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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Platin Mitglied
    Mitglied seit
    22.05.2013
    Beiträge
    572
    Wir haben auf unserer chirurgischen ITS immer wieder Langlieger mit Wundheilungsstörung o.ä., in der Regel bettlägerig, tracheotomiert und häufig auch isoliert bei multiresistentem Keim. Diejenigen, die adäquat sind und alles mitbekommen, sind verständlicherweise irgendwann von dem wochenlangen schleppenden Verlauf frustriert und niedergeschlagen.

    Aus der Pflege kommt dann häufig die Forderung nach "Stimmungsaufhellern". Ich bin in solchen Situationen zögerlich, Antidepressiva zu verordnen, da die Patienten aus meiner Sicht keine Depression haben, sondern eine adäquate Reaktion auf eine belastende Situation. Andererseits möchte ich ihnen natürlich auch nichts helfendes vorenthalten. Bei den langen Verläufen ist auch der verzögerte Wirkbeginn vieler Antidepressiva kein richtiges Gegenargument mehr, weil der Klinikaufenthalt inkl. Normalstation absehbar monatelang sein wird.

    Wie handhabt ihr das bzw. wie sehen das die Psychiater? Medikation ja oder nein? Falls ja, Antidepressiva oder vielleicht auch Quetiapin? Letzteres würde schneller wirken und ich habe gelesen, dass es häufig in Gefängnissen eingesetzt wird, um den Aufenthalt erträglicher zu machen.



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  2. #2
    The Dark Enemy Avatar von morgoth
    Mitglied seit
    28.08.2003
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    FA/OA
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    1.619
    Warum stellst du kein psychiatrisches Konsil?
    Ich finde diese Fragestellungen sicherlich sinnvoller, als wenn bei absehbaren 3-Tages-Aufenthalten noch schnell der Psychiater seine Einschätzung zu einer (oft dem Patienten bereits langjährig bekannten) Depression oder Angststörung abgeben muss.



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  3. #3
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    04.08.2012
    Semester:
    5. WBJ Psychiatrie
    Beiträge
    10.719
    Ich würde argumentieren, dass bei einer depressiven Symptomatik eine antidepressive Therapie indiziert ist, ganz egal ob es sich nach ICD-Logik um eine Anpassungsstörung oder um eine depressive Störung handelt.



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  4. #4
    Es gibt Studien, ... Avatar von Bille11
    Mitglied seit
    02.02.2003
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    Münster
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    11.506
    Ich persönlich halte im intensivmedizinischen Setting sehr viel von einer co-analgetisch anxiolytisch thymoleptischer (ja, das ist das Wort dafür) Medikation bei längeren schweren Intensivaufenthalten. Gepaart mit Gespräch-/stherapeutischen Ansätzen und Ansprache, Motivation zu Handlungen des Tagesrhythmus - inklusive TV mit Nachrichten nachverfolgen. Gerne auch mit Psychiatrisch konsiliarischer Stellungnahme/Mitbehandlung und Psychologischer Mitbetreuung.
    harmlos, naiv & unschuldig.
    Gut bekannt mit lauter ehemaligen Chorknaben.

    "Leben ist nicht genug", sagte der Schmetterling.
    "Ich brauche Sonne, Freiheit
    und eine kleine Blume."



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  5. #5
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    09.10.2002
    Ort
    Schwarzwald
    Beiträge
    1.801
    Ich finde die Frage auch interessant. Einen psychiatrischen Konsiliarius haben wir nicht nur ne Menge Neurologen. Lange KH-Aufenthalte liegen schon hinter den Pat., wenn sie bei uns auf Intensiv in der Frühreha ankommen. Wir setzen je nach Situation Mirtazapin (+ positiven Effekt auf Schlaf) ein oder eher antriebssteigernd Escitalopram (wenn die Pat. in der Therapie durchhängen).

    Bin auf Input gespannt.



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