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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Diamanten Mitglied
    Registriert seit
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    Semester:
    5. WBJ Psychiatrie
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    Zu 1: Respekt vor dem Studium brauchst du keinen zu haben. Das Medizinstudium ist nicht besonders schwer. Man muss einfach nur die nötige Zeit investieren - dann besteht man quasi garantiert. Sofern man der Versuchung widersteht, sich beim Lernen in endlosen unsinnigen Details zu verheddern.

    Zu 2: Viele Kommilitonen, auch jüngere, haben während des Studiums Kinder bekommen. Schwerer als als Assistenzärztin ist es während des Studiums sicher nicht.

    Zu 4: Das liegt tatsächlich zu 100% an dir. Wenn du mit dieser Einstellung ins Studium gehst, wirst du dich auch so fühlen. Wenn du hingegen vorurteilsfrei auf deine Kommilitonen zugehst, wirst du sicher viele gute Freunde finden.

    Zu 3b, 5 und 6: Was genau ist da jetzt deine Frage?

    Ich würde es nochmal machen, ja. Das Studium war keine große Herausforderung und der Arbeitsalltag ist spannend. Man merkt sehr direkt die Folgen des eigenen Tuns, und man spürt auch oft viel Dankbarkeit.

    P.S.: Ich möchte unbedingt betonen, dass Psychotherapeut eine völlig andere Art von Job ist. Du sitzt (in der Regel) mit einer einzigen Person im Raum, völlig ohne Störfaktoren, konzentrierst dich nur auf diese Person. Du bist extrem nah an ihrer Psyche, an ihrem Denken, an ihren Sorgen und Problemen dran. Trotz Supervision usw. ist es letztlich ein Job für Einzelkämpfer. Als Arzt hingegen sind deine Kontakte zu den Patienten viel oberflächlicher, aber auch viel vielschichtiger, und selbst als Psychiater bist du die meiste Zeit viel weniger nah am Patienten dran. Teamwork ist viel wichtiger. Es gibt ständig Störfaktoren/Ablenkungen. Usw.



  2. #7
    The Dark Enemy Avatar von morgoth
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    Um das aufzugreifen:
    Wenn für dich der direkte Patientenkontakt das Wichtigste ist, müsstest du halt deinen späteren Facharzt/Arbeitsplatz schon recht „passgenau“ schneidern.
    Klar, es gibt auch noch die Hausärzte, die wöchentlich je eine volle Stunde mit Oma Müller sprechen - aber ich habe jetzt seit etwa 15 Jahren im Gesundheitswesen zu tun, und die „ärztlichen“ Aufgaben verlagern sich doch immer mehr vom Patienten weg, hin zu irgendwelchen Geräten (PC, Fax, Telefon, Kopierer, …) und je nach Fach „Besprechungen“ aller Art.
    Auch bei Angehörigen dauern ärztliche Visiten oftmals im (deutlich) einstelligen Minutenbereich.

    Ich würde die Entscheidung vor diesem Hintergrund noch einmal durchdenken - um zu vermeiden, dass du 13 Jahre später (Studium+Facharztweiterbildung) feststellst, dass du als Psychotherapeut vermutlich doch mehr menschlichen Kontakt gehabt hättest.

    Es gibt auch die Konstrukte ärztlicher Psychotherapeut sowie (möglicherweise in Leitungsfunktion) approbierter Arzt mit Psychologieabschluss - aber ganz ehrlich so toll sind die finanziellen (Zusatz-)gewinne dann doch nicht. Der Radiologe steckt das alles locker in die Tasche.

    Ein 08/15 Arzt verdient mehr als ein Psychotherapeut, hat dafür aber andere Arbeitsbedingungen, zumindest bis zum Niveau „Ich habe meine eigene gut laufende Praxis.“ Und auch da (ich habe keine Praxiserfahrung) liest und hört man doch auch immer wieder von zumindest wöchentlichen Sprechstunden bis 19/20 Uhr usw.



  3. #8
    Registrierter Benutzer
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    Vielleicht kannst du zumindest für ein paar Tage irgendwo hospitieren, wo du dir die spätere Arbeit vorstellen kannst?

    Ich habe mein Studium auch komplett selbst finanziert, es gab sogar zeitweise Studiengebühren. Ich habe immer nebenbei gearbeitet, McDonalds, Schlaflabor, Eisdiele, später Studijobs, es fand sich immer irgendwas. Habe am Ende gute Noten in der Regelstudienzeit bekommen können. Was mir gut geholfen hat, im Vorfeld die Bücher über Lerntechniken durchzulesen, es gibt aktuell bestimmt auch gute Youtube Videos dazu. Weil ich eben nur kurze Zeit zum Lernen hatte, es musste effektiv gestaltet werden. Am Ende bin ich sogar mit dem gut finanziellen Puffer ins Arbeitsleben gestartet.

    Falls sich die Gelegenheit ergibt und du einen Familienwunsch hast, würde ich es nicht auf die lange Bank schieben. Das Studium wirst du schaffen, auch wenn man eventuell es kurz unterbricht. Es gibt gute Kitas von den Unis, meine Kommilitoninnen haben es auch gut geschafft, eine hat nur wegen der Anatomie ein Semester. ausgesetzt. Examen und Facharzt laufen dir nicht weg, du kannst danach noch ewig arbeiten. Mit dem Kinderwunsch kann es jedoch schwieriger mit der Zeit werden.



  4. #9
    Registrierter Benutzer Avatar von easton548
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    Es ist sehr schwierig, diese Frage genau zu beantworten, da jede Person für eine andere Lösung geeignet ist. Aber ich bin mir sicher, dass es immer besser ist, zu versuchen, es mit Sicherheit herauszufinden, als aufgrund von Zweifeln unentschlossen zu sein. Schließlich kann man das Ganze immer wiederholen, wenn es wirklich schwierig wird.



  5. #10
    Registrierter Benutzer
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    01.01.2022
    Beiträge
    7
    Erstmal ganz herzlichen Dank für eure tollen Antworten! Ihr habt vollkommen recht, am Ende muss das jeder selber Entscheiden und garantiert ist im Leben wirklich wohl nichts Trotzdem hilft es sehr, die Ideen von anderen zu hören, die in einer ähnlichen Situation waren. Vielen Dank dafür!



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