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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
    Diamanten Mitglied
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    So eine junge Uniklinik kann, wenn man Pech hat, sogar the worst of both worlds sein. Ich kenne z.B. ein großes städtisches Klinikum, das vor ein paar Jahren zur Uniklinik geworden ist - in manchen Abteilungen wird einfach weitergearbeitet wie bisher, ohne jegliche Forschung, oder vielleicht mit 1-2 Leuten, die hin und wieder kleinere klinische Studien initiieren, in anderen Abteilungen ist ein großer Forschungsguru gekommen (oder zumindest jemand, der glaubt, ein solcher zu sein), weshalb die Qualität der klinischen Versorgung den Bach runtergeht und etliche Assistenz-, Fach- und Oberärzte die Abteilung verlassen haben. Und natürlich gibt es in vielen Abteilungen eine schlechte Atmosphäre, weil die Neuen was ganz anderes wollen als die Alten.

    Forschung braucht nicht nur einen Chef, der viel publiziert hat, sondern eine Infrastruktur und eine aktive Forschungsszene. Regelmäßige Vorträge. Gastforscher. Präsentationen auf Konferenzen. Studenten, die sich engagieren. Uvm. A vibrant research community, wie es auf Englisch so schön heißt. Forschung ist keine one-man show. Das kann nie funktionieren.

    Es hat übrigens jede Uniklinik, auch jede große und etablierte, forschungsstarke und forschungsschwache Abteilungen. Und es gibt an den meisten Unikliniken manche Abteilungen, die sehr viel Routineversorgung machen, und andere, die sich auf bestimmte seltene Erkrankungen spezialisiert haben.

    Du willst ja offenbar gar keine wissenschaftliche Karriere. Dann stellt sich die Frage: Wozu überhaupt der ganze Aufwand?

    Wenn du in einem extrem spezialisierten und sich schnell entwickelnden Gebiet wie "Radiomics", also der Algorithmen-basierten Analyse von Bildgebung, wirklich was bewegen willst, musst du an eine große, etablierte Abteilung, die in diesem Gebiet eine große Arbeitsgruppe mit vielen Wissenschaftlern hat, die darauf spezialisierte Informatiker mit viel Erfahrung hat, die darauf spezialisierte Radiologen mit viel Erfahrung hat, die darauf spezialisierte Mathematiker und Statistiker mit viel Erfahrung hat. Sonst ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei deiner Forschung je was relevantes rauskommt, nahe null. Ob es so eine Abteilung in Deutschland überhaupt gibt, kann ich dir als Fachfremder nicht sagen.

    Zuallererst würd ich aber einfach mal überlegen, was überhaupt deine Zielvorstellung ist wenn du mal Facharzt bist, oder fünf Jahre nach dem Facharzt. Wo willst du dann arbeiten? Was willst du dann machen? Erst wenn du das weißt, kannst du dir sinnvolle Gedanken darüber machen, welche Art Stelle für dich sinnvoll sein könnte.

    Vielleicht ist eine Stelle an einer etablierten Uniklinik im selben Fach für dich viel sinnvoller. Oder vielleicht eine Stelle an einem großen städtischen Klinikum im selben Fach. Man kann halt nicht immer alles haben. Und nur für das Uniklinik-Label sollte man die ganzen anderen Dinge, die wichtig sind, nicht leichtfertig opfern.

    Zitat Zitat von provprof Beitrag anzeigen
    Das ist ein bisschen der Knackpunkt, es gibt dort bisher überhaupt keine Forschung. Der Chef hat einen starken Hintergrund und will das dort neu aufbauen, das alte Personal hatte keine Lust dazu.

    (...)

    Auf dem Papier hab ich keinen Hintergrund, hab aber aus Interesse vermutlich immer noch mehr Grundlagen als ein gewöhnlicher Mediziner. Aber das ist auch der zweite Knackpunkt, ich könnte nicht aus dem Stand irgendwas programmieren, ich weiß nicht, wie ich da was forschen soll und befürchte, dass die junge, kleine Uni auch noch kein Fundament dafür hat.
    Das sind alles Zeichen dafür, dass dieses Unterfangen nicht funktionieren wird. Und an besagter neuer Uniklinik schon gar nicht.

    Den Beitrag des Endoplasmatischen Reticulums würde ich zu 100% unterschreiben!



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  2. #12
    Banned
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    Zitat Zitat von davo Beitrag anzeigen
    So eine junge Uniklinik kann, wenn man Pech hat, sogar the worst of both worlds sein. Ich kenne z.B. ein großes städtisches Klinikum, das vor ein paar Jahren zur Uniklinik geworden ist - in manchen Abteilungen wird einfach weitergearbeitet wie bisher, ohne jegliche Forschung, oder vielleicht mit 1-2 Leuten, die hin und wieder kleinere klinische Studien initiieren, in anderen Abteilungen ist ein großer Forschungsguru gekommen (oder zumindest jemand, der glaubt, ein solcher zu sein), weshalb die Qualität der klinischen Versorgung den Bach runtergeht und etliche Assistenz-, Fach- und Oberärzte die Abteilung verlassen haben. Und natürlich gibt es in vielen Abteilungen eine schlechte Atmosphäre, weil die Neuen was ganz anderes wollen als die Alten.
    Bei einem Chefwechsel gibt es grundsätzlich viel Fluktuation. Leute, die schon da sind, können nix mit dem neuen Chef anfangen oder der neue Chef kann mit ihnen nix anfangen. Man trennt sich mehr oder weniger im Guten. Oftmals bringt ein Chef auch seine eigenen Leute mit, möchte mit seinen Favoriten arbeiten.
    Dass (auch in älteren Uniklinika) in manchen Abteilungen wenn überhaupt vllt 1-2 Leute etwas Forschung machen bzw. sehr wenig läuft, der Chef keinen Bock hat und auf seiner Stelle die Zeit absitzt für die Bezüge, ist kein großes Geheimnis.



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  3. #13
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    11.04.2015
    Beiträge
    286
    Transitionsphasen (Uniklinik im Chefwechsel) sind anstrengend, aber nicht zwingend überwiegend schlecht.



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  4. #14
    Dunkelkammerforscher
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    Im schönen Süden
    Semester:
    das war mal...
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    Radiomics ohne aufbereitete Bilddaten in möglichst großer Menge + klinische Daten + Expertise (kurzer Check: sagt dir UNet, ResNet, RandomForest Analyse, B1 Feldkorrektur, ANTS, ITK, N4 Bias Korrektur, Affine Transformation,... etwas? Bzw kannst du diese Vefahren, Algorithmen und Tools anwenden? Ansonsten wird das ohe Support nix.



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  5. #15
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    Zitat Zitat von _calendula_ Beitrag anzeigen
    Transitionsphasen (Uniklinik im Chefwechsel) sind anstrengend, aber nicht zwingend überwiegend schlecht.
    Da würde ich immer erst reinwechseln, wenn klar ist wer kommt bzw wenn der neue Chef schon da ist.



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