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  1. #1
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    Es handelt sich hierbei, um einen Kommentar zur Frage 60 des zweiten Tages der Auflage A. Hierbei möchte ich Ihnen erläutern, dass drei gängige Lehrbücher der Anatomie zu dieser Frage keine ausreichende Antwort haben.


    In Ihrer Frage 60 des zweiten Tages in der Auflage A sind sich die vorklinischen Regelwerke uneinig bzw. geben keine präziseren Angaben zu den Rami des Nervus obturatorius.
    Im Folgenden erläutere ich Ihnen die Angaben von drei bekannten Regelwerken, die oft von unseren Dozenten empfohlen werden.

    Im Prometheus zum Beispiel wird nicht klar benannt, welcher Teil des Nervus obturatorius den M. pectineus innerviert.
    Es wird lediglich gesagt:
    „N. obturatorius erhält Faseranteile aus den lumbalen Segmenten L2–4. Nach Verlassen des Plexus lumbalis verläuft er hinter bzw. medial des M. psoas major (hier nicht zu sehen) in Richtung kleines Becken abwärts und tritt unterhalb der Linea terminalis zusammen mit den Vasa obturatoria in den Canalis obturatorius (hier nicht zu sehen, s. "Canalis pudendalis und Regio perinealis"). Distal davon versorgt er mit Rr. musculares den M. obturatorius externus und teilt sich im weiteren Verlauf in einen R. anterior und einen R. posterior auf. Die beiden Äste verlaufen vor bzw. hinter dem M. adductor brevis weiter nach distal und innervieren die restlichen Adduktoren (Mm. pectineus, adductor longus, adductor brevis, adductor magnus, adductor minimus u. gracilis) motorisch.“

    Prometheus Lernatlas der Anatomie Quelle: In: Schünke M, Schulte E, Schumacher U et al., Hrsg. 5., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2018. doi:10.1055/b-006-149643

    Laut der Dualen Reihe Anatomie, wird der M. pectineus zum Teil vom Nervus femoralis und vom N. obturatorius innerviert. In diesem Referenzbuch wird keine Differenzierung zwischen Ramus anterior und Ramus posterior des N. obturatorius gemacht.
    Dort steht: „Der Nervus obturatorius sowie die Nervi glutei superior und inferior verlaufen mit den gleichnamigen Gefäßen (s. o.).“

    Duale Reihe Anatomie
    Gerhard Aumüller, Gabriela Aust, Jürgen Engele, Giovanni Maio, Joachim Kirsch
    Auflage: 5. aktualisierte Auflage 2020, Mixed Media Product Thieme

    Im Taschenatlas Anatomie werden die zwei Rami des Nervus obturatorius als Ramus superficialis und Ramus profundus unterschieden.
    Dort steht: „Der Nerv versorgt motorisch die Adduktoren des Oberschenkels. Medial vom M. psoas major zieht er an der Seitenwand des kleinen Beckens abwärts bis zum Canalis obturatorius, durch den er auf das Bein gelangt. Er gibt einen Ramus muscularis für den M. obturatorius externus (AB1) ab und teilt sich dann in einen oberflächlichen und einen tiefen Ast. Der Ramus superficialis (AB2) verläuft zwischen M. adductor longus (A3) und M. adductor brevis (A4), die er beide versorgt. Er gibt außerdem Äste zum M. pectineus und M. gracilis (A5) ab und entsendet schließlich als Endast einen Ramus cutaneus (A–C6) zum distalen Bezirk der medialen Oberschenkelfläche. Der Ramus profundus (AB7) verläuft über den M. obturatorius externus hinweg und dann in die Tiefe zum M. adductor magnus (A8)."

    Taschenatlas Anatomie Quelle: In: Frotscher M, Kahle W, Schmitz F, Hrsg. 12., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2018.

    Es gibt in den vorklinischen Büchern also keine einheitliche Benennung der Rami des Nervus obturatorius bzw. die Innervation wird nicht so spezifisch erwähnt. Ich konnte bis jetzt in keinem vorklinischen Werk, die Antwort E (der Ramus posterior innerviert motorisch den M. pectineus) finden.



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  2. #2
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    Aber laut Literaturauswertung ist doch D ("sein R. anterior besitzt motorische und sensible Anteile") richtig. Das dürfte (leider) auch stimmen, da dieser einen R. cutaneus abgibt und laut Prometheus eben auch motorisch die Adduktoren mitinnerviert.



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