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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
    Es gibt Studien, ... Avatar von Bille11
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    Es geht auch nicht um ‚sehr gute Leistungen‘, wir sind ja schliesslich nicht mehr in der Schule, sondern um Erlernen eines Berufes, den man als Mensch machen kann und für sich eine gute Work-Life-Balance findet UND für seine Patienten ein guter Therapeut (egal worin jetzt nun) ist.
    Wenn es an einem dieser Punkte nachhaltige Zweifel gibt… ist es vollkommen sinnbefreit, das Studium zu machen & sich selbst und anderen die Erschwernis anzutun. Vor allem sich selbst. Du musst nicht eine wer weiss wie tolle Leistung bringen, Du musst zufrieden durch das Leben gehen können. Und Deinen Job professionell erledigen nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Und da sehen hier sehr viele Leute, die das gut beurteilen können, grosse Diskrepanzen zwischen Leistungsbereitschaft - Nachtdienste, die unter dem Stern stehen ‚Mist, mich hat schon wieder jmd angekotzt, aber in der Zwischenzeit 3 Anrufe von hoher Dringlichkeit & ach egal, schnell drübergewischt und weiter gehts. Ja, danke für anpöbeln und Schlecht machen, aber wir müssen jetzt die Arbeit schaffen.‘
    Der Job bedingt eine sehr hohe Resilienz und Bereitschaft zum zurück Stellen der eigenen Bedürfnisse unter den Umständen, dass es nur eine sehr kurze Erholungszeit gibt. Viele andere Probleme oder Befindlichkeiten verlieren da ihre Wichtigkeit. Wenn ein Mensch seine Befindlichkeiten schon im ‚normalen‘ Leben wärend Schule und ‚Ausbildungstätigkeit‘ nicht im Griff hat, wie soll das dann bitte gehen? 2h duschen ist nicht drin. Dr. Ross und Dr. Greene warten schon mit dem nächsten Elend und brauchen einen JETZT.
    harmlos, naiv & unschuldig.
    Gut bekannt mit lauter ehemaligen Chorknaben.

    "Leben ist nicht genug", sagte der Schmetterling.
    "Ich brauche Sonne, Freiheit
    und eine kleine Blume."



  2. #22
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    Es ist super wichtig, aufzuzeigen wie der Alltag im Krankenhaus ist & wie die ernste Realität dann doch aussieht. Gerade Medizin ist furchtbar romantisiert und idealisiert. Ich finde aber, dass es einfach unpassend ist, von außen zu beurteilen, ob und wie eine Person in der Lage ist, einen Beruf auszuführen. Die Diskussion hier kann für außenstehende furchtbar demotiviert und angstmachend wirken.

    Natürlich wirken Diagnosen runtergerattert sehr überschlagend, aber wir wissen doch nicht, wie der Threadersteller wirklich im Alltag ist. In dem Fall haben die Ärzte und Therapeuten, die bei der Betreuung viel näher dran sind, sogar gesagt, dass es nicht unwahrscheinlich ist, diesen Weg zu gehen. Die müssen doch mehr Ahnung haben als wir randoms aus dem Internet?

    Uns wurde eine Frage gestellt. Nicht, dass wir selbst Prognosen und Einschätzungen geben.

    Ja, du brauchst für den Beruf eine hohe Resilienz. Wie schön ist es, dass Resilienz auch durchaus erlernt werden kann. Warum ist das Medizinstudium so hart? Du lernst in den Jahren definitiv mit Stress umzugehen, auch wenn du im Klinikalltag andere Dinge erlebst...

    Mir ist es hier wichtig, dass sich niemand arg verunsichern lässt. Im Endeffekt muss jeder für sich selbst wissen, was richtig ist. Um ins Medizinstudium zu kommen, brauchst du die passenden Noten & Kriterien. Kein Gutachten oder so. Jeder muss für sich selbst die Entscheidungen treffen und dann die Konsequenzen dafür tragen.

    Und auch Ärzte werden krank, sind krank, sind psychisch verstört oder haben keine Empathie. Auch Ärzte begehen Fehler und Wissen nicht immer alles. Auch Ärzte sind einfach Menschen und keine Maschinen. Auch Ärzte sind von normalen Schicksalsschlägen betroffen und können trauern und verarbeiten. Deswegen sind sie auch auf Hilfe angewiesen. Du kannst krank sein, aber dennoch deinen Job gut ausführen. Das eine schließt nicht immer das andere aus.



  3. #23
    Registrierter Benutzer Avatar von Duke Nukem
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    Zitat Zitat von Feuerprinzessin Beitrag anzeigen
    Es ist super wichtig, aufzuzeigen wie der Alltag im Krankenhaus ist & wie die ernste Realität dann doch aussieht. Gerade Medizin ist furchtbar romantisiert und idealisiert. Ich finde aber, dass es einfach unpassend ist, von außen zu beurteilen, ob und wie eine Person in der Lage ist, einen Beruf auszuführen. Die Diskussion hier kann für außenstehende furchtbar demotiviert und angstmachend wirken.

    Natürlich wirken Diagnosen runtergerattert sehr überschlagend, aber wir wissen doch nicht, wie der Threadersteller wirklich im Alltag ist. In dem Fall haben die Ärzte und Therapeuten, die bei der Betreuung viel näher dran sind, sogar gesagt, dass es nicht unwahrscheinlich ist, diesen Weg zu gehen. Die müssen doch mehr Ahnung haben als wir randoms aus dem Internet?

    Uns wurde eine Frage gestellt. Nicht, dass wir selbst Prognosen und Einschätzungen geben.

    Ja, du brauchst für den Beruf eine hohe Resilienz. Wie schön ist es, dass Resilienz auch durchaus erlernt werden kann. Warum ist das Medizinstudium so hart? Du lernst in den Jahren definitiv mit Stress umzugehen, auch wenn du im Klinikalltag andere Dinge erlebst...

    Mir ist es hier wichtig, dass sich niemand arg verunsichern lässt. Im Endeffekt muss jeder für sich selbst wissen, was richtig ist. Um ins Medizinstudium zu kommen, brauchst du die passenden Noten & Kriterien. Kein Gutachten oder so. Jeder muss für sich selbst die Entscheidungen treffen und dann die Konsequenzen dafür tragen.

    Und auch Ärzte werden krank, sind krank, sind psychisch verstört oder haben keine Empathie. Auch Ärzte begehen Fehler und Wissen nicht immer alles. Auch Ärzte sind einfach Menschen und keine Maschinen. Auch Ärzte sind von normalen Schicksalsschlägen betroffen und können trauern und verarbeiten. Deswegen sind sie auch auf Hilfe angewiesen. Du kannst krank sein, aber dennoch deinen Job gut ausführen. Das eine schließt nicht immer das andere aus.
    mag alles richtig sein. Allerdings finde ich blinde Bestätigung auch nicht sinnvoll. Ich habe genau sowas in meinem Umfeld schonmal erlebt. Da ging es allerdings um ein Psychologiestudium, aber die Motivation war dieselbe. Der Weg war kurz formuliert: krank -> Neuorientierung und Studium angefangen -> krank -> Studium fertig -> bisschen gearbeitet -> krank -> Reha -> bisschen gearbeitet -> krank -> EU-Rente. Natürlich kann man sagen, das ist auch nur ein Beispiel, aber es hat mir zu denken gegeben.



  4. #24
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Feuerprinzessin Beitrag anzeigen
    Es ist super wichtig, aufzuzeigen wie der Alltag im Krankenhaus ist & wie die ernste Realität dann doch aussieht. Gerade Medizin ist furchtbar romantisiert und idealisiert. Ich finde aber, dass es einfach unpassend ist, von außen zu beurteilen, ob und wie eine Person in der Lage ist, einen Beruf auszuführen. Die Diskussion hier kann für außenstehende furchtbar demotiviert und angstmachend wirken.

    Natürlich wirken Diagnosen runtergerattert sehr überschlagend, aber wir wissen doch nicht, wie der Threadersteller wirklich im Alltag ist. In dem Fall haben die Ärzte und Therapeuten, die bei der Betreuung viel näher dran sind, sogar gesagt, dass es nicht unwahrscheinlich ist, diesen Weg zu gehen. Die müssen doch mehr Ahnung haben als wir randoms aus dem Internet?

    (...)
    Prinzipiell alles richtig, Feuerprinzessin. Und ein Teil meiner vorherigen Posts in diesem Thread ging in diese Richtung.
    Aber: Alles hat Grenzen. Bei "nur" einer Erkrankung hätte ich nichts weiter gesagt, aber bei dieser komplexen Störung??!

    Sicher im Endeffekt können wir hier im Forum nicht genau einschätzen, wie es dem TE geht, und er muss selbst wissen, was er schafft, oder nicht....aber man kann schon anhand der Schilderungen vorsichtig vermuten, dass es gelinde gesagt, sehr schwierig werden wird.

    Und dann ist da noch das Problem, dass der TE den späteren Job teils zu idealisieren scheint UND dass der TE, obgleich selbst psychisch vorerkrankt, unbedingt mit psychisch kranken Menschen arbeiten will.

    Ich kann das teilweise sogar verstehen. Immerhin weiß der TE, wie es den Patienten in so einer Situation geht. Und klar, formal gibt es keinen Eignungstest, der diesen Weg verbieten würde. Wenn der TE die Noten hat, darf er Medizin studieren, und wenn er das Studium schafft und die Approbation bekommt, darf er als Arzt arbeiten.
    Nur: als jemand, der selbst psychiatrisch gearbeitet hat, muss ich einfach sagen, dass es, aus meiner bisherigen Berufserfahrung heraus, sehr ungünstig ist, wenn jemand mit deutlicher, schwerer psychiatrischer Krankheitslast psychotherapeutisch arbeiten möchte. Das ist dann weder gut für den TE noch für die Patienten (wobei hier noch gesagt sei, dass es da auch auf die Erkrankung ankommt: Eine Depression ist eben etwas anderes als eine Zwangserkrankung und die etwas anderes als eine komplexe Störung mit multiplen Symptomen. Es macht auch einen Unterschied, ob es noch manifeste Symptome gibt, oder nicht, und wie groß die Symptomlast ist).

    Du schreibst, dass seine Ärzte und Therapeuten den TE bestärkt hätten. Aber hier muss man kritisch hinterfragen: ist es die Aufgabe des Therapeuten, bei dieser Entscheidung in die ein oder andere Richtung zu raten, oder soll der Therapeut eigentlich nur zum reflektieren anregen, und der Patient selbst wählt seinen Weg? Vor diesem Hintergrund ist nicht ganz klar, was dem TE in welcher Form geraten wurde...

    Sei es wie es sei, ich sehe den Weg den der TE sich ausgesucht hat, in dieser Konstellation, als problematisch an. Und ich befürchte große Schwierigkeiten und damit einhergehend potenziell Leid und eine Aggravierung der Erkrankung. Daher habe ich hier davon abgeraten, wie andere auch.

    Warum muss es in dieser Konstellation denn unbedingt Psychotherapie als Berufswunsch sein, warum nicht ein anderes Fach? Das hätte ich weit weniger kritisch gesehen (wenngleich in dieser Konstellation immer noch schwierig).

    Und wenn man soetwas sieht, und vielleicht aus seiner Berufserfahrung kennt, dann, finde ich, muss man die Leute auch warnen, bevor sie sehenden Auges in eine Katastrophe rennen. Siehe auch das Beispiel von DukeNukem im vorherigen Post.
    Ich habe manchmal den Eindruck, dass sich gerade hier im "Vor dem Studium"-Forum viele Leute in unrealistischen Plänen versteigen...

    Ein bisschen "Verunsicherung" ist in dieser Situation vielleicht nicht schlecht. Zumal kritische Meinungen in einem Forum sicher nicht die einzige und größte Hürde auf dem Weg darstellen werden.
    Auch Kritik und Zweifel durch andere muss man aushalten können.
    Der TE kann es ja trotzdem versuchen, wenn er wirklich will.

    Ich wünsche ihm auf jeden Fall, dass seine Erkrankung stabil bleibt oder sogar besser wird, egal wohin der Weg führt.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    EDIT: Ich möchte hier noch einmal klarstellen, dass ich auf keinen Fall pauschal jedem mit einer Vorerkrankung von einem Medizinstudium abraten möchte. Sowohl dem TE, als auch anderen Menschen mit Vorerkrankungen, die sich mit dem Gedanken tragen Medizin zu studieren, kann ich nur raten: Holt euch Informationen und zwar außerhalb von Internetforen. Besucht Tage der offenen Tür, sprecht dort mit Dozenten, und sprecht vorallem mit den Menschen und Vertrauenspersonen die euch *kennen* und bittet sie um eine ehrliche Einschätzung. Dies als Disclaimer zu dem zuvor Gesagten. In diesem speziellen Fall jedoch habe ich begründete Zweifel, die ich zum Ausdruck bringen wollte.

    An den TE, falls Du das hier liest, es bleibt natürlich deine Entscheidung, die Du alleine treffen musst. Und wer weiß, vielleicht sieht in ein paar Jahren auch alles anders aus, als wir hier denken. Nur finde ich, solltest Du nochmal gut darüber reflektieren und prüfen, ob es unbedingt Medizin sein muss, und wenn Medizin, ob unbedingt Psychotherapie. Es gibt schon Gründe, warum sich hier so viele zweifelnd geäußert haben. Das solltest Du einfach mit einkalkulieren. Alles Gute.
    Geändert von Nefazodon (12.06.2022 um 13:05 Uhr)



  5. #25
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    Zitat Zitat von rafiki Beitrag anzeigen
    du beschreibst eine sehr schwerwiegende Symptomatik, die schon früh begonnen und eine zunehmende Tendenz hat. Nach meiner Erfahrung führen solche Störungen zu einer chronischen Behinderung, die z. B. mit einem Medizinstudium und dem Arztberuf nicht vereinbar sind.

    so sollte das im Gutachten klingen, wenn ihr mich fragt.



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