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  1. #46
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Zitat Zitat von aerztinwerden Beitrag anzeigen
    Ich habe gerade meine Approbation in der Tasche und suche mir eine Stelle. Einige (sogar welche aus der Familie) meinen jetzt, dass ich ja nun quasi in Geld schwimme.
    Das ganze ist ein Resultat aus "historischem" Ärztereichtum und einer persistierenden (ich behaupte: gezielten) Fehlinformation durch Medien, Politik und kassennahe Kreise.
    Innerhalb des Krankenhauses steht solchen Fehlinformationen ja mitterweile die kaum zu leugnende Tatsache entgegen, daß sich in vielen KH ein Großteil der (Assistenz-)ärzteschaft aus, vorsichtig formuliert, eher nicht so wohlhabenden Gegenden der Welt rekrutiert und ein Rückschluß auf das Gehaltsniveau im Vergleich sollte auch dieser intellektuell womöglich etwas minderbemittelten Krankenschwester leicht fallen, zumal die Situation in der Pflege letztendlich ja die gleiche ist.
    Etwas schwieriger ist es, das den Patienten und deren Angehörigen zu vermitteln, die dann quasi im Austausch für den "Reichtum" ihren "Anspruch" auf z.B. Gespräche im Rahmen unbezahlter Überstunden, oder später, Rezepte für Irgendwas, durchsetzen wollen.
    Ich kann nur raten, da frühzeitig darüberzustehen. Und sich nicht über Fehlinformationen anderer Leute zu ärgern, wie AA schon schrieb...
    Und als Beispiel für Fehlinformation:
    Die kürzlichen Schlagzeilen lauteten "620 Millionen mehr für Ärzte", gemeint ist die Honorarerhöhung für Kassenärzte 2019. Das ist das, was bei den Leuten hängenbleibt. Jetzt einfach teilen durch die Anzahl der GKV-Mitglieder (ca. 70 Mio) und die Zahl der Arztkontakte pro Mitglied (aktuell ca. 18 im Jahr). Das schafft ein Siebtklässler und man wird schnell einsehen, daß mit diesen Honorarerhöhungen im einstelligen Euro- oder gar Centbereich keinesfalls ein "Zweitporsche" und auch kein "Erstporsche" bestellt werden kann. Dabei sind die Budgetierung, die KV-typische ungleiche Honorarverteilung und mögliche miteingerechnete Sachkosten noch gar nicht berücksichtigt. Das Unterschlagen von solchen simplen Berechnungsbeispielen mache ich im übrigen der Presselandschaft (einschließlich des Ärzteblatt) ganz konkret zum Vorwurf, siehe oben.
    Der Vergleich mit dem "Studienrat" ist immer wieder gerne genommen, man muß hierbei dann auch noch den Beamtenstatus (die Länder, die nicht mehr verbeamten wollen, sind auf dem Rückzug) mit den entsprechenden positiven Folgen für Krankenversicherung und Ruhestand berücksichtigen, sowie die quasi "leistungslose" Beförderung ohne "Fachlehrerprüfung" oder "Oberlehrerstatus". Eine Freundin aus dem "reichen" Berlin sprach sogar von einem neuen übertariflichen Einstiegsgehalt von 5.500 EUR/M (Lehramt Grundschule) plus Verbeamtung.
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



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  2. #47
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    Das Gehalt eines angestellten Krankenhausarztes ermöglicht einem in den allermeisten Fällen tatsächlich "nur" einen Lebensstandard, der sich nicht grundlegend von dem eines Studienrates unterscheidet. Es ist aber im niedergelassenen Bereich mit der entsprechenden Fachrichtungswahl (also eher nicht Psychiatrie oder Pädiatrie oder so was), guter Qualifikation und Flexibilität durchaus auch heute noch gut möglich, zu bescheidenem Reichtum zu kommen. Im Gegenteil zum Lehrer.
    Geändert von Kaas (04.10.2018 um 11:44 Uhr)



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  3. #48
    Diamanten Mitglied Avatar von Heerestorte
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    Zitat Zitat von Kaas Beitrag anzeigen
    (also eher nicht Psychiatrie oder Pädiatrie oder so was).
    Grade in der Psychiatrie herrscht doch so ein Mangel an Nachwuchs, dass wir im Blockpraktikum sogar fast genötigt wurden, Psychiater zu werden. Und so junge Oberärzte wie dort, habe ich auch nur in der Psychiatrie gesehen.
    Und wenn man dann die Geschichten hört, dass sich welche dann als Psychotherapeut niederlassen und quasi jeden Stundensatz verlangen können, weil es einfach zu wenige Psychiater gibt, so denke ich durchaus, dass man auch als Psychiater gut bis sehr gut verdienen kann.



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  4. #49
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    Zitat Zitat von Heerestorte Beitrag anzeigen
    Und wenn man dann die Geschichten hört, dass sich welche dann als Psychotherapeut niederlassen und quasi jeden Stundensatz verlangen können, weil es einfach zu wenige Psychiater gibt, so denke ich durchaus, dass man auch als Psychiater gut bis sehr gut verdienen kann.
    Was man abrechnen kann, ist ja erstmal durch die Kassen gedeckelt. Man kann natürlich in München eine Privatpraxis aufmachen und Millionärsgattinen als Selbstzahler therapieren. Aber die laufen ja auch nicht zu jedem Hansel. Ob man da Bock drauf und das mit seinem Gewissen vereinbaren kann, ist nochmal eine andere Frage. Was stimmt ist, dass man in peripheren Häusern mittlerweile selbst als ausländischer Arzt mit Sprachbarriere übertarifliche Gehälter einfordern kann. Macht aber vermutlich kaum jemand.



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  5. #50
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Zitat Zitat von Heerestorte Beitrag anzeigen
    Und wenn man dann die Geschichten hört, dass sich welche dann als Psychotherapeut niederlassen und quasi jeden Stundensatz verlangen können, weil es einfach zu wenige Psychiater gibt, so denke ich durchaus, dass man auch als Psychiater gut bis sehr gut verdienen kann.
    Wir sind also schon wieder beim Hörensagen, genau wie am Anfangsbeitrag. Als Kassenarzt bekommst Du Dein RLV einfach zugeteilt. Das ist für beide FA eher am unteren Ende angesiedelt und hat die Tendenz, ständig zu sinken. Sowohl in der Psychiatrie als auch in der Psychotherapie wird man wohl eher weniger mit einem Besuch/Quartal auskommen, es entfallen dazu die "Verdünnerscheine" und in der Psychiatrie besteht auch ein nicht zu unterschätzendes Regressrisiko durch teure Medikamente. Dazu kommt, daß im deutschen System das Vorhandensein einer "F" Diagnose regelmäßig den Abschluss einer PKV nach Überschreiten der Versicherungspflichtgrenze ausschließt, als GKV-Selbstzahler müßte man auch noch für die verschriebenen Medikamente aufkommen, falls man eine Selbstzahlersprechstunde aufsucht...Resultat ist eine Privatpatientenquote weit unter dem Schnitt mit entsprechendem finanziellem Malus.
    Daß sich in der Psychiatrie eher die unteren Schichten der Bevölkerung wiederfinden, ist schlicht und ergreifend Fakt. Da die GKV ähnlich wie die DRV umlagebasiert arbeitet, trifft die überwiegend prekäre Einkommenssituation der PatientInnen trotz diverser "Gleichmachungsversuche" immer noch direkt Deinen Geldbeutel. Wer das nicht glaubt, sollte mal kurz darüber nachdenken, warum in sozialen Brennpunkten die Niedergelassenen als erstes "verschwinden", obwohl es dort mehr Nachfrage gibt als anderswo...

    Vermutlich war eine Niederlassung als ( auch nichtärztlicher) Psychotherapeut außerhalb der KV gemeint, dann ist man viele Probleme los und kann sich voll der Therapie von "ausgebrannten" PädagogInnen usw. widmen- zumindest, solange die noch nicht zwangsweise GKV-versichert sind wie es in Hamburg geplant ist. Noch dazu hat man relativ geringe Praxisunkosten und kann das (es sind üblicherweise Frauen) mit wohlhabendem Gatten auch betriebswirtschaftlich nicht tragend quasi als Hobbypraxis betreiben.

    Obiges kann man sich mit ein wenig Nachdenken auch selbst beantworten, besser als irgendwas vom Hörensagen weiterverbreiten, genau das, was die TE schon gestört hat.
    Der Weg zum Heilpraktiker mit Abrechung frei Schnauze über Rückgabe der Approbation steht auch jedem frei.
    Daß man im KH in der Psychiatrie auch mit eher bescheidenen Sprach- und Fachkenntnissen schnell Karriere machen kann, ist Tatsache, würde ich aber jetzt nicht unbedingt als positives Beispiel für eine nachhaltige Einkommensentwicklung ins Feld führen wollen....
    Geändert von tarumo (04.10.2018 um 13:15 Uhr)
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