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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Ldr DptoObviousResearch
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    Zitat Zitat von Anne1970 Beitrag anzeigen
    Bin ja ehrenamtlich im Weiterbildungs-Ausschuss der LÄKH und bekomme nur eine Seite mit. [...]
    Dann habe ich eine ganz andere Frage: Warum stehen in jedem Katalog Dinge drin, die man erfüllt haben muss und von der jeder ohnehin weiß, dass die ein Assistent niemals erfüllen wird. Sitzt man da gemütlich beim Kaffee zusammen und überlegt mit seinen Golfkumpeln wie man das chefärztliche Erpressungspotential sichern kann?
    Zitat Zitat von Evil
    Im Zweifel ist für einen Kardiologen eine Koro immer indiziert.



  2. #2
    Nevergiveup Avatar von Anne1970
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    Welche Golfkumpel ? Die WB -Ordnung wurde in einem langen Prozess unter Teilnahme von Vertretern und Vertreterinnen aller
    LÄK unter Hinzuziehen aller Fachgesellschaften zusammengestellt und beim Deutschen Ärztetag ( DÄT) beschlossen. Die Delegierten des DÄT sind gewählte Abgeordnete aus dem Kreis der ehrenamtlichen, durch alle Ärztinnen im jeweiligen Landesärztekammer-Bereich gewählten Delegierten aller LÄK. Die Anzahl der Delegierten ist durch die Anzahl der Wahlberechtigten definiert, die Zugehörigkeit zu den Fraktionen ( z.B. Hausärzte, Fachärzte, Demokratische Ärzte, MB) durch das Wahlergebnis. Jeder Arzt kann sich in einer Fraktion engagieren und sich zur Wahl in die LÄK seines Bundeslandes aufstellen und ggf. wählen lassen. In der DV ( Delegierten-Versammlung) deiner LÄK kannst du dich im entsprechenden Ausschuss (hier:Weiterbildungsausschuss) engagieren und deine Expertise und Gedanken einbringen. Die Arbeitsgruppen-Ergebnisse werden einerseits im Präsidium der LÄK oder über Teilnahme in den entsprechenden AGs der BÄK ( Bundesärztekammer) eingebracht. Die WB-Ordnung für jedes Fach wurde vorbereitet und als Beschluss-Antrag auf den DÄT gebracht, wo die Delegierten diskutieren und dann so zustimmen, geändert zustimmen oder ablehnen. Also zusammengefasst: wir alle haben - durch Repräsentative Demokratie- die Muster-WB -Ordnung beschlossen.
    Trotz des jahrelangen Prozesses können sich trotzdem noch Fehler oder Unlogisches einschleichen.
    Ziel war, weniger Wert auf Zahlen und Zeiten zu legen und mehr Augenmerk auf Kenntnisse und Kompetenzen zu legen. Außerdem wurde beschlossen, durch das E-Logbuch mehr Sicherheit und Transparenz für die Weiterzubildenden zu schaffen.
    Die LÄK haben die sog. „Muster-Weiterbildungsordnung“ jeweils für ihren Bereich umgesetzt und in der jeweiligen DV zur Abstimmung gebracht und beschlossen. Wenn die WB-Ordnung durch den medizinischen Fortschritt überholt wird (ich denke da z.B. an endoskopische versus offene Verfahren, Katheter- versus operative Interventionen), passt die LÄK die Anforderungen entsprechend an, auch wenn gerade keine neue WB-Ordnung ansteht.
    Welche Dinge stehen in welchem Katalog, die für Ärzte in Weiterbildung ( das sind k e i n e. Assistenten!) nicht erfüllbar sind?
    Geändert von Anne1970 (06.03.2022 um 19:15 Uhr)
    Wissen macht nichts.



  3. #3
    Dunkelkammerforscher Avatar von freak1
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    In der Radiologie sind z. B. Mammographie-Zahlen und häufig auch interventionelle Eingriffe völlig unrealistisch. Das Gros der Mammografien wird in Screening-Praxen erbracht. Die Zahlen sind in der neuen WBO schon gesenkt worden, aber welche Klinik in Deutschland (egal welche, gerne auch die größte Uniklinik die du finden kannst) macht in 5 Jahren so viele Mammos, um jedem Assistenten davon 1500 Stück zu ermöglichen?

    Ähnlich sieht es bei den angiographischen interventionellen Verfahren aus. 60 "vaskuläre Interventionen, z. B. rekanalisierende Verfahren, perkutane Einbringung von Implantaten oder gefäßverschließende Verfahren". An meiner Uni sind die gesamten pAVK Interventionen in der Hand der Angiologen, wir machen nur Bauch und Neurorad. An welcher Uni thrombektomieren Assistenten und welche Klinik hat davon genug, um jedem Assistenten in seiner Angio-Rotation 60 Stück davon zu überlassen?

    Wenn die großen Unis die Zahlen nicht realistisch erbringen können, welche kleine Klinik kann das dann? Röntgen/CT/MRT geschenkt, aber das sind bei uns z. B. die kaum schaffbaren Engstellen.



  4. #4
    Flacharzt
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    In der Pathologie sind die geforderten Obduktionen (150) eine Engstelle, es werden jedes Jahr weniger, das können nur noch Unikliniken gewährleisten. Der Trend wird sich auch nicht mehr umkehren.
    Und die 5000 Gynzyt-Fälle könnte man auch getrost aus der MWBO rausnehmen und als Spezialisierung nach dem FA anbieten. Das spielt in der Praxis eine sehr untergeordnete Rolle, viele Gynäkologen machen das sowieso selbst und durch HPV-Testung/Impfung nimmt die Relevanz weiter ab. Ich selbst musste mangels diesbezüglichem Eingang monatelang alte Fälle nachmikroskopieren, was für eine Verschwendung von Arbeitszeit!
    Man sollte sich hier wirklich mehr auf das Kerngeschäft, die Histologie, fokussieren.

    Es besteht bereits jetzt ein gravierender Pathologen-Mangel und der wird durch die Überalterung weiter zunehmen. Und selbst wenn man Nachwuchs ausbilden will (sofern sich noch jemand findet, der 6 Jahre auf den FA-Titel warten will), dann scheitert es mitunter an o.g. Hindernissen bzw. wird vollends unattraktiv.

    Es ist auch schön, dass man das selbst demokratisch mitentscheiden kann. Neben dem stressigen Tagesgeschäft. Erinnert mich an Kafka's "Vor dem Gesetz". Da muss es bessere und schnellere Möglichkeiten geben.



  5. #5
    Ldr DptoObviousResearch
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    In der Pädiatrie sind es die U-Untersuchungen jenseits der U3 und dennoch den Kliniken die volle Weiterbildung ohne ambulanten Pflichtteil zuzuerkennen und die Sonozahlen sind auch weiterhin für die üblichen drei Monate Sonorotation abstrus, insbesondere die 50 Schilddrüsen. In der Kinderchirurgie sind es die 10 Thorakotomien und Lungenresektionen. Was dem Kinderchirurgen die Thorakotomien sind dem Unfallchirurgen die Beckeneingriffe und die Prothesen (QS-Eingriffe und EPZ lassen grüßen). Weitere Beispiele aus Fachgebieten in die ich weniger Einblick habe sind ja auch schon genannt worden.

    Welchen Zweck, außer Erpressungspotential für die Chefarztgötter, hat das dann, wenn eh jeder vorher weiß, dass es nur unterschrieben wird.

    Nebenbei bemerkt: Nur weil man Scheiße nun braune Masse mit Rektalhintergrund in "offiziellen" Dokumenten nennt ändert sich in der Praxis wenig, wenn man nur mal einen Blick auf die einschlägigen Stellenanzeigen wirft oder die Sprachregelungen innerhalb der Kliniken.
    Geändert von Autolyse (07.03.2022 um 20:55 Uhr)
    Zitat Zitat von Evil
    Im Zweifel ist für einen Kardiologen eine Koro immer indiziert.



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