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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    tachykard Avatar von Absolute Arrhythmie
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    CT Thorax und Abdomen waren ohne KM, damit kann ich herzlich wenig ausschließen... Gastro war ja o.B. @ Relaxo, ich denke mal dass in der Histo ein Whipple gesehen worden wäre.
    Gab's ne Kolo? Familienanamnese für maligne Erkrankungen?
    Auslandsanamnese?



  2. #17
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    Aber auch ohne KM kann man doch mit dem CT maligne Prozesse ausschliesen, oder zumindest unwahrscheinlich machen, oder nicht?
    Koloskopie wurde nicht durchgeführt.
    Whipple ist mit einer Biopsie aus dem Duodenum ausgeschlossen.

    Auslandsanamnese.. Im Ausland war er nicht. Allerdings ist er homosexuell. Eventuell Syphillis? Wurde noch nicht abgeklärt. HIV war negativ.

    Bei einer malignen Erkrankung, die einen solch starken Gewichtsverlust hervorruft, wären doch atcg sicherlich Laborparameter verändert.. ich denke da so an ne erhöhte LDH, Thrombozytose etc.

    Noch irgendwelche Ideen?



  3. #18
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    Das wirklich Auffällige ist IMHO nicht die starke Gewichtsabnahme per se, sondern die starke Gewichtszunahme gefolgt von einer starken Gewichtsabnahme.

    Da sollte man schon mal weiter detailliert Anamnese betreiben. In welchem Zeitraum, retrospektive Anamnese bzgl. Sport, Ernährung, Stimmung, Medikamente (kann ja z.B. sein, dass er während der starken Gewichtszunahme Medikamente eingenommen hat), Drogen (könnte sowohl die starke Gewichtszunahme als auch die starke Gewichtsabnahme erklären), usw.

    Und auch erheben, ob und wenn ja, wie er bei den beiden Events (starke Gewichtszunahme, starke Gewichtsabnahme) ärztliche Hilfe aufgesucht hat. Ob das er selbst initiiert hat, ob das wer anderer initiiert hat, mit welchen Beschwerden bzw. mit welchem Anliegen sich der Pat. jeweils vorgestellt hat, usw.

    Und natürlich Familienanamnese. Somatisch und psychiatrisch.



  4. #19
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    So! Ich habe mir jetzt nochmal die gesamten Akten angeschaut und bin auf ein paar Entscheidende Punkte gestoßen.

    Das von hier durchgeführte psychiatrische Gespräch und die Untersuchungen waren im Hinblick auf aktuelle psychiatrische Erkrankungen unauffällig. Er hatte aber wohl vor einigen Jahren eine depressive Episode und nahm Venlafaxin 75 mg. Dieses wurde vor ca. 1 Jahr komplett abgesetzt.

    Außerdem nahm er zu diesem Zeitpunkt Metoprolol in einer erhöhten Dosierung. Dieses wurde auch auf Nebivolol 2,5 mg reduziert. Sonstige Anmamese war völlig unauffällig. Seine Familie war hier und zeigte außerdem Bilder von ganz früher und dem Beginn der Geeichtszunahme. Deutlich zu sehen. Lebensgewohnheiten haben sich nicht geändert.

    Aber erklärt dies den deutlichen Gewichtsverlust und die sporadisch auftretende Appetitlosigkeit?

    Noch Ideen? Alles auf die Psyche zu schieben.. ich finde, dann macht man es sich zu leicht, oder nicht?



  5. #20
    Diamanten Mitglied
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    Naja, dann hast du ja schon mal einen guten Grund für eine ausführliche Anamnese.

    Venlafaxin kann zu Gewichtsabnahme führen (selten, v.a. kurzfristig, v.a. bei Verordnung aus anderen Gründen als Depression), kann zu Gewichtszunahme führen (häufig, v.a. langfristig, v.a. bei Verordnung wegen Depression).

    Und bei bipolaren Patienten, die man ja oft erst sehr spät erkennt, hat es ein hohes Switch-Risiko.

    Das alleine rechtfertigt also schon mal eine detaillierte retrospektive Anamnese. Es genügt nicht, einfach zu sagen, dass er jetzt gerade keine psychischen Probleme hat. Sondern man muss eben detailliert im Rückblick erheben, von wann bis wann er Venlafaxin eingenommen hat, wann die Stimmung wie war, wann das Gewicht wie war, usw. usf. Dasselbe eben auch für Sport, Ernährung, Drogen, Schlaf, Appetit, usw. Sodass man am Ende eine Zeitachse hat, die einem ganz genau die zeitliche Abfolge all dieser Dinge zeigt.

    Und am besten zusätzlich auch noch eine Außenanamnese, v.a. wenn es eh schon Kontakt zu den Angehörigen gab.

    Gerade der Punkt mit der Appetitlosigkeit würde mich auch sehr dazu verleiten, mir das psychiatrische Konsil nochmal durchzulesen und da vielleicht nochmal näher nachzufragen.

    Da ist IMHO noch einiges an Anamnese zu erheben, bevor man nach noch mehr Untersuchungen ruft.

    Vielleicht hast du ja Glück, und man lässt euch das machen.
    Geändert von davo (18.06.2022 um 18:18 Uhr)



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