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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zu gut zum Wegwerfen... Altes in den Second Hand Shop geben?



Moorhühnchen
22.06.2018, 15:19
Huhu ihr! :-winky

Ich habe meine freien Tage unter anderem damit verbracht, ein paar Dinge auszumisten.
Bisher habe ich meine "alten" Klamotten ja oft in den Altkleider-Container gegeben, aber allzu oft sieht oder hört man ja auch Berichte, daß das auch nicht so die optimale Lösung ist. Unter anderem habe ich schon Berichte gesehen, daß ein Teil der Klamotten aussortiert wird und in Dritte Welt Länder geschafft wird, so daß dort die eigene Produktion von Kleidungsstücken natürlich nicht mehr lohnt und ein ganzer Wirtschaftszweig wegbricht.

Nun bin ich auf der Suche nach Second Hand Shops in der Umgebung auf folgende Kette gestoßen: Oxfam Shops.
Hat jemand von denen schonmal gehört? Positives? Negatives? Schon Sachen dort gespendet oder gekauft? :-)
Deren Konzept hört sich zumindest gut an:

Die Idee der Oxfam Shops ist einfach und effektiv: Ehrenamtliche Teams verkaufen in unseren Secondhand-Läden Dinge, die für die Spender/innen überflüssig geworden sind, aber noch verwendet werden können. Ausrangiertes findet einen neuen Nutzen und wertvolle Ressourcen werden geschont.

Die Gewinne kommen der entwicklungspolitischen Arbeit von Oxfam Deutschland e.V. zugute. Nach unserem Motto „Überflüssiges flüssig machen“ bieten wir jedem eine einfache Möglichkeit, die Welt ein Stückchen besser zu machen. Egal, ob Sie uns Sachen spenden, ehrenamtlich mitmachen oder in unseren Shops einkaufen – Sie bewegen damit weltweit etwas.
Hört sich für mich jetzt erstmal sinnvoller an, als der konventionelle Altkleider-Container, aber vielleicht gibt es ja noch andere Erfahrungen mit Second Hand an sich...

Würde mich über eine kleine Diskussion freuen. :-)

Miss_H
22.06.2018, 15:49
Ich sehe auch die Secondhand Shops kritisch. Oxfam ist in letzter Zeit nicht positiv aufgefallen (Missbrauch von Minderjährigen in Krisengebieten und anderes). Ich gebe daher meine Kleidung auch weiterhin in den städtischen Kleidercontainern ab oder einfach bei der örtlichen Kleiderstube einer Hilfsorganisation oder anderen sozialen Projekten.
Ich finde das ist immer eine Einzelfallentscheidung. Man sollte sich vor Ort informieren was mit den abgegeben Dingen passiert. Evtl. lügt dir jemand ins Gesicht, aber die Wahrscheinlichkeit schätze ich persönlich klein ein.

WackenDoc
22.06.2018, 15:57
Direkt an eine örtliche Hilfsorganisation wäre sicher sinnvoll.

Oder über den Flohmarkt deiner Stadt auf FB verkaufen.

erdbeertoertchen
22.06.2018, 16:43
Ich habe schon mal meine Kleidung und auch Accessoires ins Secondhand Kaufhaus der Caritas gebracht. Ansonsten gebe ich meine Sachen in den Altkleidercontainer.

belanglosigkeiten
22.06.2018, 17:42
Mit den Stichworten "Oxfam Kritik" sollte sich bei Google eine Vielzahl an Berichten eröffnen. Ob diese wahr sind und ob sie einen davon abhalten sollten, einem einzelnen Oxfam-Laden zu spenden, lässt sich als Externer wohl schwer beurteilen. Bevor das Ganze Wellen geschlagen hat, mochte ich die Läden jedoch ganz gerne.

In den vergangenen Jahren habe ich fast ausnahmslos meine aussortierten Klamotten (darunter viele "neu alte", also ungetragene) an unser Diakonie-Sozialkaufhaus gespendet. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter dort sind ausgesprochen freundlich und total dankbar für (brauchbare -> nicht die durchgenudelte Skiunterhose von 1997) Spenden aller Art. Wer in dem Kaufhaus etwas kaufen möchte, muss nachweisen, die Hilfe gut gebrauchen zu können.

Gerade die besseren Sachen hätte ich bestimmt gut auf Kleiderkreisel verkaufen können, das habe ich früher exzessiv betrieben, inzwischen nur noch ungern. Nachrichten wie "Kannst du nachmessen wie lang die Ärmel/Beine sind?"/"Kannst du ein Tragebild machen?"/"Ist das Top apricotfarben oder doch eher ein dunkler Lachston?" nerven mich, alles muss irgendwo griffbereit liegen und ggf. schnell bei der Post sein, Überweisungen lassen manchmal tagelang auf sich warten, Leute wollen auf ein unmögliches Niveau handeln, ... Wenn ich einzelne oder wertigere Sachen aussortiere, landen diese meist dort, das war es dann aber auch.

CreditCarf
22.06.2018, 21:33
Oxfarm ist derzeit ziemlich in der Kritik.

Ich nutze stets den Container vor Ort für alte Kleidung.

Feuerblick
22.06.2018, 21:50
Bei uns im Ort werden von der Kirche private Hilfstransporte in verschiedene Länder organisiert. Gut, dorfintern kennt man die Beteiligten und weiß, dass der Kram auch ankommt... Vielleicht gibt es sowas bei euch auch?

agouti_lilac
23.06.2018, 12:28
Ich vermeide es ebenfalls, Kleider in die Container zu schmeissen, eben damit man die lokale Wirtschaft in den sog. Dritteweltländern nicht noch weiter zu Grunde richtet. "Gute" Klamotten oder Markenklamotten verschenke ich an Freunde und verkaufe ich bei eBay/eBay Kleinanzeigen. Vor zwei Jahren, im Zuge der Flüchtlingskrise, habe ich auch mal ausgemistet und an die lokale AWO-Kleiderkammer gespendet.
Ich würde es auch an einen Oxfam-Shop geben. Klar gibt es gerade diesen schlimmen Skandal, aber das sind Einzelfälle von einzelnen Personen, eben nicht von der kompletten Organisation an sich. Ich habe zum Beispiel den WWF jetzt auch nicht mehr in "guter Erinnerung", auch wenn das dasselbe in grün ist. Imageverlust halt.

Miss_H
23.06.2018, 12:45
Es waren wohl nicht nur Einzelfälle. Es war länger bekannt und es wurde nichts unternommen.
Ganz ehrlich da gebe ich es lieber an lokale Hilfsorganisationen statt an große Unternehmen.

Moorhühnchen
23.06.2018, 12:59
Okay, ich kannte Oxfam zum Beispiel gar nicht. :-blush
Es war halt nur verlockend, weil der Shop keine 100m vom Krankenhaus entfernt ist und es sich "auf den ersten Blick" richtig gut liest. Wo ein Caritas-Kaufhaus oder ähnliches ist, müßte ich jetzt auch erstmal ergoogeln.
Mit ein paar der guten Sachen werd ich's wohl vielleicht auch über ebay-Kleinanzeigen versuchen, zumal da ein Bikini dabei ist, wo ich jetzt nichtmal wüßte, ob der im Second Hand Shop überhaupt angenommen wird. Beim Rest... mal sehen....

Aber generell: immer wieder schade zu sehen, wie gute Ideen von einigen Mistkäfern in den Dreck gezogen werden. :-(
Bin mir sicher, daß auch hinter dem Oxfam-Konzept ein idealistischer Kopf steckt, der sich das so sicher nicht gedacht hat.

agouti_lilac
23.06.2018, 13:05
Bin mir sicher, daß auch hinter dem Oxfam-Konzept ein idealistischer Kopf steckt, der sich das so sicher nicht gedacht hat.

Ich habe mal bei Oxfam unverpackt (https://unverpackt.oxfam.de/?utm_source=google-paid&utm_campaign=OX_Brand&utm_wec=11495&gclid=EAIaIQobChMIkKLknd_p2wIVVGQZCh2wuwChEAAYASAE EgLipPD_BwE) eine Latrine und eine Ente gekauft u. verschenkt.

papiertiger
23.06.2018, 17:46
Oxfam unverpackt habe ich auch schonmal verschenkt, finde das Konzept grundsätzlich ziemlich gut.

Aussortierte Klamotten gehen auch hier entweder auf Kleiderkreisel, ins örtliche Sozialkaufhaus, in den Altkleidercontainer (selten und mit ungutem Gefühl, aus oben ausgeführten Gründen..) oder in die Putzlumpenproduktion.

Erfahrungsgemäß sind die im Sozialkaufhaus immer überaus dankbar, wenn sie Sachen bekommen, die brauchbar und im guten Zustand sind.

Solara
23.06.2018, 17:52
Hier noch mal ne Stimme für eine örtliche Hilfsorganisation, privater Verein, der einmal im Jahr sammelt und dann selbst vor Ort die Sachen abgibt.

Fr.Pelz
23.06.2018, 18:37
Fand die oxfam-Läden vorher auch ganz gut und hab da auch schon was gekauft. Jetzt hatten wir Kinderklamotten mal in die örtliche Kleiderkammer gegeben und aktuell hat hier auch ein Sozialkaufhaus aufgemacht, das wird wohl zum Umzug SEHR VIEL bei uns abholen dürfen, nicht nur Klamotten.

Mein Mann meint grad, bei ubup kann man auch Klamotten hinschicken. Heißt dann aber Medimops, man bekommt ein paar Euros dafür.
Und bei h&m bekommt man Rabatt, wenn man Altkleider abgibt.

Krötino
24.06.2018, 06:20
Ich könnte jetzt was zur Philosophie von Altkleiderabgabe und Rabattbelohnung bei H&M sagen... Wollte ich richtig fies sein würde ich sagen: der Händler muss den Müll zurück nehmen, H&M hat halt ein Pfandsystem ;-) ich hoffe du verzeihst mir den Spaß.

Ich trage Klamotten tatsächlich häufig bis sie durch sind. Manchmal nähe ich aus großen Pullis etc kleine Babysachen zum verschenken oder Jeanswale aus Jeans, Patchworkdecken... Schlachte aus was noch nützlich ist (Bändel und so).
Was noch gut ist gebe ich an eine Diakonie.