Halli hallo!
Erstmal vielen Dank, wenn ihr euch meinen langen Text durchlest und eine Antwort hinterlasst!
Ich habe mal eine Frage: und zwar möchte ich schon seit sehr langer Zeit Medizin studieren. Biologie oder Chemie waren für mich immer sehr faszinierend und ich hatte großen Spaß dabei... meine Voraussetzungen sind eigentlich auch sehr gut. Ich habe einen Abi-Schnitt von 1,3, was mit meinem Medizinertest (76%), den ich schon absolviert habe, gut ausreichen sollte, um einen Platz zu bekommen.
Mein Vater ist auch Allgemeinmediziner und hat eine eigene Praxis, sodass ich schon ein bisschen einen Einblick in den Alltag eines Arztes bekommen habe.
So nun aber zu meinem eigentlichen Problem: ich habe zwei zweiwöchige Praktika absolviert und hatte viel Spaß und großes Interesse neues über Krankheiten oder den Körper zu lernen. Das eine habe ich bei meinem Vater in der Hausarztpraxis gemacht, das andere in einer Herzklinik.
Bei meinem Vater hatte ich teilweise Probleme Blut zu sehen. Wenn mir welches angenommen wird, wird mir eigentlich immer schwindelig und ich muss mich hinlegen. Einmal bin ich sogar an der Wand leicht "runtergerutscht" als jemandem nur Blut abgenommen wurde, was allerdings bei der Person ein bisschen schwerer war und so mehrmals herumgestochen wurde.
Daraufhin hat mein Vater mir angeboten, dass ich ihm Blut abnehmen konnte, was wiederum kaum ein Problem war.
Als ich ihm einmal beim Nähen eines Daumes assistieren musste, war es okay, doch hatte ich die ganze Zeit ein ziemlich mulmiges Gefühl...
Bei meinem zweiten Praktikum war es unterschiedlich. Blutabnehmen bei anderen habe ich immer nicht soo gerne gesehen, aber es war eigentlich recht okay.
Als einmal jemandem Wasser mit einem Schlauch zwischen den Rippen hinter der Lunge abgesogen wurde, musste ich mich, als wir wieder raus aus dem Patientenzimmer waren, hinsetzen, da ich sonst wahrscheinlich zusammengesackt wäre.
Am Ende der zwei Wochen konnte ich sogar einer Bypass OP zugucken ohne irgendwas zu merken. Dabei wurde der Person der ganze Brustkorb aufgesägt usw.
Jetzt (1 Jahr später) habe ich gerade einen Erste Hilfe Kurs. Als der Leiter nun begonnen hat uns ein Video von einem Mädchen zu zeigen, das sich verschluckt und beinahe erstickt und jemanden, der dann erste Hilfe leistet, habe ich ein ziemlich mulmiges Gefühl im Bauch bekommen.
Auch schon als sie von Amputationen oder einem Unfall, bei dem jemand ein Bein verliert und erste Hilfe geleistet werden muss oder eine offene Bauchwunde behandelt werden muss.
Jetzt bin ich ein bisschen ins Nachdenken gekommen. Erst dachte ich, dass der Fakt Blut teilweise nicht sehen zu können oder immer ein mulmiges Gefühl dabei zu haben meinem Studium im Weg stehen könnte.
Dann dachte ich, dass ich weniger empfinde wenn ich selbst involviert bin (assistieren beim Nähen oder selber Blut abnehmen).
Eine andere Punkt ist, dass ich dachte, dass ich mich an die Situationen gewöhnen kann, was man ja an meinem Verlauf sehen kann: schwindelig beim zugucken von Blut abnehmen --> zugucken bei OP ohne Probleme
Außerdem meinte eine Ärztin zu mir, dass viele am Anfang des Studiums beim Anblick von Blut zusammensacken und das einfach nur ein Schutzreflex ist.
Jetzt hat mich allerdings der Fakt wieder verunsichert, dass mir sogar beim Erzählen von manchen möglichen Unfällen mulmig wird.
Was denkt ihr? Könnte das meinem Studium im Weg stehen oder brauche ich mir da keine großen Sorgen zu machen?
Sorry, dass die Frage so lang geworden ist, aber ich musste ein paar Details geben, damit er versteht, was ich meine...
Liebe Grüße und danke für eure Antworten!