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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
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    Ganz wird sich der medizinische vom wirtschaftlichen Aspekt aber unter Umständen dann doch nicht trennen lassen. Sehr viel an medizinischem Material das bei einer Eskalation der Pandemie in enormer Zahl gebraucht würde wird mittlerweile vor allem in China produziert.

    Und auch wenn die USA nach wie vor eine Wirtschaftsmacht und ihre Währung von hoher Bedeutung sein mag kann genau das als Druckmittel verwendet werden; und das umso stärker je mehr die zweite Welle die USA treffen wird.



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  2. #7
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    Masken und ein paar faceshields als Druckmittel, joa, come on. Dir ist schon bewusst, was für einen riesigen Hammer die US Wirtschaft schwingen kann. Spätestens, wenns da drüben hinten höher wird als vorne und die auf ihr gutes altes Kriegswirtschaftsgesetz umschwenken, was zur Produktions lebenswichtiger, fehlender Güter durch alle erdenklich dazu auch nur im entferntesten in der Lage seienden betriebe verpflichtet, ist dieser Mangel an Material in kürzester Zeit Makulatur. Zumal es sich hier nicht gerade um High tech Produkte handelt, was ja auch der Grund war, warum diese Produktion nach China ausgelagert wurde.
    Gilt, in geringerem Maße, übrigens genauso für die EU.
    "Ich habe mein halbes Vermögen für Frauen, Autos und Alkohol ausgegeben, die andere Hälfte habe ich verprasst." ( George Best )



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  3. #8
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    Zitat Zitat von John Silver Beitrag anzeigen
    @Thomas24: So, bitte schön ��

    Russland und China bemühen sich, erreichen werden sie aber nichts. Eine Währung, die dem Dollar bzw. Euro eine echte Konkurrenz sein will, muss Vertrauen erwecken. Es war schon ein sehr schlauer Griff, die Entkopplung von Gold. Wer vertraut China? Oder Russland? Die vertrauen sich nicht mal gegenseitig. Dem Dollar vertrauen alle. Das gibt den USA diese nie dagewesene Freiheit, Schulden nahezu unbegrenzt anzuhäufen, ohne in eine Hyperinflation reinzulaufen. Sie können sich über die Fed mal eben 2 Billionen Dollar drucken, und es gibt nicht mal 0,1% Inflation mehr. So wie die EU, die mal eben Hunderte Milliarden raushaut für Griechenland, für Italien, Spanien, you name it, und die EZB muss kämpfen, um die Inflation nicht unter 2% fallen zu lassen.
    Cool, endlich mal ein Kollege, der überhaupt eine Meinung zum Dollar hat. Die meisten sind ja diesbezüglich null beleckt, bzw. nullkommanull interessiert, dürfen dann aber die realen Konsequenzen ausbaden- ohne zu verstehen, welcher LKW Sie (und ihre Altervorsorge oder den Lebensstandard) gerade tot gefahren hat - leider.

    Klar, der primäre Sündenfall war die Entkoppelung von Gold 1971 durch Nixon, aber das ist nunmal die Welt in der wir leben. Die derzeitige deflationäre Phase liegt aber -IMHO- nicht allein am unbegrenzten Vertrauen in den USD.
    Auch nicht im Vertrauen in den Euro. Sondern meiner Meinung nach an zwei Faktoren: erstens haben wir eh langfristig deflationäre Kräfte - in erster Linie die desaströse Demographie, die eine Zeitbombe für unsere sozialen Sicherungssysteme darstellt und an der Entwicklung von Tech in den letzten 2 Jahrzehnten. Software is eating the world. Viele Prozesse und Arbeitsschritte aus der analogen Zeit wurden durch Technologie einfacher, schneller, effizienter und billiger.

    Zweitens: das 'gedruckte' Geld wird noch nicht nachfragewirksam. Tatsächlich ist die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes derzeit niedrig. Sowohl die Konsumenten horden, bzw. sparen derzeit ihre Stimulusgelder (u.a. die 600 USD Stimulus pro Woche des Bundes nebst den staatlichen und lokalen Leistungen), angesichts der unklaren Jobsituation nur zu verständlich. Kreditkartenschulden werden gerade massiv abgetragen und die Sparrate steigt an. Eigentlich ein vernünftiges Verhalten. Und auf Ebene der Unternehmen bzw. der Banken werden gerade die Kreditvergabekriterien erhöht. Der kleine Business Owner mit dem kleinen Eckrestaurant, bekommt das billige Fed Geld gar nicht. Welche Bank wird ihm auch einen Kredit gewähren? Es steht ein Lockdown bevor, und die Umsätze sind um 90% gefallen... Er bekommt höchstens das Paycheck Protection Programme Geld für seine Angestellten ausgezahlt- aber das nimmt er nur solange er in der Phase ist, die eigenen Angestellten nicht feuern zu müssen. Theoretisch haben die Primärbanken ja BILLIONEN neue Euros oder USD von der Fed bekommen (Primary Dealer hinterlegt dafür die frisch gedruckte Staatsanleihe an die Fed, Fed wiederum nimmt die Staatsanleihe aufs eigene Buch und gibt dafür Dollar- also ein Asset Swap), d.h. ihre Fähigkeit Kredite zu vergeben wäre theoretisch ebenfalls gestiegen. Nur: Kredite werden derzeit nur an 'sichere' Geschäfte rausgegeben, nicht an die Mom and Pop Stores, die die Mehrzahl der Beschäftigten bezahlen.

    Und gibt es nicht doch schon Inflation? Mal ketzerisch gefragt: ist der CPI nicht totaler Bullshit? In den letzten Jahrzehnten ist die Berechnungsgrundlage sieben oder achtmal geändert worden. Sehen wir doch mal auf die Inflation in einzelnen Teilbereichen wie Nahrungsmittel und Assets: massive Preisanstiege. Die Lebensmittelpreise in den USA gehen gerade durch die Decke. Von Assets ganz zu schweigen. Klar ist der Flachbildfernseher und das Auto dafür billiger geworden... aber gibt der CPI ein realistisches Bild ab?

    Was wäre ein potentieller Katalyst, diese -sagen wir mal- nur sektorbezogene Inflation in eine generelle Inflation zu kippen? Wenn das vorhandene Geld nachfragewirksam werden würde und nicht nur passiv in einer Bankbilanz zu verbleiben. Zündplättchen könnten nach der US Wahl beschlossene Stimulus Programme werden.
    Unter Trump: Let´s rebuild America- neue Straßen, Brücken, Dämme etc. Unter Biden: Green New Deal, die 'saubere Energie und der ökologische Umbau der USA' usw.

    Was das Vertrauen in den US Dollar angeht: ja, bis in die 70 er Jahre war es auch halbwegs gerechtfertigt. Zusagen wurden gehalten. Verträge wurden eingehalten. Schulden wurden bezahlt. Aber Politiker können einfach nicht widerstehen, mit dem Geld der Steuerzahler die Wahlbevölkerung zu bestechen und sich ihre nächste Wiederwahl zu sichern...

    Zitat Zitat von John Silver Beitrag anzeigen
    China kann es sich nicht leisten, eigene Währung einfach so zu drucken, und zahlt für alles in Dollar, weil den Yuan keine Sau haben will; für den Rubel gilt das dreifach. Die USA machen außenpolitisch jeden Scheiß, und der Sollar bleibt stabil; für Putins internationale Spielchen und Macho-Allüren zahlt das Volk einen großen Preis, denn der Rubel hat seit der Annexion der Krim 300% an Preis verloren, während die meisten Waren importiert und in - tadaa - Dollar bezahlt werden müssen, wodurch das reale Einkommen der Russen um ca. 2/3 gesunken ist. Kommt nicht von ungefähr, dass nach den „fetten“ Nullerjahren Putin plötzlich das Rentenalter deutlich anhebt etc.
    Finde es sehr interessant, dass die Russen zu den größten Goldproduzenten der Welt gehört. Neben China (die knapp 40% der globalen Produktion haben). Wie viel Gold verkaufen beide Staaten ins Ausland? Keins. Beide Zentralbanken sind netto Gold Käufer. Was haben die verstanden, was Kanada nicht verstanden hat (Goldreserven der Bank of Canada: 0 Tonnen)...

    Zitat Zitat von John Silver Beitrag anzeigen
    China hat in den letzten 50 Jahren „wahnsinnig“ aufgeholt... äh, nö, das Pro-Kopf-BIP ist in der gleichen Zeit im Amiland im ein vielfaches schneller gestiegen, so dass heute die Differenz im Pro-Kopf-BIP zwischen China und USA ca. 5x größer ist, als vor 50 Jahren. Ja, China hat sich gemacht, aber der Abstand zu USA und Europa ist größer. Die sind nicht in der Position, um sich ma eben vom Dollar zu lösen.
    Die Chinesen spielen ihr Long Game, die denken nicht in 4 Jahreszyklen. Auf kurze Sicht von einem Jahrzehnt bin ich auch ein Dollar Bull. Sogar sehr bullish auf den USD- es ist noch immer das sauberste Hemd auf einem dreckigen Wäschestapel voller intrinsisch wertloser Fiatwährungen.



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  4. #9
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    Die Situation kleiner und mittlerer Betriebe ist tatsächlich doof, weil die Banken die Kredite nicht herausgeben. Ich denke aber, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis staatliche Institutionen die Funktion der Banken in diesem Bereich übernehmen. „Die meisten Leute“ sind nun mal auch die meisten Wähler. Wenn man nahezu unbegrenzt Geld drucken kann und es bei den Zielgruppen nur deswegen nicht ankommt, weil die Vermittler bocken, wird kaum ein POTUS oder Bundeskanzler bereit sein, sich die politische Bilanz verhageln zu lassen. Entweder die Banken ändern ihre Praxis, oder sie verlieren die Vermittlerstellung.

    Die Russen graben viel Gold aus der Erde raus, und verkaufen es nicht. Toll. Dumm nur, dass sie auch sonst nahezu das gesamte Staatsbudget aus der Erde baggern: Öl, Gas, Metalle, Kohle, Holz, you name it. Russland ist Nigeria, nur nördlicher, größer und mit Raketen. Kleine und mittelständische Betriebe? Nahezu Fehlanzeige, wie auch, wenn Kredite zu 8% p.a. als günstig gelten, und durchschnittlich 12-14% fällig werden. Hauptsächlich große Firmen, die ausschließlich Oligarchen gehören, die wiederum Putin bedingungslos gehorchen, oder morgen nichts mehr haben und entweder in London das beiseite Geschaffte verprassen, oder den Himmel kariert sehen. Und alle diese Firmen buddeln irgendetwas aus der Erde oder verarbeiten das Ausgebuddelte. Eigene Industrie? Autos sind Schrott, Top-Modelle auf dem Niveau von Hyundai vor 20 Jahren, nur auf dem heimischen Markt nachgefragt, weil billig in Anschaffung und Reparatur. Zivile Flugzeuge sind Schrott. Trägerraketen nicht mehr konkurrenzfähig, u.a. wegen einer grotesken Havarieserie in den letzten 10 Jahren. Bleiben nur Waffenhersteller, und auch die sind auf immer mehr Gebieten nicht mehr konkurrenzfähig; allein das blamable Debakel mit dem 5th-Gen-Fighter ist zu köstlich: Hergestellt in Zusammenarbeit mit dem Rüstungsgiganten Indien, und die Inder wollen das Ding nicht kaufen, weil praktisch keine Anforderung am einen 5th-Gen-Fighter erfüllt wird, außer Hypermanövrierbarkeit; und als Sahnehäubchen verzichtet sogar die russische Luftwaffe auf Dinger. Weil schon heute veraltet. Rüstungsexporte auf ca. 10 Mlrd. Dollar pro Jahr. Kaum mehr als das zahnlose Deutschland. Yay.

    Und China kann imho nur deshalb reüssieren, weil man zunächst billige Arbeitskraft zu bieten hatte, und nun Tech-Konzerne präsentiert, die auf geklauten Technologien aufbauen. Kopieren können sie gut. Copycats werden aber nie wirklich groß, weil man erstmal lernen muss, Neues zu entwickeln, und genau hiee liegt die große Schwäche sowohl Chinas als auch Russlands: Beide Staaten sind autoritär regiert, und das bedeutet Rigidität und Innovationsfeindlichkeit einerseits (weil immer vor Ort entschieden, nicht in Peking oder Moskau), und ein Investitionshemmnis andererseits. In russische Firmen investieren spätestens seit dem Michael-Calvey-Case nur noch Idioten. Und in China wird das Engagement vieler Firmen gerade zurück gefahren, weil die Chinesen bekanntermaßen immer Joint Ventures verlangen, sprich: Herausgabe der Technologien als Preis für den Marktzugang, und da die Chinesen damit mittlerweile zu ernsthafter Konkurrenz werden und mehr und mehr den eigenen Markt selbst abdecken, verliert sich der Sinn für ausländische Investoren. So supergut stehen die Chinesen halt auch nicht da. Immer mehr Staaten werden die Produktion in heimische Gefilde zurück holen, und damit die Leute das bezahlen können, gibt’s als Wirtschaftsstimulus das bedingungslose Grundeinkommen (an den Banken vorbei, und ein immerwährendes Konjunkturprogramm).
    Geändert von John Silver (29.10.2020 um 23:10 Uhr)



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  5. #10
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    Zitat Zitat von Thomas24 Beitrag anzeigen
    Die derzeitige deflationäre Phase liegt aber -IMHO- nicht allein am unbegrenzten Vertrauen in den USD.
    Auch nicht im Vertrauen in den Euro. Sondern meiner Meinung nach an zwei Faktoren: erstens haben wir eh langfristig deflationäre Kräfte - in erster Linie die desaströse Demographie, die eine Zeitbombe für unsere sozialen Sicherungssysteme darstellt und an der Entwicklung von Tech in den letzten 2 Jahrzehnten. Software is eating the world. Viele Prozesse und Arbeitsschritte aus der analogen Zeit wurden durch Technologie einfacher, schneller, effizienter und billiger.

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    Naja das ist ja nun nicht gerade eine herausragende Erkenntnis. Dass wir längst eine sehr stark spürbare Inflation hätten, wenn das ganze neu gedruckte Geld auch aktiv im Umlauf wäre ist ja sehr offensichtlich.

    Dass alleine das Drucken von Geld nicht ausreicht, um eine Inflation auszulösen ist ja quasi einer der absoluten Grundpfeiler der Theorien von Keynes, die es mittlerweile vermutlich selbst in die Schulbücher geschafft haben, ich denke das müssen wir nicht neu zur Diskussion stellen.



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