auch, dass ich alles selbstständig aus den Vorlesungen und Büchern lernen muss.
Vorklinik bestand dann aus Kurzlehrbüchern zu den Fächern + online (leider zu viel Docccheck *gefaelltmirnicht* ) bzw gezielt in den PDF Versionen von ausführlichen Lehrbüchern.
In der Klinik Innere Herold + Vorlesungen 2x + Amboss :-peng
Ich schreibe mir dabei nichts raus, sondern versuche mir so viel wie möglich zu merken. Vorlesungen gehe ich in der Regel zweimal durch.
In meinem Regal schlummert bis jetzt nur Prometheus, Welsch, Kurzlehrbücher u. Herold. Und ich dachte am Anfang des Studiums noch ich würde mit einer ganzen Bücherwand nicht auskommen...

Remarque
24.06.2018, 15:36
Danke für eure Eindrücke!:)

Was ist mit den Leuten, die sich Zusammenfassungen schreiben?

Wer von euch schreibt lieber handschriftlich, wer am PC?

Habt ihr bestimmte Tricks beim Erstellen von Zusammenfassungen?


Und gibt es welche, die ganz exotisch mit z.B. Mind Maps lernen oder eher Schaubilder malen?

minifussel
24.06.2018, 19:32
Danke für eure Eindrücke!:)

Was ist mit den Leuten, die sich Zusammenfassungen schreiben?

Wer von euch schreibt lieber handschriftlich, wer am PC?

Habt ihr bestimmte Tricks beim Erstellen von Zusammenfassungen?


Und gibt es welche, die ganz exotisch mit z.B. Mind Maps lernen oder eher Schaubilder malen?

Mein Erststudium habe ich vor 7 jahren mit 45 vollen Ordnern abgeschlossen :-)) Alles per Hand und alles auf dem papier. Davor graute es mir schon vor dem Studiumsbeginn aber ich muss schreiben :-nix

Also habe ich jetzt einen iPad, zuerst hatte ich den normalen mit irgendeinem Stift aber das war nicht das Wahre, jetzt habe ich einen Pro mit dem Pencil und bin mega zufrieden (Apple Pencil soll ab 2018 mit der günstigeren iPad Version kompatibel sein und die Nutzererfahrung sehr gut sein). Ich beschrifte die Vorlesungsfolien oder schreibe meine eigenen Zusammenfassungen, die ich entweder mit Schaubilderns aus dem Netz oder PDFs versehe. Bei komplizierten Themen male ich mir das Ganze aus aber so Sachen wir den Citratzyklus kopiere ich einfach rein.

Schaubilder und Mindmaps erstelle ich leideschaftlich, die sind jedoch nur für mich verständlich, im Gegensatz zu meinen Notizen. Die sind aber nicht so ausführlich, öfters beinhalten sie nur Stichworte oder Zusammenhänge.

Laidnevergiveup
24.06.2018, 21:43
Danke für eure Eindrücke!:)

Was ist mit den Leuten, die sich Zusammenfassungen schreiben?

Wer von euch schreibt lieber handschriftlich, wer am PC?

Habt ihr bestimmte Tricks beim Erstellen von Zusammenfassungen?


Und gibt es welche, die ganz exotisch mit z.B. Mind Maps lernen oder eher Schaubilder malen?

Vorerst kann ich nur erzählen wie ich es in der Schule gemacht habe (überall zwischen 13 bis 15 pkt).

Chemie: Zusammenfassung geschrieben alles per Hand
Physik: Alte Abiklausuren gerechnet und irgendwann kann man die meisten Formeln auswendig.
Biologie: alles selber zusammengefasst aus Bücher
Latein: da habe ich selten gelernt da ich in Sprachen sehr begabt bin.

Aufnahmeprüfung für die Elite Unis: vergleichbar wie das Physikum kann alles mögliche dran kommen und muss deshalb sehr viel Stoff wiedergeben: Zusammenfassung schreiben= immer wieder lesen lesen lesen