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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Ich mache gerade mein 3. Tertial (hab im Mai angefangen) in der Chirurgie – hab also schon ein gutes Stück Corona-PJ hinter mir und frage mich langsam, warum der „Aufschrei“ ausbleibt. Rein lehrtechnisch/freundlichkeitstechnisch war mein PJ bis jetzt wirklich besser als erwartet. Dennoch finde ich die Rahmenbedingungen wirklich zum K*tzen und da wollte ich euch mal nach euren Eindrücken fragen. Hier mal eine beispielhafte Aufzählung:

    - Die Fehlzeiten! Laut Approbationsordungs-Änderung zählt behördlich angeordnete Iso/Quarantäne nicht als Fehlzeit. Das LPH in Hamburg (studiere dort nicht, aber hab es live mitbekommen) behält sich vor, „abweichend von der Verordnung“ die Quarantänezeit einfach von den Fehltagen abzuziehen. Geht das überhaupt? Ist das nicht ein Gesetz? Ähnliches wurde wohl auch PJlern in Dresden angedroht, da die vermehrten Kontakte über die Feiertage dann ja quasi „selbstverschuldet“ in die Quarantäne/Erkrankung führen würden. Keine Arbeitnehmerrechte, keine Krankschreibung – und dann sowas, das ist wirklich frech. Es wird ja jeder Krankheitstag (an einem nicht sehr kulanten KH) als Fehltag gezählt, wer also vernünftig ist und bei Krankheitssymptomen zuhause bleibt, um einen etwaigen Test abzuwarten, wird bestraft. An meinem derzeitigen Haus wird die Anwesenheit täglich durch die Sekretärin erfasst, daher nutzen mir auch kulante Ärzt*innen auf Station nichts. Tut mir besonders leid für alle, die im November angefangen haben und jetzt noch das ganze PJ vor ihnen liegt.

    - Schutzausrüstung und Tests. An meiner derzeitigen Klinik nicht so das Problem, aber in meinem Wahltertial in der Neurologie gab es da oft genug Reibereien. Wenn man als Student in der ZNA eine FFP2-Maske haben wollte, haben die Schwestern rumdiskutiert (obwohl es eine eindeutige Arbeitsanweisung war und wir den Ärzt*innen viel Arbeit abgenommen haben). „Unkomplizierte“ In-House-Testung bei Erkältungssymptomen gab es für uns PJler nicht, mit der Begründung, dass wir ja eben keine Mitarbeiter seien. Dafür ist man aber tagtäglich gegenüber dutzenden Patient*innen bei BEs, Schellongs, Demenztests etc. exponiert.

    - Bei all diesen Punkten natürlich obendrauf oftmals gar keine oder nur geringe Bezahlung.

    Die Bedingungen im PJ lagen ja schon vorher oftmals im Argen, aber sich jetzt ohne Arbeitnehmerrechte oder ausreichende Bezahlung täglich einem nicht zu unterschätzenden Infektionsrisiko aussetzen zu müssen, finde ich eine echte Zumutung (habe selbst eine Autoimmunerkrankung, zum Glück derzeit ohne systemische Immunsuppression).
    Wie sieht es bei euch aus? Regt sich auch die Wut bei euch auch oder seid ihr mehr in der „Das haben wir uns halt ausgesucht“-Fraktion?



  2. #2
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    Bezüglich der Fehlzeiten: Ich schreibe erst im April M2, uns wurde jedoch im Rahmen der PJ-Infoveranstaltung vom LPA Schleswig-Holstein rückgemeldet, dass coronabedingte Fehlzeiten (im Inland) nicht angerechnet werden würden. Wie verlässlich diese Aussage ist, kann ich aktuell nicht beurteilen.

    Gäbe es nicht die Möglichkeit, mithilfe des BVMD eine bundesweite Evaluation o.Ä. vom Corona-PJ durchzuführen?



  3. #3
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    Wir haben uns selbst an dem Pj Beauftragen der Klinik, also bei uns den Chefarzt der Anästhesie gewandt mit unserer Kritik. Gerade Dinge wie Studientage und faire Bezahlung finde ich, müssten landesweit garantiert sein. Wir haben weder Studientage, noch ein faires Gehalt für unserer Arbeit (400€), andere bekommen doppelt so viel + corona Zuschläge sowie 10 Studientage pro Tertial.



  4. #4
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    Bei uns ähnlich - die beste Aussage einer Schwester war: "Wir haben nicht für jeden Studenten eine FFP2 Maske", begleitet von mürrischem Gegrummel (Der Schrank war übrigens voll mit FFP2 Masken...). Die Hygiene scheint sich für uns PJler auch kaum zu interessieren, Tests gibts erst wenn man zu Kreuze kriecht.
    Immerhin werden Quarantänezeiten nicht angerechnet. Ich hoffe ich komme trotzdem ohne Quarantäne durchs PJ.
    Meine Hoffnung auf eine Impfung habe ich auch aufgegeben, wir werden ohnehin überall übergangen oder abgestuft, dann wird das dabei auch passieren.



  5. #5
    Z.n. Studium Avatar von *milkakuh*
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    Um mal eine Lanze für "meine" Klinik zu brechen: Die PJler unserer Abteilung sind schon geimpft und das sogar, obwohl noch nicht mal 50% von uns Assistenzärzten geimpft sind. Es geht also auch anders.



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