Guten Abend allerseits,
ich studiere aktuell im zweiten Semester medizinische Informatik. Das Studium habe ich mit dem Ziel aufgenommen, anschließend beispielsweise die Software und Geräte zu entwickeln, die Ärzte dann bei Diagnosen und Behandlungen unterstützen.
In der letzten Zeit zweifle ich allerdings öfters daran, ob diese Entscheidung und das Ziel, das ich verfolge noch zu mir passen. Ich habe immer häufiger Probleme mit der langen Arbeit am PC. Ich bekomme Augen- und Kopfschmerzen und besonders glücklich macht mich das Programmieren etc. aktuell auch nicht. Wenn ich mir überlege, was ich bislang in meinem Studium gelernt habe und was laut Modulkatalog noch ansteht, zweifle ich auch ganz stark daran, ob das Studium überhaupt dazu qualifiziert, halbwegs kompetent in einem medizinischen Feld arbeiten zu können. Gefühlt 90% des Studiums muss nämlich ganz klar der Informatik zugeordnet werden.
Als Alternative habe ich deshalb darüber nachgedacht, Medizin zu studieren. Das war ein Gedanken, der mir schon seit eh und je durch den Kopf geht, den ich allerdings immer direkt wieder verworfen habe, weil ich kein Interesse daran habe, Patienten "körperlich zu behandeln". Fachrichtungen wie die Innere, Chirurgie und Co. kommen für mich also auf gar keinen Fall in Frage.
Es gibt allerdings ein paar Fachrichtungen, die es mir ziemlich angetan haben. Die "patientenferne" Fächer wie Pathologie, Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie und Co. klingen für mich beispielsweise sehr spannend.
Natürlich ist mir klar, dass ich nicht gänzlich darum herumkomme, Patienten während des Studium und der Facharztausbildung auch körperlich zu behandeln. Das ist für mich aber auch überhaupt kein Problem. Es ist lediglich nicht die Tätigkeit, die ich zu meinen Beruf machen und für den Rest meines Lebens ausüben möchte.
Grundsätzlich bringe ich auch ein ernsthaftes Interesse für Naturwissenschaften und Medizin mit.
Primär wäre es mir aber wichtig, einfach einen halbwegs sicheren Job zu finden. Da klingt das Medizinstudium mit dem klar definierten Ziel Arzt im Vergleich zum weitläufigen Begriff Informatiker schon sehr verlockend und krisensicher.
Nun würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mir sagen könntet, wie ihr über das Thema denkt. Manchmal ist die Meinung eines Außenstehenden ja doch sehr hilfreich, wenn man sich ein wenig verrannt hat.
Außerdem würde ich mich auch sehr dafür interessieren, wie die Arbeitsbedingungen in diesen Fächern so sind. Kann man im langfristigen Durchschnitt eine 40-Stunde-Woche (ohne enorme Überstunden) arbeiten oder schenkt es sich wenig zu den Internisten und Chirurgen?
Klasse wäre es auch, wenn ihr eure Meinung darüber teilen könntet, wie schwer es ist, eine Stelle für die Facharztausbildung in einem dieser Fächer zu bekommen. Kann man sich seine Fachrichtung weitestgehend frei aussuchen, oder muss man durchaus akzeptieren, was einem angeboten wird?
Liebe Grüße,
Heiko