Möchte ein paar Dinge zu bedenken geben:
- Das Einkommen niedergelassener Ärzte ist tatsächlich sehr, sehr gut, bei guter Work-Life-Money-Balance, egal, wie man es dreht und wendet. Kaum ein Betriebswirt verdient jemals sechsstellig. In der BWL ist die Verteilung einfach wesentlich breiter: Die Top-Absolventen werden Investmentbanker oder Unternehmensberater und steigen mit Oberarztgehalt ein (allerdings auch bei 60-80h-Wochen). Die schlechteren mit unbeliebten Spezialisierungen laden in Gehaltsbereichen, die bei uns eher mit der Pflege vergleichbar sind, und werden Mühe haben, sich da rauszukämpfen.
- Es wird zunehmend schwerer, sich niederzulassen. Ich bin selbst WBA in der Inneren in der Uniklinik und überlege mir nach jedem Dienst (wie heute
), ob ich nicht besser Allgemeinmediziner werde, einfach weil die Niederlassung wesentlich einfacher ist und ich auch die Perspektive OA aktuell nicht attraktiv finde (das Fass will ich jetzt nicht au.....
- Niederlassung ist Selbstständigkeit light. Man hat weniger Abwärtspotential, weil man fast schon ein garantiertes Kontigent an Patienten hat (Stichwort Kassensitze und künstliche Knappheit), aber auch nicht die betriebswirtschaftlichen Spielräume nach oben, sein Angebot auszuweiten.
- Der Arztjob macht, trotz aller Widrigkeiten, Spaß und hat inneren Sinn. Ist für mich nach wie vor das Hauptargument. Wenn ich, wie einzelne Studienfreunde von mir, in die Wirtschaft gegangen wäre und Tag-ein-Tag-aus Powerpoint-Buzzword-Bullshitbingo spielen würde, würde ich mich erschießen.