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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    02.08.2021
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    Hallo in die Runde,

    bin vor Kurzem auf dieses Forum gestoßen und denke mir, meine Gedanken passen ganz gut hier rein und ihr könntet mir Anregungen zu meinen Fragen geben.
    Es geht im Prinzip darum, ob ich jetzt noch ein Studium aufnehmen soll und welche Rahmenbedingungen meine Entscheidung beeinflussen. (Zulassung dieses Jahr ist gut möglich)

    Bin 32 und Laborassistent, nach einer einjährigen Zeit an einer UK im Forschungsbereich nun seit einigen Jahren in einem "normalen" Krankenhauslabor. Die Forschungsstelle war im Voraus klar begrenzt und eine Verlängerung bzw. Übernahme in einen anderen Bereich nicht geplant.
    Die jetzige Arbeit erfüllt mich nicht, schwankt zwischen langweiliger Routine und absoluten Stresssituationen, natürlich alles im 24h Betrieb inkl. Nachtarbeit.
    Was in diesen Situationen am "anstrengendsten" ist, ist entweder die Monotonie (100e Befunde durchwinken und telefonieren) oder Multitasking mit Überladung, wo ich mir denke "warum mach ich das alles" im Sinne von "in den Geräten hängen" während das Telefon klingelt, Proben angeliefert werden und noch schnell Blutprodukte benötigt werden.
    Also ein ständiges "Damoklesschwert" was in den Diensten über einem schwebt.
    Am liebsten würde ich einfach in Ruhe vor mich hin arbeiten, mit klar definierten Aufgaben für die man die Zeit und auch Ruhe hat, am besten ohne Telefon.
    Auch ich würde aus herangetragenen Erfahrungen sagen, dass die Arbeit in der Medizin alles wiederspiegelt, was ich nicht möchte. Dennoch ist es eins der wenigen Sachen, was mich interessiert. Zu oft ist mein Leben durch Passivität und oberflächliches "Halbintresse" geprägt, bei der Medizin denke ich schon, dass ich mich auch intensiver reinarbeiten könnte.
    Wobei der Fokus wohl auf nicht-patientennahen Sachen liegt. Ein gewisser Zeitraum mit "Akutmedizin" wäre natürlich interessant und ist ja auch für vieles Voraussetzung, jedoch sehe ich mich dort absolut nicht auf Dauer. Oder ob überhaupt im Arztberuf? Interessant wäre einerseits Labormedizin, Hygiene, Pathologie. Könnte mir aber sogar zumindest zeitweise eine Rehaklinik auch vorstellen, hauptsache nicht viel "Akutmedizin"
    Allerdings besteht schon seit der Kindheit das starke intrinsische Verlangen das Studium zu absolvieren, auch wenn unter Umständen keine direkte ärztliche Tätigkeit in Frage kommt. Also Medizin als Non-plus-ultra, ohne Alternative.
    Dem Patientenkontakt stehe ich schon skeptisch gegenüber, zumal meine soziale Kompetenz/Empathie vielleicht auch teilweise ausbaufähig ist, "Hochfunktionaler Autismus" stand mal im Raus.

    Auch der finanzielle Aspekt sollte hier berücksichtigt werden, eventuell auch auf das "Lebensgehalt" bezogen.
    Hier kommt dann auch mein bestimmt schon pathologisches Sicherheitsbedürfnis zum Tragen, da so ein Studienbeginn mit Aufgabe des aktuellen festen Jobs ja schon ein krasser Einschnitt ist.
    (Für eine Einschätzung: Ich würd mir jetzt z.B. Schon Gedanken über die Parkplatzsituation an der Uni machen und hätte da dann morgens schon mega Stress, weil es eine unplanbare Situation ist, wie es morgens so aussieht; oder wie die Möglichkeit von Toilettengängen während der Vorlesung oder später z.B. Im OP ist (Reizblase und -darm mit von der Partie))
    Aktuell sinds ca. 3,2k brutto (+ein wenig Schichtzulage usw.) mit einem Endgehalt laut Tarif von ca 4k exkl Zulagen, sagen wird also 50k/Jahr.
    Dem gegenüber würde ein Medizinergehalt abzüglich der Studienzeit stehen.
    Das Studium muss natürlich auch finanziert werden, habe zwar eine kleine Summe als Rücklage, jedoch den Großteil investiert (Aktien und Krypto) wo man auch aus steuerrechtlichen Gründen nicht mal eben so dran kann. Ich hoffe auch noch auf die nächste Kryptowelle, was mir dann vielleicht irgendwann auch finanzielle Freiheit ermöglichen kann (sehe da viel Potenzial). Der "Glücksfall" wäre ein guter Output mit Ende des Studiums, sodass ich dann nicht mehr auf die Arbeit angewiesen wäre, aber trotzdem das Studium mitgenommen habe
    Also rechnen wir mal, aktueller Bedarf so 1,2k und 1k Sparrate
    Bedarf also circa 6,5 Jahre * 1,k /Mon = 78k
    KfW Kredit 650/Mon für 5 Jahre = 39k (10 Fördersemester wegen >24 und <34 Jahre)
    In jetziger Situation könnte ich noch Wohngeld beantragen, der Rechner sagt ca 400€
    (Es stand auch ein Zusammenziehen mit meiner Partnerin zur Diskussion, dann gäbe es aber kein Wohngeld)
    also 400*6,5 Jahre= 31k
    Dann gibt es im PJ ja auch mittlerweile häufig ein kleines "Gehalt", sagen wir mal 500*12=6k
    Also Einkommen ca. 76K, könnte also knapp passen.
    Könnte allerdings noch in meinem jetzigen Job ein paar Dienste übernehmen (was ich aber aufgrund der beschriebenen Situation nur im äußersten Notfall machen wollen würde).
    Die Kreditsumme wäre dann je nach Abzahlung eventuell irgendwas um 50k.

    Dem gegenüber steht der Verdienstverlust von (jetzt netto) ganz grob 190k

    Jetzt kann man eigentlich ja mit dem Tv-Ärzte grob gegenrechnen bis zum "Arbeitsende", da kommt natürlich der Punkt mit dem fragliche Gehalt als evtl Labormediziner oder so, das muss sich ja nicht zu 100% an der Tabelle orientieren, oder?

    Innerlich weiß ich schon, dass die Chance größer ist, dass ich – wie immer – nichts machen und so weiterleben werde, allerdings fühlt sich das ganze Leben die letzten Jahre nach "in der Luft" hängen an. Auch nagt zunehmend die Bedeutung des jetzigen Berufes an mir, im Sinne von man kommt sich vor, als sei man nichts wert.



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  2. #2
    Registrierter Benutzer
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    02.08.2021
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    Noch eine kurze Ergänzung zum letzten Abschnitt: Momentan würde ich auch sagen, dass die Arbeit wie eine dunkle Wolke über meinem Leben hänge und mir jegliche Frdude an allem nimmt.



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    27.10.2019
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    Hier ein paar Gedanken dazu:
    Vielen fällt es erstmal leichter zu definieren was sie nicht wollen als was sie wollen.
    In deinen ganzen Überlegungen scheinen Freizeit und Familie keine Rolle zu spielen?
    Es gibt keinen perfekten Job so wie es keinen perfekten Partner und kein perfektes Leben gibt. Man wird immer Kompromisse eingehen müssen. Z.B. ist auch Medizin irgendwann nur Routine.
    Probieren geht über Grübeln. Mach dir eine Liste mit Alternativen zu deinem jetzigen Job und mach Praktika. Immer so 20 Stunden mit etwas beschäftigen. Geh danach was du gut kannst und was dir emotional etwas zurück gibt.



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  4. #4
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    12.09.2002
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    Jeg arbejder hjemmefra.
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    38.370
    Zu deinen Aspekten:
    Die Medizin besteht zum überwiegenden Teil aus langweiliger Routine (Visiten, Briefe, Anträge, Patientengespräche) und ist oft nicht wirklich „spannend“. Dafür hast du mehr als ausreichend Stress, Dienste, wenig freie Wochenenden, wenig freie Feiertage etc. Selbst für patientenferne, entspanntere Jobs brauchst du den Facharzt in irgendeinem Fach, d.h. mindestens fünf Jahre Assistenzzeit mit allem drum und dran.
    Die Frage ist: Hast du dich mit den Arbeitsbedingungen als Arzt wirklich auseinandergesetzt? Hast du gesehen, wie Dienste laufen, wie häufig sie stattfinden und was in Diensten zu tun ist? Hast du gesehen, was Ärzte (alleine im Krankenhaus) tagtäglich tun? Unter welchen Bedingungen? Lies dir hier im Forum mal die Threads durch, in denen es um Arbeitsbedingungen geht. Ja, geht nicht jedem so, aber doch vielen… Und besser wird es auch nicht. Das, was du gerade von deinem Job als so schrecklich beschreibst, wird dir als Assistenzarzt vermutlich als ruhiger Job vorkommen.

    Patientenkontakt ist als Arzt in aller Regel notwendig. Kontakt mit Kollegen auch. Es gibt wenige Fächer, in denen man Patienten aus dem Weg gehen kann. Und selbst in denen braucht man in der Regel eine gewisse Zeit in der Patientenversorgung.

    Deine Motive, Medizin interessant zu finden, dich vielleicht intensiver einarbeiten zu wollen, aber eigentlich die Medizin als etwas zu sehen, was du gar nicht willst… Ehrlich? Ich würde es an deiner Stelle lassen und mich nach Alternativen umschauen, in denen du besser aufgehoben bist. Ich persönlich glaube nicht, dass du als Arzt glücklich(er) wirst.
    Dein Alter ist definitiv nicht das Problem in deinem Setting.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  5. #5
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    10.01.2009
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    3.901
    Mach es nicht. Ich liebe meinen Beruf und alles, aber man muss das nicht um jeden Preis haben.
    Mitten im Leben zu stehen, mit gesichertem Einkommen, Zeit und Raum für Freizeit und Familie - da würde ich mich nicht mehr an eine unistadt und später WB-Orte binden, kein Geld verdienen, und erstmal viele viele Jahre warten bis dann endlich die erhoffte Zieldisziplin ausgeübt werden kann.

    Überleg dir ob dein Job der einzige Lebensinhalt ist, vielleicht ist auch das das eigentliche Problem.



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