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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo. Ich bin seit längerer Zeit stiller Mitleser und wollte jetzt mal nach Erfahrungen fragen:
    Ich bin in der Inneren seit bald 3 Jahren mit Intensivstation gerade fertig und irgendwie gefällt es mir nicht mehr so gut. Als Assistenzarzt viele Dienste mit allen möglichen nicht-medizinischen Problempatienten und immer wieder Viggos legen anstelle von auf Ohrs hauen, auf Station viel Tätigkeit als bessere Sekretärin. (Überstunden werden vergütet, Dienstbelastung hält sich in Grenzen, Stelle ist eigentlich nett von den Kollegen, Weiterbildung ist möglich wenn man sich reinhängt, ich will hier kein Arbeitsstellen-Bashing oder Innere Bashing betreiben). Die Oberärzte wirken eher chronisch überarbeitet als wirklich zufrieden/glücklich
    Ich kann nicht sicher sagen, was mich am meisten Stresst, aber ich glaube es ist dieses Multitasking (auf Station mit den Patienten, im Dienst in der Notaufnahme sind immer auch viele gleichzeitig, auch die Lösung von sozialen Problemstellungen bei dem oft betagten Patientengut sagen mir nicht so super viel zu). Wie gesagt ich will mich nicht beschweren aber nach für mich besser passenden Alternativen gucken.
    Ich habe mir überlegt, ob mir Anästhesie evtl. besser liegen würde, vielleicht kann mir ja jemand seine Meinung sagen:
    1.) Worin besteht die psychologische Dienstbelastung? Ist es eine OP im Dienst nach der anderen oder auch viel Multitasking?
    2.) War es ein Problem in Teilzeit anzufangen? (40 h finde ich nicht schlimm, aber mit Überstunden und Diensten sind es ja mehr 48h+)
    3.) Müsst ihr im Tagesdienst multi-tasken oder sind die Aufgaben immer so mehr eins nach dem anderen?
    4.) Werden die Narkosen irgendwann langweilig?
    5.) Wenn ich Medizin als Job ansehe und nicht als mein Leben, passt Anästhesie da gut rein, d.h. wenn man es einmal kann muss man sich in der Freizeit nicht mit super vielen Neuerungen beschäftigen?

    Wäre super, wenn mir jemand antworten könnte, ich kenne keine Anästhesisten privat und in dem Haus hier will ich jetzt auch nicht unbedingt fragen...



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  2. #2
    Platin Mitglied
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    Ich beschränke mich in der Antwort mal auf den Teil "Saal-Anästhesie". ITS kennst du selber und Rettungsdienst/ Schmerztherapie sind ebenfalls auch als Internist möglich und nicht Kernbestandteil der Anästhesie.

    1) Psychologisch finde ich Anästhesie-Dienste entspannt. Was einen vielleicht stressen kann ist eine Not-Sectio mitten aus dem Tiefschlaf heraus. Aber da läuft ja eigentlich nur Schema F ab und ich weiß, dass ich in gut 30 Minuten wieder im Bett liegen. Solange man keine koordinierenden Aufgaben hat (in großen Häuser eigentlich nur ab FA/ OA, an kleinen Häusern ggf. auch früher) macht man genau eine Narkose. Natürlich kann es stressen, wenn man weiß, dass es danach noch 5 weitere für den Dienst gibt. Aber solange ich den Patienten nicht einleite, fängt die OP auch nicht an.
    2) Anfangen in Teilzeit ist immer ungünstig. Man kommt einfach nicht so gut in die Arbeit und ins Team rein. Aber mittelfristig ist Teilzeit in der Anästhesie recht problemlos.
    3) Eine Narkose nach der anderen. Natürlich unter Zeitdruck (Operateur, Oberarzt, OP-Manager), aber wie eben schon geschrieben: Solange ich nicht anfange, geht's nicht los.
    4) Ja. Mir zumindest. Zumindest was die Standard-Narkosen angeht. Gibt aber natürlich andere Möglichkeiten: Als OA Anfänger betreuen - dann läuft man u.U. von Komplikation zu Komplikation (und macht dann doch wieder Multitastking). Oder sich einen Spezialbereich suchen (Neonatalanästhesie, Kardioanästhesie, Regionalanästhesie); vielleicht auch am Maximalversorger als Generalist der wirklich alles betreut. Aber in einem kleinen Haus als Saal-Anästhesist Narkosen für H-TEPs und Sigmaresektionen betreuen - no way (für mich; in meiner jetzigen Lebenssituation). Aber es gibt durchaus auch Anästhesisten die genau damit glücklich sind.
    5) Ja, absolut. Vermutlich für die meisten Anästhesisten auch das führende Argument für die Anästhesie.



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