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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #66
    Registrierter Benutzer
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    Zitat Zitat von RussianAngel Beitrag anzeigen
    Ich muss leider sagen, dass ich in Deutschland tag täglich Diskriminierungen, Homophobie, Frauenfeindlichkeit etc. etc. erlebt habe und dies in einem Masse, wie in keinem anderen Land der Welt und nicht im Rahmen des üblichen "Witze-Machens"
    Also ich kann mir vorstellen, dass du dich hier nicht wohl gefühlt hast. Viele ausländische Kollegen, die ich kenne sind hier depressiv geworden. Und das obwohl sie hier deutlich mehr verdienten als in ihren Heimatländern. Aber das liegt nicht unbedingt an Rassismus. Wenn man sich mal so um sieht, gibt es ja mittlerweile mehr psychisch Kranke als Leute ohne psychische Erkrankungen. Das ist das Ergebnis von völliger Überarbeitung und sozialer Isolation. Wobei die Überarbeitung häufig die Isolation bedingt. In weniger entwickelten Ländern gehen die Leute mehr aufeinander zu und man arbeitet auch häufig nicht so hart wie hier. Vor allem, wenn man die Sprache nicht beherrscht verschlimmert es die soziale Isolation noch mal und wenn man dann seine Familie nicht dabei hat ist es umso schlimmer. Und dann, dass es auch keine Spiritualität mehr gibt. Das entspricht alles nicht der Natur des Menschen. Eigentlich hat der Mensch ja über Hunderttausende von Jahren in Stammesgesellschaften gelebt, an der frischen Luft, vielleicht 20 h pro Woche mit "Arbeit" verbracht und war in Religion und Tradition eingebettet und dann kam die Zivilisation. Nur fressen, sitzen, kein Sonnenlicht, Konsum und Porno statt Spiritualität und Beziehung - klar macht das depressiv. Manchmal wär ich lieber in den 70ern aufgewachsen als Hippie mit free love und so...



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  2. #67
    Registrierter Benutzer Avatar von Rettungshase
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    @ Cucumber: Was ist denn jetzt die eigentliche Frage, die dich zu diesem Thread verleitet hat?

    Sprichst du denn auch türkisch? In meiner Abteilung wäre das gegenüber anderen Bewerbern ein Vorteil.
    Auch dass du dich im PJ in Schweden aufgehalten hast: großartig! Das spricht für dich als Bewerberin und dass du gern andere Erfahrungen sammelst, dich nicht vor dem Mehraufwand der Organisation scheust und nicht einfach nur den leichtesten Weg gehst.
    Du musst gar nichts ausgleichen. Dieser unverschämte Prüfer hat wahrscheinlich einfach seine eigene Meinung als Fakt dargestellt.

    Ich verstehe, dass dich diese Erfahrungen wurmen, aber: du schreibst fehlerfrei Deutsch, wirst im Lebenslauf auch noch mal angeben, dass du Deutsch bestens beherrschst und fügst deine Approbationsurkunde in Kopie bei. Das wird!
    Nichtsdestotrotz würde ich bald mal mit dem Bewerbungsprozess starten, wenn du das M3 schon hinter dir hast, falls du nicht noch große alternative Pläne in der Zwischenzeit verfolgst.
    I can't fix stupid but I can sedate it.



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  3. #68
    Registrierter Benutzer
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    25
    Zitat Zitat von Endoplasmatisches Reticulum Beitrag anzeigen
    Du kannst mich ruhig direkt ansprechen, wenn du dich schon auf mich beziehst. Ich kann mir eben aus den von dir gelieferten, sehr spärlichen Details nicht recht vorstellen, wie genau es zu dieser Situation gekommen sein soll. Das ist nicht böse gemeint. Du hättest ja einfach darauf eingehen können. So eine Situation besteht nicht isoliert im Raum, sondern immer vor dem Kontext der beteiligten Personen. Ich habe dir nicht unterstellt, dass du lügst.
    Vielleicht nicht, dass ich Lüge. Aber zumindest es so dargestellt, als sei das von mir erzählte Szenario in sich unwahrscheinlich. Warum eigentlich? Nur weil du es nicht so erlebt hast?
    Ich habe nichts weiter hinzugefügt, weil es schlicht die gesamte Koversation war.

    Stationshilfe: "Ach, du bist ja schon wieder auf der Arbeit!"
    Ich: " Ja, Arbeit lenkt auch gut ab."
    Stationshilfe: " Mein Beileid"
    Ich: " Wie bitte?"
    Stationshilfe: " Das sagt man bei uns so."

    Das war alles. Da gab es kein entscheidenes Detail, welches die Aussage relativieren würde oder in einem anderen Licht darstellen würde (Wie auch immer das hätte gehen sollen).
    Mir ist auch bewusst, dass die Stationshilfe das nicht rassistisch oder böswillig gemeint hat. Ich kenne sie und wprde sie jetzt nicht als rassistisch einstufen. Aber es hat mich getroffen, weil es impliziert, dass es für sie wahrscheinlicher ist, dass ich damit nichts anfangen kann, als dass ich sie schlicht akustisch nicht verstanden habe. Genauso wie du es für wahrscheinliche hälst, dass Indie Aussage in einem anderen, breiteren Kontext gefallen sein muss, als dass sie einfach unüberlegt und engstirnig reagiert hat.

    Ich bin also mit einer Reaktion konfrontiert, die auf meinen Wurzeln, meiner Herkunft basiert. Denn wäre meine Muttersprache Deutsch, wäre diese Denkweise ja völlig sinnentleert. Folglich hat mein Migrationshintergrund maßgeblich zu der Interpretation der Stationshilfe beigetragen. Ohne wäre es anders gekommen.
    Und das limitiert mich als Mensch. Ich werde offensichtlich immer anders wahrgenommen, im ungünstigsten Fall sogar so, dass es mein Gegenüber nicht bemerkt. Ich werde in eine Schublade gesteckt aus der ich gar nicht heraus komme, denn alle um mich herum suggerieren sich gegenseitig selbst, dass es diese Schublade gar nicht gibt. Nicht geben darf? In vielen Momenten sehe ichnmich selbst auch gar nicht in dieser Schublade. Könnte fast glauben, es gäbe sie nicht. Und dann kommt so eine Äußerung bzw auch Reaktionen wie deine darauf und ich merke sehr schnell, dass es ein Trugschluss war mich außerhalb dieser Schublade zu sehen. Sie ist da. Für mich ist sie es. Und auch wenn ich vielleicht unter Strich nie signifikante Nachteile haben werde, wird es mich immer traurig machen. Ich bin hier geboren, hier groß geworden. Ich spreche besser deutsch als türkisch. Wenn ihr mich nicht wollt und akzeptiert, wer soll es dann können?
    Aber ich denke dafür muss man erst einmal in dieser Situation gewesen sein. Rassismus ist nicht immer groß, laut und gewalttätig. Oft ist er subtil, leise, hinterlistig.



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  4. #69
    Registrierter Benutzer
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    30.05.2020
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    Zitat Zitat von Rettungshase Beitrag anzeigen
    @ Cucumber: Was ist denn jetzt die eigentliche Frage, die dich zu diesem Thread verleitet hat?

    Sprichst du denn auch türkisch? In meiner Abteilung wäre das gegenüber anderen Bewerbern ein Vorteil.
    Auch dass du dich im PJ in Schweden aufgehalten hast: großartig! Das spricht für dich als Bewerberin und dass du gern andere Erfahrungen sammelst, dich nicht vor dem Mehraufwand der Organisation scheust und nicht einfach nur den leichtesten Weg gehst.
    Du musst gar nichts ausgleichen. Dieser unverschämte Prüfer hat wahrscheinlich einfach seine eigene Meinung als Fakt dargestellt.

    Ich verstehe, dass dich diese Erfahrungen wurmen, aber: du schreibst fehlerfrei Deutsch, wirst im Lebenslauf auch noch mal angeben, dass du Deutsch bestens beherrschst und fügst deine Approbationsurkunde in Kopie bei. Das wird!
    Nichtsdestotrotz würde ich bald mal mit dem Bewerbungsprozess starten, wenn du das M3 schon hinter dir hast, falls du nicht noch große alternative Pläne in der Zwischenzeit verfolgst.
    Ich möchte gerne Neurologie machen. Am liebsten an der Uni, da ich auch forschen möchte.
    Ja, ich spreche türkisch. Aber man hört mir an, dass ich hier geboren und groß geworden bin.



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  5. #70
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    Zitat Zitat von Rettungshase Beitrag anzeigen
    @ Cucumber: Was ist denn jetzt die eigentliche Frage, die dich zu diesem Thread verleitet hat?
    .
    Ich wollte gerne Meinungen und Erfahrungen anderer Mediziner hören. An meiner Uni gab es nicht viele mit Migrationshintergrund und diejenigen waren zum Großteil eh totale Koryphäen auf ihrem Gebiet, sodass man da auch nicht viel ableiten kann.
    Ich glaube das ist eher ein Thema über das man nicht viel mit seinen Mitstudenten spricht und erhoffte mir eigentlich einige Erfahrungsberichte. Die waren ja auch dabei, nur leider ist es ein wenig vom eigentlichen Thema abgekommen.



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