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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #56
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    Zitat Zitat von Feuerblick Beitrag anzeigen
    Naja, Unikliniken und kleinere Häuser zahlen nach dem jeweiligen Tarifvertrag und haben entsprechend tariflich festgelegte Arbeitszeiten. Wie das realistisch aussieht, solltest du bei Hospitationen erfragen.

    Praxis klingt immer soooo entspannt, weil die Stundenzahl so hübsch niedrig aussieht, ABER du darfst nie vergessen, dass die morgens später anfangen und abends unter Umständen bis 18 oder 19 Uhr arbeiten mit riesiger Mittagspause dazwischen. Dazu ist der Patientendurchlauf sehr viel höher und schon wird aus „entspannt“ ein „ganz schön stressig“. Überstunden gibt es in Praxen übrigens auch. Da sollte man sich nicht blenden lassen. Ich bin nach einem ganzen Tag Praxis deutlich mehr am Stock gegangen als nach einem Tag Klinik-Ambulanz. Mal abgesehen davon, dass mir ein- bis zweistündige Mittagspausen einfach nicht liegen und ich es nicht leiden kann, erst um 19 Uhr abends zu Hause zu sein. Von den mindestens 60 Patienten pro ganzem Tag reden wir mal nicht.
    Wenn man sich dann nicht selbst organisieren kann und dazu neigt, für alles ewig zu brauchen, dann hat man schnell viele Überstunden an der Backe - und unzufriedene Patienten, weil die nicht ewig warten wollen. Fehlende Organisation des eigenen Arbeitens ist in Praxis und Klinik der häufigste Grund für Überstunden. Wer das nicht beherrscht, wird nirgendwo in Regelarbeitszeit rausgehen.

    Ich habe die komplette Facharztzeit in Unikliniken verbracht und habe seltenst nach 17 Uhr (Beginn 7:45 Uhr) das Haus verlassen. Selbst mehr als 15-30 Minuten über Dienstschluss hinaus kamen selten vor. So selten, dass ich nur extrem selten mal einen Tag Freizeitausgleich zusammenbekommen habe. Meistens war es so, dass ich an Tagen mit weniger Arbeit früher gehen konnte und sich das Zeitkonto so von selbst ausgeglichen hat. Einer meiner Chefs sagte mal im Gespräch im 2. WB-Jahr zu mir „Sie gehen ja auch immer pünktlich, wie?“. Naja, warum auch nicht, wenn die Arbeit getan ist? Was kann ich dafür, dass die Kollegen das nicht hinbekommen?

    Ich würde übrigens nicht sagen, dass man an Unikliniken generell weniger operieren lernt oder mehr Überstunden macht. Das kommt aufs Haus an, das kommt auf den Chef und die Oberärzte an und auf die Ausbildungspolitik des Hauses. Zu meiner Zeit war es z.B. an den meisten Kliniken noch üblich, dass intravitreale Injektionen nur durch Oberärzte und Chefärzte durchgeführt wurden. Als die Injektionen aber immer mehr und mehr wurden, stand plötzlich der Chef vor mir und informierte mich, dass ich als drittälteste Assistentin jetzt damit anfangen solle (Mitte 3. WB-Jahr). Danach habe ich die jüngeren Assistenten angelernt. Es kann also durchaus sein, dass man auch andere Dinge als Assistenzarzt lernen kann und darf, die bisher traditionell frühestens kurz vor dem Facharzt angefangen wurden.
    Aber wie gesagt: Es spricht ja nichts dagegen, erst einmal zwei Jahre in einer Augenklinik wirklich die Basics zu lernen und sich dann einen Praxisverbund zu suchen, in dem man ans Operieren herangeführt wird. Aber ACHTUNG! Auch da gibt es welche, die machen das gewissenhaft mit Supervision und regelmäßigem Teaching und welche, die stellen dich hin und sagen (ohne Teaching) „Mach einfach mal“.
    Es spricht auch nichts dagegen, im Verlauf der Weiterbildung ein- oder mehrmals das Haus zu wechseln. Im Gegenteil: Es ist sogar gut, wenn man mal andere Vorgehensweisen und andere Herangehensweisen sieht. Das hilft später ungemein.
    Nochmal danke für deine Antworten. Ich muss ehrlich zu mir selbst sein und habe nach über 8 Monaten PJ einfach für mich herausgefunden, dass ein Krankenhaus kein entspanntes Arbeitsumfeld ist. Ich komme immer kaputt nach Hause und finde denn ganzen Lärm psychisch furchtbar anstrengend. Ich vermisse es ein eigenes Sprechzimmer für sich zu haben. Komme damit nicht klar sein Zimmer mit 3 anderen Ärzten zu teilen, wo ständig die Telefone klingeln. Da war mein Praktikum in einer Belegklinik entspannter.
    Daher meine Frage: Kennt ihr gute große Augenpraxen (auch Belegklinik), wo man sich um Nachwuchs bemüht?



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  2. #57
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Gibt es, ist aber nicht zu empfehlen. Aus genannten Gründen.
    Wobei wir auf Station NIE mit mehr als zwei Ärzten im Arztzimmer saßen. Warum auch? Meistens reichte ein einziger Stationsarzt völlig aus.
    Such dir eine nicht ganz so riesige Augenklinik und zieh zwei Jahre durch.
    Praxis ist auch nicht entspannter. Schon alleine deshalb nicht, weil du einen viel höheren Patiententakt hast. Überlege dir, ob der Lärm, den Kollegen machen, wirklich schlimmer ist als alle fünf Minuten ein neuer Patient und 60 Patientenkontakte JEDEN TAG. Entspanntes Arbeitsumfeld ist das auch nicht. Gerade nicht als Anfänger.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  3. #58
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    Zitat Zitat von Feuerblick Beitrag anzeigen
    Gibt es, ist aber nicht zu empfehlen. Aus genannten Gründen.
    Wobei wir auf Station NIE mit mehr als zwei Ärzten im Arztzimmer saßen. Warum auch? Meistens reichte ein einziger Stationsarzt völlig aus.
    Such dir eine nicht ganz so riesige Augenklinik und zieh zwei Jahre durch.
    Praxis ist auch nicht entspannter. Schon alleine deshalb nicht, weil du einen viel höheren Patiententakt hast. Überlege dir, ob der Lärm, den Kollegen machen, wirklich schlimmer ist als alle fünf Minuten ein neuer Patient und 60 Patientenkontakte JEDEN TAG. Entspanntes Arbeitsumfeld ist das auch nicht. Gerade nicht als Anfänger.
    Ich muss ehrlich sagen, erstmal danke für die ganzen Tips, aber kurz vor Ende meines PJs bin ich so dermaßen froh, nie wieder in einer Klinik arbeiten zu müssen. Deswegen wird es für mich in keinster Weise in Frage kommen meine Weiterbildung in einem Krankenhaus zu absolvieren.
    Kennt ihr gute Augenpraxen im Ruhrgebiet, wo man auch viel lernen kann und die Chefs bereit sind jemanden viel zu zeigen?



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  4. #59
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    So leid es mir tut, aber du wirst extrem viel nicht sehen und nicht lernen. Aber gut, manchen reicht das ja auch.
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  5. #60
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    Zitat Zitat von runningMan18 Beitrag anzeigen
    Ich muss ehrlich sagen, erstmal danke für die ganzen Tips, aber kurz vor Ende meines PJs bin ich so dermaßen froh, nie wieder in einer Klinik arbeiten zu müssen. Deswegen wird es für mich in keinster Weise in Frage kommen meine Weiterbildung in einem Krankenhaus zu absolvieren.
    Kennt ihr gute Augenpraxen im Ruhrgebiet, wo man auch viel lernen kann und die Chefs bereit sind jemanden viel zu zeigen?
    Ja ich fand das halbe PJ Innere in Deutschland auch extrem schlecht und dachte nie wieder Station im deutschen Krankenhaus. (Chirurgie und andere Hälfte Innere im Ausland gemacht).
    Aber letztendlich lernt man am besten in Kliniken. In der Augenheilkunde wirst du auch sicher einen anderen Arbeitsalltag haben als Innere/Chirurgie und im Ruhrgebiet oder Düsseldorf gibt's doch große Augenkliniken. Schau doch mal rein!



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