Habe ich, ja, aber viele Informationen leuchten mir nicht ganz ein, so wie beispielsweise die Tatsache, dass diese Ursache wohl erst nach sehr langer Zeit erkannt wird - im beschriebenen Fall wurde die Diagnose direkt gestellt, wohl schon bei Erstmanifestation. Auch lag da ein retrograde Amnesie und ein Bewusstseinsverlust vor, was bei psychogenen Anfällen wohl eher untypisch sein soll.
Ebenso dachte ich, dass man aus einem negativen EEG nur bedingt was ableiten kann, da wohl auch nach echten Anfällen scheinbar zum Teil gar nichtmal elektrophysiologische Auffälligkeiten dokumentierbar sind.
Die Realität scheint jedenfalls doch komplexer zu sein als die Theorie. Es mag aber unter Umständen sein, dass im von mir geschilderten Fall vielleicht auch eine Fehldiagnose gestellt und dem Patienten "Unrecht" getan wurde. Es gibt ja keinen Labortest mit dem man zweifelsfrei feststellen könnte welche Anfallsform nun vorlag oder nicht.
Wie sind denn eure Erfahrungen zur Wirksamkeit von Benzodiazepinen bei psychogenen Krampfanfällen? Müsste man präklinisch noch irgendwas anderes verabreichen oder beachten? Was geht in solchen Patienten vor? Wenn man sich das alles so durchliest gewinnt man ja fast den Eindruck die würden simulieren oder was vorspielen, was aber sicher nicht der Fall ist, für die mag es sich real anfühlen - oder täusche ich mich? Natürlich hat das noch keiner hier am eigenen Leib erlebt, aber wer in dem Bereich schon länger arbeitet hat vielleicht ein paar mehr Berichte dazu gehört.