- Anzeige -
Interesse an einer Werbeanzeige hier?
mehr Infos unter www.medi-a-center.de
Zitat von
Mr. Pink online
Zum Punkt mit der Zeiterfassung: das hat nichts mit EuGH zu tun, denn die Tarifverträge sind dem Urteil schon vorhergekommen.
Zum Punkt Bereitschaftsdienst: Bereitschaftsdienst in dem du im Durchschnitt mehr als 49% arbeitest, der zusätzlich zu deiner Regelarbeitszeit von häufig mehr als 8h anfällt und dann am Folgetag auch noch "Frei nach BD" mit Minusstunden drohen hat für den Arbeitnehmer nie einen Vorteil. Da ist jedes andere Schichtmodell attraktiver. Die Alternative ist Arbeitsentlastung in dem nicht klar ärztliche Tätigkeiten nicht mehr dem Arzt überlassen werden. Im BD fällt ja leider häufig etwas an wie Zugänge legen, Blutkulturen abnehmen etc. Wenn das nicht gewährleistet ist, muss man schauen in welchen Zeitabschnitten besonders viel Arbeit anfällt. Häufig z. B. 17-22 Uhr. Dann muss da ein zusätzlicher BD ran. Ansonsten ist ein Dreischichtmodell die Alternative und v. a. wenn eh viel gearbeitet wird im BD, die deutlich angenehmere Alternative. Denn auch im Dreischichtsystem gibt es klare Regeln und die werden auch gerne mal überprüft.
Naja, aber das ist es eben. Wenn der Bereitschaftsdienst so nicht geht, bleibt als realistische Lösung meist nur ein zusätzlicher Diensthabender (=mehr Dienste für alle) oder eben ein Schichtdienstsystem.
Und in den allermeisten Fällen würde ein Schichtdienstsystem wohl bedeuten, dass der Nachtdienst im Wochenturnus durchgeführt würde.
In einer meiner früheren Abteilungen gab es genau diese Diskussion. Und dort stellte sich eben heraus, dass viele Kollegen, gerade auch die mit Kindern, keine Nachtdienstwochen wollten! Viele wollten dann lieber ein Bereitschaftsdienstmodell mit Diensten, die man sich selbst legen konnte (in Grenzen) wie man wollte.
Und auch in diesem System gibt es Vorteile: Generell tendentiell etwas bessere Bezahlung möglich, als in einem Modell miit Nachtdienstwoche und anschließendem Ausgleichsfrei, bessere Vereinbarkeit mit einem Familien- und Sozialleben (weil man nur einen Tag ausfällt und einen anderen Tagesrhythmus hat, keine ganze Woche), Flexibilität wenn man einen bestimmten Vormittag frei braucht...
Also so klar, wie Du es sagst, dass ein Bereitschaftdienstmodell immer nur Nachteile für den Arbeitnehmer hätte, ist es eben nicht.
Häufig z. B. 17-22 Uhr. Dann muss da ein zusätzlicher BD ran.
Naja, und diese Arbeitszeiten wären eben auch nicht ideal. Das würde oft de facto bedeuten, dass man weder vorher noch hinterher einer vernünftigen Freizeitaktivität nachgehen kann....zumal so ein Dienst dann wahrscheinlich auch eher wochenmäßig geplant würde.