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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Platin Mitglied
    Mitglied seit
    22.05.2013
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    In der Herzchirurgie würde man bei einem postoperativen Explodieren der Herzenzyme aus Sorge vor einem Bypass-Verschluss eine Herzkatheteruntersuchung zumindest diskutieren.
    Ist das in der Kardiologie wirklich so, dass das keinerlei Konsequenz hätte? Eine frühe In-Stent-Thrombose kann doch sicher mal vorkommen, oder?



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  2. #7
    Gold Mitglied
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    Zitat Zitat von kartoffelbrei Beitrag anzeigen
    In der Herzchirurgie würde man bei einem postoperativen Explodieren der Herzenzyme aus Sorge vor einem Bypass-Verschluss eine Herzkatheteruntersuchung zumindest diskutieren.
    Ist das in der Kardiologie wirklich so, dass das keinerlei Konsequenz hätte? Eine frühe In-Stent-Thrombose kann doch sicher mal vorkommen, oder?
    Hat schon eine Konsequenz. Routinemäßig haben wir an meinem Haus jedoch nur die CK bestimmt, als Parameter, wie groß der Muskelschaden ist und ob der sich erholt. Diese dann dafür täglich bis sie nur noch leicht erhöht bzw. im Normbereich war.
    Eine In-Stent-Thrombose habe ich einmal in einem Jahr Kardiologie erlebt, da haben wir uns aber auf das EKG bezogen. Die meisten Patienten haben deutlich regrediente ST-Hebungen bis nicht nachweisbare Hebungen mehr nach PCI. Manchmal hat man jedoch persistierende Hebungen, welche aber in der Regel im Verlauf sistieren. Besagter Patient hatte etwa 4h nach Koro erneut pektanginöse Beschwerden, jedoch nicht so stark wie beim STEMI. Tatsächlich haben wir dann ein EKG geschrieben, in welchem die Hebungen sogar wieder prominenter waren --> Koro und Aufdehnung der In-Stent-Thrombose.



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  3. #8
    Platin Mitglied
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    Wir haben die routinemäßigen Laborkontrollen nach Standard-PCI komplett wegen fehlender Konsequenz abgeschafft. Eine akute Stentthrombose ist mit den aktuellen DES zum Glück ultraselten geworden und wird auch ohne Laborkontrolle nicht unbemerkt bleiben. CK wird nur kontrolliert, wenn die PCI komplikativ war und es z.B. einen akuten Gefäßverschluss gab. Dann ist die CK bezüglich des Myokardschadens und des Heilungsverlaufs interessant. Das gilt auch für die STEMIs, ein Patient, dessen Verschluss zeitnah eröffnet werden konnte und dessen CK fast normwertig ist, hat natürlich eine ganz andere Prognose als der mit der CK von 5000. Den letzteren Patienten würde man wahrscheinlich auch noch länger/sorgfältiger monitoren.



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  4. #9
    Registrierter Benutzer
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    1.126
    Gäbe es denn keine andere bildgebende Modalität um einen koronaren Gefäßverschluss auszuschließen? Mesenterialgefäße kann man beispielsweise ja auch einfach so mit CT-Angio darstellen. Das hat mich schon immer irgendwie gewundert warum das in der Kardiologie scheinbar keinen wirklichen Stellenwert hat und man mehr auf Laborwerte vertraut und Durchleuchtungen braucht - für die Intervention klar, aber nur zur Diagnostik?



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  5. #10
    Platin Mitglied
    Mitglied seit
    09.08.2005
    Beiträge
    580
    Bei vermuteter akuter Stentthrombose mit Gefäßverschluss wird der Patient stärkste Beschwerden und ST-Hebungen haben. Da wird niemand auf eine CK warten, da braucht er dann eine umgehende Koro mit der Option das Gefäß so schnell wie möglich wieder zu eröffnen. In der CTA wird man das natürlich auch sehen, aber dafür hat der Patient dann KM und Strahlung abbekommen und der Stent ist immer noch zu und es ist einiges an Zeit vergangen. Auch bei sonstigen vermuteten Problemen mit dem Stent bietet sich eine Koro an, da es neben der Angio auch die Möglichkeit eines intravaskulären Ultraschalls oder OCT gibt, wo man sich den Stent noch mal sehr genau bezüglich Expansion und Sizing angucken und das Problem dann nachbearbeiten kann. In der gewöhnlichen CTA kann man das schlechter beurteilen und man hat wieder die Strahlungsexposition ohne das Problem direkt lösen zu können.

    Das Cardio-CT hat übrigens in den ACS-Leitlinien einen sehr guten Empfehlungsgrad - nur halt bei anderen Indikationen. Bei Patienten mit Brustschmerz und intermediärem Risiko werden da, wenn verfügbar, relativ viele CTs gefahren.

    Und ansonsten halte ich die regelhafte CK-Bestimmung für ein Relikt aus vergangenen Pionierzeiten der Koronarinterventionen und in der Routinediagnostik für obsolet.



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