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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
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    Vor-Hölle
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    Meine Güte, Gelbe Klamotten lässt offensichtlich keine Gelegenheit aus, ihre Komplexe zu dem Thema zu bedienen.

    Egal.

    @TE: ich habe im Studium immer nur Chirurgie machen wollen, und deshalb auch viele Famulaturen und PJ gemacht und (eigentlich) genossen.
    Ich habe dann auch über 1 Jahr als chir. Assistenzarzt gearbeitet und wirklich viel gearbeitet, aber auch viel operieren dürfen.

    Irgendwann ist deren Weiterbildungsbefugnis ausgelaufen bzw. ich bin umgezogen und ich habe mich wegbeworben. Da ich meine Wunschstelle leider nicht bekommen habe, habe ich mich aus purer Neugier und weil meine Frau damals dort gearbeitet hatte, in der Anästhesie in der Uniklinik beworben.

    Was soll ich sagen? Genommen, geblieben, glücklich. Wechsel sind also möglich und nicht alles was immer selbstverständlich erscheint, bleibt auch so.

    Pro Chirurgie:
    - das handwerkliche macht Spass, definitiv. Das vermisse ich nach wie vor. Es ist eine "heilende" Tätigkeit, zumindest im Prinzip. Und damit auch befriedigend. Der (chir.) Patient kommt nicht ins Krankenhaus, um sich ne Narkose verpassen zu lassen, sondern um operiert zu werden.
    - Man hat in seinem Gebiet eine wirklich gute anatomische Vorstellung, wie das System läuft (Bauch/Gefäße/Knochen etc.). Man ist auch nicht mehr oder weniger "Fachidiot" als zB internistische Kollegen.
    - Man wird im Notfall geschätzt und geliebt, wenn man die Kohlen aus dem Feuer holen kann.
    - Notaufnahme ist auch ein schönes Beispiel: Nähen, reponieren, Thoraxdrainage, Schockräume. All das sind chir. Aufgaben.

    Contra Chirurgie:
    - die Zeit, die vergeht, bis man wirklich "Chirurg" ist, ist lang. zT seeehr lang. Das habe ich gemerkt, wie sehr mich das gestört hat im Nachgang: auch wenn ich in dem einen Jahr sicher 50 Blinddärme/Leistenbrüche/Gallen selbst operiert habe (anfangs unter Anleitung, dann "frei") und viele weitere OPs assistiert habe, dauert es sicher bis man 40 ist, bevor man wirklich WIRKLICH komplett alleine sein kann (je nach Fachgebiet variierend).
    Das ist in der Anästhesie schon anders. Natürlich ist Anästhesie weniger diffizil vom handwerklichen her. Aber mit der Facharztreife beherrscht man sein Handwerk so ziemlich komplett und ist alleine dienstfähig (Spezielgebiete vielleicht ausgenommen).
    Das sorgt dann wiederum für ein entspannteres Leben und macht auch selbstbewußter.
    Fällt mir jedes Mal auf, wenn ich unsere frisch gebackenen Chir. Fachärzte im OP beobachte, die halt eben jetzt alleine da stehen und schon noch unsicher sind. Komplexe viszeralchir. OPs: keine Chance.
    - Viel Bürokram und Papierzeugs. Bin ich verwöhnt.
    - Stationsarbeit. Hab ich gemacht und streckenweise auch gemocht. Aber jetzt kann ich es mir nicht mehr vorstellen: Visiten, Blutabnehmen, quatschen und dann zwischen OP, Notaufnahme und Besprechungen hin und her flitzen, nervig.

    Ich persönlich finde Chirurgie eins der schönsten Fächer, wenn nicht gar das schönste, es hapert m.E. im Feinschliff am Alltag. Aber das ist ja häufig so.

    Dennoch: wenn man das Bedürfnis hat: einfach ausprobieren!



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  2. #22
    Diamanten Mitglied Avatar von Fr.Pelz
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    Aber auch das sind Allgemeinplätze. Ich hab jetzt 8 Jahre Chirurgie gemacht und bin noch nie angeschrien worden. Ich bin genau einem OA begegnet, der viele alte Klischees bediente und auch sonst ein A...loch war. Habe dann, auch wegen dem, die Klinik gewechselt und das wars, mit allen anderen Kollegen kommt man zurecht.
    Ansonsten: was die anderen schon geschrieben haben- es kommt sehr auf die Abteilung und die Klinik an. Das Fach ist fast egal. Ich glaube nicht, dass bestimmte Fächer bestimmte Persönlichkeitstypen anziehen. Wenn man es dann schafft, als Team ein gutes Klima herzustellen (da darf man ja auch selbst gern dran mitarbeiten!) und die Arbeitsbedingungen zu einem passen, kann man es überall aushalten, meiner Meinung nach.
    Ich wollte immer Innere machen, wahlweise Psychiatrie, und siehe da, das Chirurgie-Tertial war so cool, dass ich dann da hängen geblieben bin.
    And then again, it´s not out of the realm of extreme possibility...



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  3. #23
    Banned
    Mitglied seit
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    Chirurgie ist ein tolles Fach, weil man Pat. so schnell helfen kann (statt 1/20 profitiert in 30 Jahren von ASS 100) und das Handwerk/die OPs super seien können.

    Chirurgen sind ein eigener Typ: sehr selbstsicher&selbstbewusst, wenig nachdenklich, arbeiten viel&lang, unkompliziert. Einfach Famulatur machen, PJ und dort beginnen zu arbeiten. Kann man sich an vielen WB anrechnen lassen, falls es dann doch nicht passt.

    Und ja: Atmosphäre und OP in der Chirurgie können ortabhängig/Hausabhängig sein. Finde die Chirurgie an meinem alten Arbeitsort im Ruhrgebiet deutlich cooler & angehmer als hier, habe fachbedingt viel Kontakt mit anderen Fächern.



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  4. #24
    Diamanten Mitglied
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    5. WBJ Psychiatrie
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    daCapo, das ist IMHO schon zu stark verallgemeinert.

    In der Viszeralchirurgie hast du viele sehr kranke Patienten mit insgesamt schlechter Prognose. Es gibt nicht nur die akute Appendizitis oder die elektive Cholezystektomie. Die Operation ist zwar kurzfristig meist hilfreich, aber ein Jahr später sieht es dann oft nicht mehr so gut aus. (Für die Herzchirurgie oder die Gefäßchirurgie gilt das noch viel mehr.) Und ein guter Viszeralchirurg sollte natürlich auch über die konservative Therapie gut Bescheid wissen, sollte natürlich nicht ein hirnloser Haudrauf sein. Aber dass Chirurgen meist eher "Macher" sind, stimmt schon. Als Internist wartet man halt mal ab, als Chirurg macht man etwas. Das stimmt IMHO tatsächlich. Aber es gibt schon auch Leute, die in beiden Fächern gut sein könnten.

    Dass es unter Chirurgen viele anstrengende Persönlichkeiten gibt, sehe ich schon auch so. Aber das ist in der interventionellen Kardiologie nicht anders.

    Um auf die eigentliche Frage zurückzukommen: Wenn es um die Arbeitsbelastung und um die Vereinbarkeit mit Familie und Privatleben geht, ist Chirurgie IMHO nicht (noch) mieser als Innere. Beide Fächer erfordern meist enorme Opfer. Natürlich gibt es zum Glück immer wieder Ausnahmen, aber ich kenn schon seeehr viele Internisten und Chirurgen, die eigentlich kaum ein Leben abseits der Medizin haben. Da gibt es eigentlich nur im Urlaub ein paar Wochen kurzer Lebensphasen, und dann geht es wieder zurück ins Arbeitslager.

    Proxythromycin, wie weit bist du denn im Studium? Hast du schon erste Famulaturerfahrung sammeln können, oder ist das für dich alles bisher nur reine Theorie?



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  5. #25
    Gold Mitglied
    Mitglied seit
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    Facharzt
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    chirurgie ist geil.

    ich finde es sehr befriedigend am ende der op direkt eine klare verbesserung des anfangszustandes zu sehen.
    ob das die rekonstruktion eines kaputten fingers nach kreissägenverletzung, die defektrekonstruktion bei einer akuten oder chronischen wunde, verbrennungs-ops oder was auch sonst immer sind.
    mein fachbereich ist unheimlich vielseitig und es gibt jeden tag erhebliche abwechslung, sowohl im op, als auch auf station oder in der sprechstunde oder notaufnahme. langweilig ist nie.

    chirurgie ist aber auch hart. ich arbeite in einem großen traumazentrum. wir kriegen rund um die uhr kleinere bis schwerste handverletzungen und schwere weichteilinfektionen (gasbrand, nekrotisierende fasziitis, phlegmonen und empyeme) und über unser verbrennungszentrum sind wir für verbrennungsverletzungen im umkreis von knapp 300km zuständig. solche dienste gehen bisweilen an die substanz.
    in meinen letzten 8 diensten war ich jeweils bis weit nach mitternacht in der klinik.
    dafür hab ich nachts allein operiert und dabei viel gelernt.
    es ist auch hart, weil die stationsarbeit verdammt anstrengend ist. wir haben diverse schwerkranke patienten, internistische polytraumata mit komplexen rekonstruktiven anforderungen. hier heißt es den internistischen gesamtzustand genauso zu behandeln und zu optimieren wie die chirurgischen fragestellungen erfolgreich zu klären. das geht von komplexem gerinnungsmanagement über die behandlung schwerer nierenfunktionsstörung, nutritiver substitution, etc. natürlich mit entsprechender konsiliarischer unterstützung, aber ein entsprechendes internistisches wissen ist unabdingbar.

    wichtig ist in der chirurgie eine gut abgestimmte und gut organisierte abteilung.
    wo große operationen laufen, parallel die notaufnahme vollläuft und sprechstunden zu bedienen sind, ist eine entsprechende personaldecke wichtig. gleichzeitig muss gesetzt sein, dass der chef ein festes ausbildungskonezpt hat und über entsprechende rotationen sicherstellt, dass jeder assistent die unterschiedlichen stationen der eigenen klinik durchläuft.

    für mich persönlich gibts zur chirurgie keine alternative. ich hab mich bisher keinen tag gelangweilt und nicht herausgefordert gefühlt.
    lange arbeitszeiten gibts in jeder abteilung. im zweifelsfall ist das eher abteilungs- oder organisationsabhängig und weniger vom fach an sich.



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