Diese Horrorgeschichten verzerren die Realität. Am Anfang direkt nach dem Studium ist jeder überfordert. Intubation und ZVK-Anlage ist nichts für jemanden, der gerade Mal nach 4 Wochen den ersten Dienst macht. Intubation und Beatmung kann auch oft die Intensivpflege.
In kleinen Häusern, in denen man ZNA, Station und evtl auch noch intensiv betreut haben auch entsprechend weniger Betten und Notfälle. Die Intensivstation wird oft durch Anästhesisten betreut. Auch bei mehreren Notfällen gleichzeitig kann man priorisieren und alle nacheinander abarbeiten.
Ich habe meine Internistische Weiterbildung an der Uni und Maximalversorger absolviert. Es waren immer 5-6 Internisten im Haus, die man fragen konnte. In den ersten Monaten ist man nur für Nadel legen und Blutabnahme zuständig. Bei Reanimation ist sofort die ITS/ Anästhesie da, Schockraum bei Bedarf ein Anästhesist. In der ZNA war immer ein FA in der Klinik.
Der Umgangston ist wirklich manchmal übel. Die Arbeitszeiten sehr belastend. Keine Angst vor den Pflegekräften. Einfach normal und respektvoll verhalten. Konflikte gibt es überall.
Ich denke, du solltest dir eine größere Klinik suchen, meiner Erfahrung nach die Kardiologie am Anfang meiden. Achte auf dokumentation und ausgleich der Überstunden, bezahlte Fortbildungen, strukturierte Weiterbildung und Rotationen, Einarbeitung in die Funktionsabteilungen. Ziehe vl. erst in die Gegend, lass dir bei der Stellensuche Zeit, mache eine Hospitation und rede dabei mit den Assistenzärzten. Und falls du merkst Innere ist nichts für dich, wechsle einfach das Fach.