- Anzeige -
Interesse an einer Werbeanzeige hier?
mehr Infos unter www.medi-a-center.de
Zitat von
aerztinwerden
Ich habe gerade meine Approbation in der Tasche und suche mir eine Stelle. Einige (sogar welche aus der Familie) meinen jetzt, dass ich ja nun quasi in Geld schwimme.
Das ganze ist ein Resultat aus "historischem" Ärztereichtum und einer persistierenden (ich behaupte: gezielten) Fehlinformation durch Medien, Politik und kassennahe Kreise.
Innerhalb des Krankenhauses steht solchen Fehlinformationen ja mitterweile die kaum zu leugnende Tatsache entgegen, daß sich in vielen KH ein Großteil der (Assistenz-)ärzteschaft aus, vorsichtig formuliert, eher nicht so wohlhabenden Gegenden der Welt rekrutiert und ein Rückschluß auf das Gehaltsniveau im Vergleich sollte auch dieser intellektuell womöglich etwas minderbemittelten Krankenschwester leicht fallen, zumal die Situation in der Pflege letztendlich ja die gleiche ist.
Etwas schwieriger ist es, das den Patienten und deren Angehörigen zu vermitteln, die dann quasi im Austausch für den "Reichtum" ihren "Anspruch" auf z.B. Gespräche im Rahmen unbezahlter Überstunden, oder später, Rezepte für Irgendwas, durchsetzen wollen.
Ich kann nur raten, da frühzeitig darüberzustehen. Und sich nicht über Fehlinformationen anderer Leute zu ärgern, wie AA schon schrieb...
Und als Beispiel für Fehlinformation:
Die kürzlichen Schlagzeilen lauteten "620 Millionen mehr für Ärzte", gemeint ist die Honorarerhöhung für Kassenärzte 2019. Das ist das, was bei den Leuten hängenbleibt. Jetzt einfach teilen durch die Anzahl der GKV-Mitglieder (ca. 70 Mio) und die Zahl der Arztkontakte pro Mitglied (aktuell ca. 18 im Jahr). Das schafft ein Siebtklässler und man wird schnell einsehen, daß mit diesen Honorarerhöhungen im einstelligen Euro- oder gar Centbereich keinesfalls ein "Zweitporsche" und auch kein "Erstporsche" bestellt werden kann. Dabei sind die Budgetierung, die KV-typische ungleiche Honorarverteilung und mögliche miteingerechnete Sachkosten noch gar nicht berücksichtigt. Das Unterschlagen von solchen simplen Berechnungsbeispielen mache ich im übrigen der Presselandschaft (einschließlich des Ärzteblatt) ganz konkret zum Vorwurf, siehe oben.
Der Vergleich mit dem "Studienrat" ist immer wieder gerne genommen, man muß hierbei dann auch noch den Beamtenstatus (die Länder, die nicht mehr verbeamten wollen, sind auf dem Rückzug) mit den entsprechenden positiven Folgen für Krankenversicherung und Ruhestand berücksichtigen, sowie die quasi "leistungslose" Beförderung ohne "Fachlehrerprüfung" oder "Oberlehrerstatus". Eine Freundin aus dem "reichen" Berlin sprach sogar von einem neuen übertariflichen Einstiegsgehalt von 5.500 EUR/M (Lehramt Grundschule) plus Verbeamtung.
"An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"