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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #151
    Registrierter Benutzer
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    Hallo Radioonkologen, ich hätte mal zwecks Karriereplanung ein paar grundlegende Fragen zu dem Fachgebiet, weil ich das bisher gar nicht aktiv auf dem Schirm hatte.
    Ich komme aus der Chirurgie, hab aber keine Lust mehr auf Stationsarbeit, Visiten, Patientenbetreuung und -verwaltung, Papierkram und körperliche Untersuchung für stationäre Aufnahmen, den ganzen Tag und die ganze Nacht am OP-Tisch zu stehen. Mein erster Plan B ist die Radiologie: bequeme Schreibtischarbeit, spannende Diagnostik, viel Technologie, bei Notfällen nur aufs Bild gucken und dann andere die Arbeit machen lassen. Mit Interventionen, ggf. auch in der Neuroradio, kann ich mich auch handwerklich austoben. Anders als in der Chirurgie bekommt man da aber nicht sofort ne Stelle hinterhergeworfen. Jetzt gibts ja auch noch die Nuklearmedizin und die Radioonkologie - könnt ihr mir grob sagen, wie die zusammenspielen und wie sie sich abgrenzen? Ich nehme an, die Radioonkologie gibts nicht nur als Ambulanz, sondern auch in der bettenführenden Variante, aber wenn ich schon ein Jahr stationär in der Chirurgie gearbeitet hab, komm ich da vielleicht drumrum? Kann man überhaupt in einer Praxis anfangen oder sollte es eine bettenführende Klinik sein? Wie kann ich mir den Alltag als teilweise fortgeschrittener Assistenzarzt so vorstellen? Ist das überhaupt was für mich, wenn ich nicht gerade auf Patientenkontakt aus bin?



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  2. #152
    Fertig :)
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    ich bin seit einer Woche in der Radioonko und versuche dir mal zu antworten (DaCapo kanns aber bestimmt besser ).

    In der Radioonko redest du auch viel mit Patienten. Erstgespräche (dauern gerne auch mal 45 Minuten), Verlaufs- und Abschlussgespräche sind fester Bestandteil des Arbeitsalltages. Man begleitet die Patienten recht lange, ab und zu gibts auch schwierige Patienten. Papierkram gehört auch dazu, wenn die Klinik aber gut organisiert ist, gehts aber.
    Wenn du gar keinen Patientenkontakt willst, würde ich dir Radiologie empfehlen.

    Mit dem stationären Jahr würde ich mal in deiner WBO gucken, es ist vllt möglich, dass du das eine Jahr Chirurgie anrechnen lassen kannst. Aber in BW ists z.B. so, dass die 12 Monate Station nicht mehr zwingend vorgeschrieben sind, allerdings ist es sicherlich sinnvoll, dass man mal 12 Monate auf ner (radio-)onkologischen Station ist, dann lernt man auch so Dinge wie Chemotherapien etc. Arg viel länger sollte ein Strahlentherapeut aber nicht auf ner Station rumhängen, ist eher ein ambulantes Fach.
    Ich würde da einfach mal bei der Ärztekammer anfragen. Ich kann dich aber dahingehend beruhigen, dass die Stationsarbeit (je nachdem wieviele Betten die Station hat) angenehmer ist als in der Chirurgie und man deutlich ruhigere Dienste hat (wenn man denn überhaupt welche macht).



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  3. #153
    Banned
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    In der Radioonko sind 80% der Pat. ambulant, aber 20% auch stationär. Die Kliniken, die ausbilden haben meistens eine Station und da machen die Ärzte in Weiterbildung die Stationsarbeit. Der Trend ist klar: Betten werden abgebaut in der Radioonkologie in allen Ländern, Dienstsysteme sind sehr unterschiedlich je nach Klinik.
    Wie hier schon mehrfach im Thread gesagt: Dauerhaft auf der Station sein, will man nicht, es ist nur 1 Jahr der Ausbildung, um Nebenwirkungen behandeln zu können, Radiochemo und Palliativ- und Supportivtherapie durchführen zu können.
    Radioonko ist im Gegensatz zur Radiologie patientenzentriert. Der Patient wird nach der ausführlichen Aufklärung, erstellter Diagnostik während der gesamten Behandlung begleitet, die Nebenwirkungen der Therapie werden behandelt und auch in der Nachsorge wird er weiter gesehen zusammen mit anderen Fachrichtungen. Es gibt einen abstrakten Teil Radiologie/Therapieplanung/Konturierung/Planbewertung und einen Teil Innere Medizin (Onkologie). Somit hat man eine abwechslungsreiche Mischung. Du kannst dir Zeiten und Inhalte aus der Chirurgie anrechnen lassen können, allerdings musst du entsprechend der Vorgaben des Logbuchs auch einiges Chemos machen und das wirst du nur auf einer Radioonkostation machen können.
    Stellen gibt es viele, jedoch sollte man wirklich aufpassen, dass man nicht auf der Station dann dauerhaft (sprich mehrere Jahre) eingesetzt wird.
    Zu deinen Fragen nochmal konkret:
    a) Nein du wirst nicht um die Station rumkommen, weil man eine gewisse Zahl an Chemos braucht
    b) Du bist Anfänger in der Radioonko und fortgeschrittener Arzt in Weiterbildung in der Chirurgie, sicherlich von Vorteil für die Stationsarbeit
    c) man kann auch in einer Praxis anfangen, aber dann muss man irgendwann schauen wie man an die Chemozahlen kommt
    d) wenn man überhaupt keinen Bock auf Patientenkontakt hat, ist Radioonko das falsche Fach. Des Weiteren gibt es auch viele palliative Therapien und Situationen, das liegt auch nicht jedem.
    e) Alltag in der Radioonko: je nachdem wo du eingesetzt wirst, sprich sehr abwechslungsreich
    https://www.degro.org/jd/
    https://m.thieme.de/viamedici/arzt-i...rapie-4538.htm


    Radiologie ist meist doch Diagnostik. Gerade im Krankenhaus ist das KEIN Schreibtischjob. Es gibt zwar keine Patientenakten und das ganze ist nicht patientenzentriert, jedoch kommen Anfragen zu jeder Uhrzeit, auch gerne mal was Komplexes um 16:59. Ein Patient kommt mit der Frage eines Klinikers, kriegt die adäquate Diagnostik (vom fachkundigen Arzt wird die Indikation gestellt), die Diagnostik wird adäquat gemacht und befundet und der Patient ist weg. Hier lernt man die richtige Diagnostik zu machen mit der richtigen Technik (richtige Schichtdicke, Befunde sollten auf den Bildern ganz abgebildet sein, richtige Modalität, KM-Phase) und wertet es auch aus, also quasi auch ein Handwerk.
    Befunde teilt der Kliniker dem Patient mit bzw. sieht sie im Großen Zusammenhang.
    Bei Interventionen arbeitet man im Gegensatz zur Chirurgie mit einem Katheter. Ich kenne einige Ärzte in Weiterbildung für Neurochirurgen, die in der Neuroradio ein Jahr waren (kann man sich anrechnen lassen) und von den Interventionen etwas "enttäuscht" waren. Bei den Interventionen wird sich wie im OP auch etwas vergedrängelt, das wollen viele Karrieretypen machen.
    Auch in der Radiologie gibt es Stellen, aber etwas schwieriger als in der Radioonko/Nuk zu bekommen.

    NUK hat man klar auch eine Station insb. für Radioiodtherapie, Iod-131-MIBG, Lutetium und andere spezielle Therapien jedoch sind da eher keine schwerkranken Patienten wie in der Radioonko. Hier steht auch die Diagnostik im Vordergrund z.B. PET-CT. In den meisten Praxen im ambulanten Bereich wird die Nuklearmedizin von Leuten betrieben, die FA für Radio und NUK sind und ein Großteil der Arbeit sind dann Skelettszintigraphien. Wenn man nur NUK macht, ist man ein wenig an das Krankenhaus bzw. Uniklinik gebunden (meist ist ja Uniklinik nur für eine Zeit). Hier sind auch oft Stellen frei insb. an Unikliniken frei und die sind nicht so schwer zu bekommen. Würde mir das Fach genau vorher ansehen. Vllt kann jmd. mehr dazusagen.
    Geändert von daCapo (07.03.2021 um 22:35 Uhr)



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  4. #154
    Platin Mitglied Avatar von Cor_magna
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    Wenn du kein bock mehr auf Patienten hast, wäre wrs sowas wie labormedizin oder patho zielführender...
    Ruhig, gelassen und beständig.



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  5. #155
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    Zitat Zitat von Cor_magna Beitrag anzeigen
    Wenn du kein bock mehr auf Patienten hast, wäre wrs sowas wie labormedizin oder patho zielführender...
    Ganz so schlimm ist es dann auch nicht. Ich hab kein Problem mit Patienten, solange sich der Kontakt z.B. auf eine Untersuchung beschränkt. Ich will sie nur eher nicht tage- oder wochenlang betreuen und jeden Morgen zur Visite sehen, da fehlt mir einfach der menschliche Draht. Ich mag technische Fakten lieber. Labor und Patho stell ich mir doch sehr langweilig vor.

    Danke für die anderen beiden Antworten, sind sehr hilfreich, ich muss mal genauer drüber nachdenken.



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