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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Diamanten Mitglied
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    Wie schnell eine Doktorarbeit voran geht hängt zum Großteil nicht von der Art der Arbeit, sondern vom Umfeld ab.

    Ich finde retrospektive Arbeiten von der Arbeitsweise her ganz schön, aber nicht wie der TE es beschreibt, als eine einfache und schnelle Arbeit.



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  2. #7
    Banned
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    1.853
    Zitat Zitat von Trüffel Beitrag anzeigen
    Der Punkt ist: Der TE sagt, er will eine statistische Arbeit, beschreibt aber, dass es ihm eigentlich um eine schnelle und einfache Arbeit geht. Das ist ein Unterschied. Dahingehend kann er auch mit einer statistischen Arbeit schnell auf die Nase fliegen. Das experimentelle Generieren von Daten muss nicht zeitaufwändiger sein als das Sammeln und Zusammenführen bereits existierender Daten. Die Statistik in experimentellen Studien ist dazumal selbst für Mediziner oft auf Kasséesatzniveau. Eine experimentelle Disse ist mitnichten eine statistische Arbeit mit selbst generierten Daten.

    Außerdem macht dir doch im Labor eh der TA alle deine Versuche, wenn du dich nur oft genug bei offener Tür umziehst. Im Archivkeller beim Aktenwälzen sieht das niemand. (:
    Ach komm, mach dich nicht lächerlich. Wer eine einfache und schnelle Arbeit sucht, der ist selbstverständlich mit einer statistischen Arbeit besser beraten.

    Du selbst siedelst deine eigene statistische Arbeit mit einem Jahr angeblicher Vollzeitarbeit ja schon im oberen Spektrum der retrospektiven Arbeiten an. Das ist für eine experimentelle Arbeit allenfalls unterstes Mittelfeld.

    Klar, es gibt selten auch mal ne experimentelle Arbeit mit klar definierter einfacher Fragestellung, wo man nur kurz ein paar ELISAs oder so macht. aber das ist sehr selten. Meistens müssen Methoden erst erarbeitet oder verfeinert werden, dann sehr langwierig Fehler gefunden werden usw. Dann musst du schauen, wann überhaupt die Werkbank im Labor frei ist u.ä. Und wenn du zwischendrin einmal falsch pipettierst kann die Arbeit von Tagen vernichtet sein.

    Bestimmt wars auch „viel aufwand„ deine Daten aus dem Computer rauszulassen und ein bisschen in Archiven zu stöbern. Aber das ist kein Vergleich zu einer richtigen experimentellen Arbeit.

    Und warum sollte die Statistik einfacher sein, nur weil man die Daten selbst erhoben hat und nicht ausschließlich fremde Daten verwendet?

    Meine experimentelle Arbeit habe ich übrigens in einem Labor mit nur Kolleginnen gemacht. Keine Ahnung was mich da geritten hat. Hätte ich noch mal die Wahl würde ich auch was rein statistisches machen und nur ein bisschen Akten wälzen. Oder mir eben wirklich einen Mann suchen, der für mich (mit)arbeitet.



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  3. #8
    Registrierter Benutzer
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    Zitat Zitat von GelbeKlamotten Beitrag anzeigen
    Du selbst siedelst deine eigene statistische Arbeit mit einem Jahr angeblicher Vollzeitarbeit ja schon im oberen Spektrum der retrospektiven Arbeiten an. Das ist für eine experimentelle Arbeit allenfalls unterstes Mittelfeld.
    Du versuchst es mit unlauterer Dialektik, indem du schlechte Statistik mit guten Experimenten vergleichst und einfach behauptest, beides wäre jeweils das Mittel. Wir haben hier zumindest immer viele experimentelle Dissen ausgeschrieben gehabt, die mit einem Freisemester auskamen. Ich kenne auch viele Kommilitonen, die mit einem Freisemester (+ 1x Semesterferien) im Labor fertig waren. Deutlich mehr als ein Jahr war die absolute Ausnahme. Nicht zuletzt gab es bei uns auch experimentelle Dissen in der Anatomie und Patho, die man an Wochenenden abreißen konnte, ganz ohne das Studium zu pausieren. Davon ab verwechselst du Qualität mit Quantität. Wer wesentlich länger als ein Jahr Vollzeit für seine experimentelle Disse braucht, hat beim Optimieren der Kosten-Nutzen-Kurve versagt oder ist eine Pflaume an der Bench. Ersteres hätte man sich cleverer für den PhD aufgehoben, Letzteres ist weit ab davon, ein Qualitätsmerkmal zu sein.

    Zitat Zitat von GelbeKlamotten Beitrag anzeigen
    Dann musst du schauen, wann überhaupt die Werkbank im Labor frei ist u.ä.
    Ja, was denn nun? Sooo viel aufwändiger, oder ständig Ferien weil keine Bench frei? :P

    Zitat Zitat von GelbeKlamotten Beitrag anzeigen
    Und wenn du zwischendrin einmal falsch pipettierst kann die Arbeit von Tagen vernichtet sein.
    In einer statistischen Arbeit gibt es genau so Fallstricke, die dich nach einem Jahr wieder von vorne anfangen lassen können. Experimentell ist nicht aufwändiger, bloß weil du potentiell mehr Zeit mit Scheiße bauen vergeudest.

    Zitat Zitat von GelbeKlamotten Beitrag anzeigen
    Und warum sollte die Statistik einfacher sein, nur weil man die Daten selbst erhoben hat und nicht ausschließlich fremde Daten verwendet?
    Weil die Statistik bei einer experimentellen Disse Beiwerk ist, während sie bei einer statistischen Arbeit im Zentrum steht. Rocket Science, ich weiß! Mehr als Standardabweichungen und ein paar knuffige p-Werte aus monovariaten Guppenvergleichen kriegt man in einer experimentell-medizinischen Disse seltenst zu Gesicht.


    Ich weiß, dir geht es jetzt darum, klar zu stellen, dass du mit deiner experimentellen Disse voll krass ganz toll viel mega wissenschaftlich im Labor geköchelt hast und damit ne Bombenwissenschaftlerin im Vergleich zu den Wannabes mit ihrer lausigen Mathematik bist. Glaub das ruhig. Die Realität sieht anders aus.



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  4. #9
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    22.05.2014
    Ort
    im Rheinland
    Semester:
    4. WBJ - Labor
    Beiträge
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    Ihr verallgemeinert beide zu viel. Es gibt statistische Arbeiten, die es auch durchaus bis zur Veröffentlichung gebracht haben. Genauso gibt es auch gute experimentelle Arbeiten. Aber in der Masse sind die deutschen Doktorarbeiten halt nun wirklich meist nicht sonderlich gut.

    Für eine qualitativ hohe Arbeit (egal, welche Art) muss man letztlich Zeit aufwenden, Glück mit dem Team haben und sich reinhängen. Die wirklich kurzen und schlechten "1 Jahres-Arbeiten" gibt es nach all den Skandalen und Aberkennungen ohnehin kaum noch, was aber auch nicht wirklich einen Verlust darstellt.



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  5. #10
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    11.01.2015
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    60
    Die Bezeichnung "statistische Doktorarbeit" ist ja nun schonmal nicht so seriös, dass man damit direkt das Privileg verdient, anderen eine gewisse Lächerlichkeit zu unterstellen. Jede wissenschaftliche Studie im Rahmen der Promotion ist auch statistisch. Bis auf ein paar Raritäten.

    Wie gut und anspruchsvoll das Endprodukt ist, hängt sehr von der Arbeit ab und nicht vom Thema. Ich erlebe es sehr oft bei uns im Promotionskolleg, dass experimentelle Arbeiten mit einem enormen zeitlichen und materiellen Aufwand einhergehen. Am Ende lautet die Fallzahl aber n=5. Publiziert wird das nicht, weil dir jedwede Fallzahlplanung um die Ohren fliegt. Aber mehr Geld war halt für den Studenten nicht da und die ganz teuren Zellreihen gibt man eben nicht dem Anfänger.

    Da muss ich mich mit meinen n=1000 ausgewerteten Follow-ups der selbst entwickelten Fragebögen in der Epidemiologie in keinem Fall verstecken. Auch wenn ich nicht im Labor saß und Substanz A in Gefäß B verfrachtet habe um Wert C am Gerät abzulesen.

    Gleichsam gibt es aber auch (experimentelle) Arbeiten, welche über viele Jahre Datenerhebung mit Auslandsaufenthalten und Entwicklung eigener Methoden einhergehen und am Ende sogar wirklich verwertbare Ergebnisse mit Relevanz für die internationale Forschung hervorbringen. Davor habe ich riesigen Respekt. Aber das liegt dann an er Spezialität dieser Arbeit, nicht daran, dass sie halt experimentell war.



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