Der Unterschied aus der Sicht eines Niedergelassenen liegt vor allem im Wirtschaftlichen.
Für eine Prokto braucht man einige Proktoskope verschiedener Größen, eine Lichtquelle, 2-3 Lichtkabel und ein kleines Steri-Gerät. Investitionssumme ca. 20.000, wenn man eher billig einkauft. Pro Untersuchung gibt es ca. 9 €, jede Untersuchung kann abgerechnet werden. Bei ca. 250 Untersuchungen pro Jahr amortisiert sich die Investition in ca. 5-6 Jahren. Da die Teile langlebig sind (die Lichtquelle kann mal kaputt sein, ist aber meist auch nach vielen Jahren reparabel; der Rest geht bei pfleglicher Behandlung kaum kaputt), hat man bei voraussichtlich 30 Jahren Praxishaltung eine gute Investition. Muss man halt auch interpretieren können, und zumindest den konservativen Teil der Proktologie verstehen, sonst bleibt es brotlose Kunst.
Für die Gastroskopie braucht man neben einem Turm und wenigstens 3 Gastroskopen noch ein spezielles Waschbecken und ein spezielles Steri-Gerät. Ferner braucht man speziell ausgebildetes Personal, die Weiterbildung kostet Geld, und das Personal mit höherer Qualifikation bekommt ein höheres Gehalt. Man braucht einen eigenen Raum. Man braucht eine Überwachungsmöglichkeit für die Patienten nach der Analgosedierung. Investitionskosten von 100.000, wenn man billig einkauft. Mit allenfalls 100-150 Untersuchungen pro Jahr (mehr wird ein Hausarzt kaum machen) erstens kaum refinanzierbar (Lebensdauer der gesamten Ausrüstung kaum 20 Jahre), zweitens idiotisch, weil man die Gastroenterologen in der Gegend anpisst. Wozu soll das gut sein?