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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo Leute,

    Ich bewerbe mich aktuell fleißig an mehreren Kliniken in Süddeutschland - vornehmlich an Unikliniken und an einem großen städtischen Haus (Maximalversorger) für die Neurologie. Mehrere Famulaturen, PJ-Wahlfach und (experimentelle) Doktorarbeit in der Neurologie gemacht, somit habe ich eine grobe Vorstellung, was mich erwartet.

    Inhaltlich reizt mich am Fach die Detektivarbeit und der (Wissenschaftliche) Diskurs bezüglich Differentialdiagnostik.
    Akutneurologie mit reinen Fokus auf Schlaganfall finde ich aus persönlicher Sicht weniger reizvoll.
    An meiner Uniklinik wird der Schlaganfall eher „Stiefmütterlich“ behandelt, der Fokus der Klinik liegt eindeutig auf degenerative Erkrankungen. Und mir gefällt das auch sehr gut.
    Demzufolge kann ich jetzt schon mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass ich nicht wirklich Bock darauf habe „Stroke-Experte“ zu werden..

    Vor wenigen Tagen hatte ich eine Hospitation an einem großen städtischen Haus. Die Stadt gefällt mir sehr sehr gut. Der Chef ist sehr nett. Ein paar Punkte haben mich aber abgeschreckt: hohe Personalfluktuation, dünne Personaldecke, der starke Fokus auf Stroke - bringt ja die meiste Kohle - mit fast 25 Stroke-Betten- und das wurde mir so auch vom Chef vermittelt. 50-60% der stationären Patienten sind Schlaganfallpatienten, der Rest bisschen Parkinson, bisschen Kopfschmerzen und hier und da mal was entzündliches. An sich ist das ja ok, wer richtig Bock auf Akutneurologie hat, kann sich dort austoben. Mein persönlicher Eindruck war aber, dass ich das Gefühl hatte, dass die Assistenten für die Stroke verheizt werden. Zudem hatte ich den Eindruck, dass er was verstecken oder verbergen möchte. Er hat mir die Räumlichkeiten gezeigt, ich durfte mit einer Assistenzärztin kurz sprechen und das war’s dann. Auf Visite durfte ich nicht mit - angeblich aus Datenschutzgründen. An der ganzen Sache habe ich ein komisches Gefühl ... und so ganz überzeugt bin ich nicht.

    Ich habe echt kein Problem mit Überstunden oder hoher Arbeitsbelastung, wenn es mir Inhalt Spaß macht. Einen großen Wert lege ich auf eine gute, strukturierte Weiterbildung, einer guten Betreuung und auf eine große Breite an Erkrankungen, wo man sich auch austoben kann, gerne auch wissenschaftlich.

    Da ich außerhalb meiner Uniklinik keine Erfahrung mit anderen neurologischen Kliniken habe, wollte ich mal fragen, wie das denn in anderen größeren Kliniken so läuft?

    Was denkt ihr dazu? Jemand Tipps?



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  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    Mülheim an der Schnur
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    FÄ für Neurologie/Psychiatrie und Psychotherapie
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    Wenn Du stationäre Neurologie machen willst, wirst Du damit abfinden müssen, dass inzwischen der Fokus in den meisten Häusern auf vaskuläre Neurologie und Frührehabilitation liegt und eine solide Ausbildung in dem Bereich notwendig ist. Sich direkt am Anfang auf etwas festzulegen sorgt eher dafür, dass man sich spätere Arbeitsmöglichkeiten nimmt.



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  3. #3
    Diamanten Mitglied
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    Ich glaube, um die Strokeunit wirst Du als angehender Neurologe nicht herumkommen.
    Spezialisieren kannst Du dich dann später.

    Das mit der Visite ist tatsächlich etwas komisch.
    Aus meiner Erfahrung stellt es kein Problem dar, Bewerber eine Schweigepflichtserklärung unterschreiben zu lassen und sie dann einen Tag hospitieren zu lassen.
    Gerade, wenn Du noch nicht so richtig weißt, ob die Stelle was für dich ist, ist das eigentlich zu empfehlen.
    Ich persönlich habe im Übrigen die Erfahrung gemacht, dass es bei Bewerbungen manchmal gut ist, auf sein Bauchgefühl zu hören.

    Andererseits ist auch wahr: Wenn Du dich für die "falsche" Stelle entscheiden solltest, kannst Du immer noch kündigen. Das geht in der Probezeit ganz schnell.



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  4. #4
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Ich fasse mal kurz die Eckpunkte zusammen: Hohe Personalfluktuation, dünne Personaldecke und keine richtige Hospitation. Dazu schlechtes Bauchgefühl.
    Ich denke, das sagt doch alles, oder?
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  5. #5
    Registrierter Benutzer
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    Danke für die Antworten.

    Stroke-Unit war leider der Teil, der mir am wenigsten Spaß gemacht hat im PJ. Ich weiß leider nicht, woran es lag, denn Akutbehandlung (Erstkontakt Notaufnahme) und Diagnostik (Doppler) haben mir sehr viel Spaß gemacht.

    Nach langem Überlegen hat mich die Stroke-Unit als Berufsanfänger sehr abgeschreckt, weil wir in den 3 Wochen auf der Stroke und auf der Intensivstation in meinem PJ-Haus mehr am Management der teils pflegerischen Komplikationen beschäftigt waren (Einblutungen nach zu viel früher Abnahme des Druckverbandes nach Femoralis-Pkt. bei Thrombektomie um die mildeste zu nennen) wie an der eigentlichen Medizin und Patientenversorgung. Und private Träger sparen nun mal stark am Pflegepersonal ...

    Wahrscheinlich wäre ich eher ein Kandidat für ein Fachkrankenhaus wie für die Akutmedizin.
    Da müsste ich mich halt die 2-3 Jahre durchbeißen und dann für den Rest bei einer Fachklinik bewerben.
    Leider bin ich kein Freund von ständigen Stellenwechsel und Wohnortwechsel ... irgendwann möchte man ja auch ankommen nach einem Neuanfang in einer anderen (Groß-)Stadt.
    In den nächsten Wochen stehen noch 3 Vorstellungsgespräche mit Hospitationen an Unikliniken an. Ich halte euch auf dem Laufenden ...



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