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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
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    Meine Perspektive ist Folgende:
    1. Entweder es gibt eine medizinische Indikation zur Endoprothesenimplantation oder es gibt keine.
    2. Wenn ich als Arzt (egal ob Weiterbildungsassistent oder sonstwas) Zweifel an dem Bestehen einer Indikation habe, kann ich die Wahl nicht dem Patienten überlassen. Partizipative Entscheidungsfindung bedeutet für mich, gemeinsam mit dem Patienten die medizinisch gebotenen Therapiealternativen zu diskutieren.
    Wenn eine Patienten ein Melanom am Unterarm hat und aus Todesangst will, dass ich ihr den Arm amputiere, um ganz sicher zu gehen das der Krebs fort ist, ist das ja medizinisch auch nicht indiziert.
    Eine Hüft-OP ohne jeden konservativen Versuch der Schmerzen und ohne Bewegungseinschränkung sehe ich hier im Sinne der Vermeidung von OP-Komplikationen (Komplikationen, an denen die relativ fitte Patientin ja verstirbt!) sowie dem Wirtschaftlichkeitsgebot in der Behandlung kritisch.
    3. Als Anfänger kann man noch nicht alles wissen. Ich diskutiere deshalb mit dem Oberarzt meine Überlegungen, der dann letztendlich die Entscheidung zu verantworten hat. -> Lösung für mich wäre: Gemeinsam mit Oberarzt untersuchen. Er entscheidet letztendlich.



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  2. #12
    Unregistriert
    Guest
    Neben allem schon gesagten. Es geht in Deutschland auch immer um die Solidargemeinschaft.
    Eine Patientin kann nicht auf Kosten der Solidargemeinschaft eine extrem teure Therapie bekommen, wenn konservative Maßnahmen nicht einmal testweise antherapiert wurden.
    Man könnte der Patientin ja unterstellen, dass sie lieber den schnellen, für sie subjektiv sicheren und bequemeren Weg der „neuen Hüfte“ gehen will, letztlich aber auf Kosten aller anderen Versicherten.
    Die erwähnten plastischen OPs aus kosmetischer Sicht gehören hier also überhaupt nicht in die Diskussion, weil sie eben 100% privat bezahlt werden.



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  3. #13
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Ging es denn explizit um eine Operation im Rahmen der GKV-Versorgung oder ging es nur um die Indikation als solche und es wurde keine Aussage zur Bezahlung getroffen?
    Plastisch-ästhetische Operationen können übrigens auch GKV-Leistungen sein unter Umständen.
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  4. #14
    Diamanten Mitglied
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    Es ging nur ganz allgemein um das Thema OP-Indikation zur Koxarthrose.

    Bei uns wurde auch explizit in den Uni-Vorlesungen gesagt, dass der individuelle Patientenwunsch bei Schmerzen und Belastung des Patienten dadurch klar in die Indikation hineinspielt.

    Manche hier lassen es klingen, als ob die Patienten an dem Morgen putzmunter und fit aufgestanden wäre und aus einer Laune heraus beschlossen hat, sich jetzt eine schicke neue Hüfte zuzulegen. Und dass die Patientin, bei der Grundvoraussetzung, dass sie eine Erkrankung hat, die diese OP rechtfertigt, ein Wörtchen mitreden darf, sowohl pro als auch contra OP, finde ich persönlich eigentlich selbstverständlich. Was ich eher störend fand, und das wurde ja auch abgefragt, waren die Rahmenbedingungen der Situation.



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  5. #15
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Wenn es nur um die Indikation geht, dann ist das Argument mit der Solidargemeinschaft hinfällig.
    Außerdem scheint ja hier eine relative Indikation zu bestehen. Man KÖNNTE operieren, man KÖNNTE es auch nochmal konservativ versuchen. Wenn die Erkrankung grundsätzlich eine OP rechtfertigen würde und die Patienten wegen ihres Leidensdrucks auf weitere konservative Versuche verzichten möchte, dann hat man eine relative OP-Indikation. Und natürlich darf der Patient mitbestimmen, was er für sich selbst für zumutbar hält. Genau wie der Arzt natürlich entscheiden darf, ob er bei einer relativen Indikation operieren möchte oder ob der Patient dafür einen anderen Arzt suchen muss... Dennoch... nur weil es konservative Optionen gäbe, bedeutet das nicht, dass es KEINE OP-Indikation gibt.
    Ist übrigens in meinem Fach gar nicht so selten, dass der Patient mitbestimmt. Denn nur, weil ich eine Katarakt sehe, muss die ja nicht sofort operiert werden. Also bespricht man mit dem Patienten, dass man auch noch abwarten (ggf die Brille nochmal anpassen) könnte. Manche nehmen das gerne an. Andere sind so genervt vom schlechteren Sehen, dass sie die OP gerne zeitnah haben wollen. Auch eine relative OP-Indikation bei der niemand auf die Idee käme, den Wunsch und Leidensdruck des Patienten in Frage zu stellen.
    Die Frage der Kostenübernahme steht dann halt auf einem anderen Blatt. Wobei das hier ja nicht nach einer reinen „Wunsch“-OP klingt.
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