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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Diamanten Mitglied
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    So wie der Nachtrag hier jetzt gerade klingt (max. 50h, recht problemlos Teilzeit, Patientenkontakt meh) wirkt das auf mich, als sei eigentlich nur ne patientenferne Richtung wirklich was für dich. Aber die hast du ja an sich bereits im Eingangspost für dich ausgeschlossen, weil sie dir nicht "sicher" genug wirken.

    Ich denke, du wärst im Ingeneursbereich besser aufgehoben von deinen Vorstellungen und Interessen. Wenn ich nochmal 19 wäre und gerade Abi hätte, würde ich vermutlich Maschinenbau machen statt Medizin. Wie Roxolana schon geschrieben hat, sind die Arbeitsbedingungen im med. Bereich gerade was Patientendurchsatz und DRGs angeht echt schlimmer geworden die letzten Jahre.

    Zu einem Absatz aus dem Einleitungspost: Ich persönlich habe jetzt nach einem Jahr FA-Weiterbildung die Klinik verlassen und eine Stelle in der Laboratoriumsmedizin begonnen. Momentan gefällt es mir deutlich mehr als die Arbeit davor, langfristig wird sich das in den kommenden Monaten zeigen. Angst davor, durch KI komplett ersetzt zu werden hat eigentlich keiner meiner Kolleg:innen und ich, nachdem ich die Arbeit kennen gelernt habe, auch nicht mehr wirklich. Du hast zwar quasi 0 Patientenkontakt (super, wenn man keine schlechten Schicksale mag), aber eben telefonisch und per Mail viel Kontakt zu den Einsender:innen (allzu introvertiert sollte man also auch nicht sein).

    Ich denke nicht, dass sich das individuelle Gesamtwissen im Bereich Laboratoriumsmedizin oder MiBi/Viro in den nächsten Jahren für alle Fachrichtingung so erweitern wird, dass dieser Facharzt überflüssig wird. Es kommen ja immer neue Untersuchungen etc. Gerade jetzt bei Covid hat man gesehen, wie wichtig Innovation in der Diagnostik ist. Wirklich "überflüssig" kann eine Fachrichtung meiner Meinung nach nur werden, wenn keiner mehr Fragen dazu stellen kann/mag und das sehe ich momentan bei keiner einzigen.

    Aber man sieht an diesen beiden Fachrichtungen (und in Erweiterung auch bei Transfusionsmedizin und Hygiene), dass auch in der Medizin der Markt Veränderungen unterliegt. Immer weniger Krankenhäuser haben eigene Labore unter ihrer Verantwortung, es wird kontinuierlich mehr in den ambulanten Bereich an die großen Ketten outsourced.



  2. #17
    Diamanten Mitglied
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    Im Maschinenbau ist es halt so, dass man keinesfalls von einem IGM-Job als Regelfall ausgehen kann. Die meisten Jobs sind heute bei Dienstleistern - mit allen damit verbundenen Nachteilen.

    Und schon alleine der Impact der absehbaren weltweiten Umstellung von komplexen, konstruktionsintensiven Verbrennungsmotoren auf viel simplere Elektromotoren auf den deutschen Maschinenbau wird enorm sein.

    Ich halte es deshalb für sehr naiv, den Maschinenbau zu idealisieren, und so zu tun, als wäre in der Medizin alles schlechter geworden, während im Maschinenbau alles toll wäre. Ganz und gar nicht.

    Aber dem OP geht es ja immerhin nicht um Maschinenbau, sondern um Elektrotechnik/IT. Da sieht es etwas besser aus.

    Das als Vorwort. Nun zum eigentlichen Thema:

    Was korrekt ist, ist dass der OP offenbar eine echte Leidenschaft für Elektrotechnik/IT hat, während Medizin nur in die Kategorie "könnte man auch machen" fällt. Das spricht gegen Medizin.

    Patientenferne Fachrichtungen werden sicher auch in Zukunft eine große Rolle spielen. Da würd ich mir gar keine Sorgen machen. Und es gibt sicher genug Möglichkeiten, den oben skizzierten Arbeitsalltag auch mit einem Medizinstudium zu verwirklichen - ab dem Facharzt halt. Besonders gut mit der Anstellung in einem MVZ. Radiologie wäre in diesem Kontext vor dem Hintergrund des Wunsches nach wenig Patientenkontakt wohl am sinnvollsten. Als Allgemeinmediziner gehören schwere Schicksale zum Arbeitsalltag, und noch dazu kennt man viele seiner Patienten sehr gut, was die Sache noch viel schlimmer macht. Und auch in der Dermatologie und der Augenheilkunde gibt es IMHO genug schwere Schicksale.

    Mein Resümee ist deshalb: Möglich ist die Umsetzung dieser Ziele IMHO mit beiden Studiengängen. Es kommt ganz einfach drauf an, was einen mehr fasziniert, welcher Arbeitsalltag einem besser gefällt.



  3. #18
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    Ja, ich glaube, arbeitslos werde ich mit beiden Studiengängen nicht, allerdings weiß ich nicht, ob die geschilderten Ziele nicht einfacher mit einem Medizinstudium zu erreichen sind, auch vor dem Hintergrund, dass viele Ingenieure heutzutage bei Dienstleistern landen und das Gehaltsniveau eines Arztes (das dieser ja auf jeden Fall erreicht) selbst bei hohem Arbeitspensum nie erreichen werden. Möglich ist es sicherlich, aber es ist nicht garantiert und u.a. auch von Glück & Vitamin B abhängig. In vielen Foren wie mikrocontroller, studis online wird daher von studierten NaWis und Ingenieuren auch rumgejammert "Hätte ich doch Medizin studiert", allerdings scheint das wohl in jedem Studiengang so zu sein... Im Vertrieb zu arbeiten, fände ich zudem auch weniger interessant als bspw. Radiologe zu sein. Radiologie als Facharztrichtung hat mich übrigens am meisten interessiert, eben weil es auch mit Technik zu tun hat, Allgemeinmedizin fand ich interessant, weil man Menschen als der 1. Ansprechpartner für die unterschiedlichsten Sachen helfen kann.



  4. #19
    Registrierter Benutzer
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    Zudem sehe ich, wenn ich Stellenausschreibungen in meiner Region anschaue, kaum bzw. eigentlich keine Stellen für Elektroingenieure, die nicht bei Dienstleistern sind oder/und in der Entwicklung sind und noch weniger welche bei denen keine Berufserfahrung benötigt wird. Ich stelle mir das als Arzt oder sogar Lehrer einfacher vor, vor allem wenn man in einer bestimmten Region bleiben will...



  5. #20
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Du gehst das von der falschen Seite an. Ja, sicher, es ist toll, wenn man vorher weiß, dass man eine Stelle finden und Geld verdienen wird.
    Das Problem: Der bestbezahlte und leicht zu findende Job hilft dir wenig, wenn du die Arbeit und die Arbeitsbedingungen als solche hasst.
    Mach Praktika, schau dir alles an und dann entscheide, mit welchem Job du leben kannst. Bezahlt wirst du immer und ob du in deiner Region bleiben willst, kannst du jetzt noch gar nicht wissen. Ich kenne sehr zufriedene Ingenieure in der Elektrotechnik. Ich kenne Lehrer, die zufrieden sind, aber auch Lehrer, die aufgrund der Eltern und der sozial inkompetenten Kids das Studium hingeschmissen haben und jetzt in Richtung Ingenieur gehen. Ich kenne zufriedene Ärzte, ich kenne viele, die unzufrieden sind.
    KURZ: Schau dir die ARBEIT an, nicht Jobanzeigen, Gehalt und Sicherheit. Wer weiß, was nach Ende von Studium und evtl. Weiterbildung Plan ist.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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