Andererseits gibt es auch Fachrichtungen, in denen man durchaus angemessen in Bezug auf den Arbeitsaufwand bezahlt wird, wenig Überstunden macht, sich in den Diensten nicht kaputtarbeitet und damit sowohl Familien- als auch Hobby-kompatibel ist.
Man könnte auch sagen: Es kommt drauf an, in welche Fachrichtung du am Ende gehst und ob du im Krankenhaus bleibst (und wenn ja, in welches) oder eine Tätigkeit in einer Praxis anstrebst.
Ich bin immer skeptisch, wenn jemand Medizin (oder sonst einen Job) als seinen Lebenstraum ansieht. Andererseits finde ich auch, dass man den Beruf ausüben sollte, in dem man sich auch wiederfindet. Ein Job mit guter Bezahlung und viel Freizeit ist toll. Wenn man aber die Tätigkeit als solche nicht mag, langweilig findet und nur deshalb diesen Job gewählt hat, weil die Bedingungen so gut waren, dann wird man damit auch unglücklich werden.
Ich würde meinem 18-jährigen Ich raten, das zu tun, was es gerne tun möchte und sich nicht von schwierigen Zugangsvoraussetzungen, schlechten Bedingungen und sonstigen Bedenken abschrecken zu lassen. All das erscheint oft nur aus der Ferne problematisch und all das kann sich auch ändern. Hätte ich das damals getan, wäre ich heute in einem komplett anderen Beruf, hätte weniger Umwege gebraucht und mein Leben wäre vermutlich komplett anders verlaufen.