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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #56
    Diamanten Mitglied
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    Das mit den undokumentierte Überstunden ist glücklicherweise nicht überall so.



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  2. #57
    Diamanten Mitglied
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    Gibt jetzt auch ein Interview in der Zeit zu dem von mir genannten Vortrag:

    https://www.zeit.de/gesundheit/2022-...undheitssystem
    "Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch, aber Alles wird gut!"



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  3. #58
    Diamanten Mitglied
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    diverse
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    Vielen Dank für den Link. Sehr spannend, weil man hier einen groben Blick in eine mögliche Zukunft erhaschen konnte. Ich hatte mich zuvor nur mit den Eckpunkten der Pläne beschäftigt, aber hier geben zwei der Planer konkrete Beispiele wie es umgesetzt werden soll.

    Überraschenderweise sind sie dabei sehr sehr nahe an meiner Argumentation bzgl. Kondensierung der Personalressourcen, Verkleinerung des Angebots und Schließung von Kliniken. Wundert mich nicht, denn anders wird es beim drohenden Personalmangel auch nicht gehen.
    Wovon man sich nicht blenden lassen sollte sind die ständigen Vergleiche mit unseren "Nachbarländern" wobei allein in dem Interwiew wieder zwei skandinavische Beispiele bedient wurden. Wer sich mit den verschiedenen Gesundheitssystemen in Europa auskennt, der weiß, dass man als Patient mitnichten in Deutschland am schlechtesten aufgehoben ist. Die Versorgung in den skandinavischen Ländern beispielsweise ist für viele Patienten eine Warte-Tortur, kein Wunder in Deutschland könnte man im Zahlen-Vergleich eine "Überversorgung" suggerieren.

    Long story short: wenn die Reformpläne so umgesetzt werden, dann wird es für das Personal zu deutlichen Entlastungen kommen, was meiner Meinung nach aber so oder so alternativlos ist. Andererseits wird es für die Patienten, nach unseren bisherigen Ansprüchen gemessen, zu einer deutlichen Verschlechterung der Versorgung kommen. Diesen reinen Wein schenkt man den Beitragszahlern aber lieber mal noch nicht ein.

    Und dann bleibt bei all dem immer noch das große Problem der privaten Träger, die schließlich immer noch Gewinnmaximierung und nicht Daseinsfürsorge als Maxime haben. Wie das in das ganze Konstrukt passt, habe ich noch nicht verstanden?!



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  4. #59
    Diamanten Mitglied
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    31.08.2018
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    Zitat Zitat von Mr. Pink online Beitrag anzeigen
    Vielen Dank für den Link. Sehr spannend, weil man hier einen groben Blick in eine mögliche Zukunft erhaschen konnte. Ich hatte mich zuvor nur mit den Eckpunkten der Pläne beschäftigt, aber hier geben zwei der Planer konkrete Beispiele wie es umgesetzt werden soll.
    Wir leben in "spannenden" Zeiten, fürwahr.
    Ich für meinen Teil könnte sowohl als Arzt als auch als Patient darauf verzichten...

    Zitat Zitat von Mr. Pink online
    Long story short: wenn die Reformpläne so umgesetzt werden, dann wird es für das Personal zu deutlichen Entlastungen kommen, was meiner Meinung nach aber so oder so alternativlos ist. Andererseits wird es für die Patienten, nach unseren bisherigen Ansprüchen gemessen, zu einer deutlichen Verschlechterung der Versorgung kommen. Diesen reinen Wein schenkt man den Beitragszahlern aber lieber mal noch nicht ein.
    Diese Reform wird auf jedenfall nicht ohne tiefgreifende Einschnitte von statten gehen.
    Erstmal kann es dadurch zumindest lokal auch zu ungewollten Versorgungsengpässen kommen, zumindest vorübergehend.

    Was die angesprochene Entlastung für das Personal angeht: Daran glaube ich nicht. Meine Befürchtung ist gerade, dass sich durch die Reform die Bedingungen für die abhängig Beschäftigten, seien es Ärzte oder Pflegende, deutlich verschlechtern.
    Die Kondensierung wird eine höhere Mobilität erfordern. Sie wird Arbeitgebern wieder mehr Marktmacht geben. Und sie wird an den großen Zentren zu mehr Arbeitsbelastung führen.
    Wenn Arztstellen als einzige Personalkosten nicht aus den DRGs genommen werden, werden gerade diese Stellen immer wieder vom Einsparungsdruck betroffen sein, was alle Ärzte, vom Assistenten bis zur Chefärztin spüren werden.

    Zitat Zitat von Mr. Pink online
    Und dann bleibt bei all dem immer noch das große Problem der privaten Träger, die schließlich immer noch Gewinnmaximierung und nicht Daseinsfürsorge als Maxime haben. Wie das in das ganze Konstrukt passt, habe ich noch nicht verstanden?!
    Ich denke nicht, dass sich private Träger verbieten lassen oder ähnliches. Vielmehr übernehmen sie an einigen Orten ja schon wichtige Versorgungsaufgaben.
    Die Privaten werden halt dem selben System unterworfen werden. Ziel soll ja sein, dass sich die Kliniken auskömmlich finanzieren können, gemäß ihrer Versorgungsstufe. Wenn das funktioniert, gilt das für die privaten Häuser ja genauso.

    Ich denke, die private Kliniklandschaft ließe sich nur austrocknen, wenn man Dinge, wie z.B. die private Krankenversicherung komplett abschafft und alles auf staatliche Füße stellt.
    Ist aber die Frage, warum das überhaupt gewünscht sein sollte.
    "Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch, aber Alles wird gut!"



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  5. #60
    Diamanten Mitglied
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    long time gone
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    Zitat Zitat von Nefazodon Beitrag anzeigen
    Was die angesprochene Entlastung für das Personal angeht: Daran glaube ich nicht. Meine Befürchtung ist gerade, dass sich durch die Reform die Bedingungen für die abhängig Beschäftigten, seien es Ärzte oder Pflegende, deutlich verschlechtern.
    Die Kondensierung wird eine höhere Mobilität erfordern. Sie wird Arbeitgebern wieder mehr Marktmacht geben. Und sie wird an den großen Zentren zu mehr Arbeitsbelastung führen.
    Wenn Arztstellen als einzige Personalkosten nicht aus den DRGs genommen werden, werden gerade diese Stellen immer wieder vom Einsparungsdruck betroffen sein, was alle Ärzte, vom Assistenten bis zur Chefärztin spüren werden.
    Das kommt darauf an in wie weit die Reform auch den ambulanten Sektor betrifft. Falls dort erwartbarerweise mehr ärztliches Personal gebraucht wird, dann könnte das attraktive Alternativen zur Klinik schaffen.
    Und wenn man ehrlich ist, ist das Thema Mobilität für die jüngere Generation weniger ein Problem. Viele Ärzte wollen in die Ballungsräume, junge Pflegefachkräfte häufig auch. Für diejenigen, die gerade noch ihre letzten 10 Jahre in einer Feld-Wald-Wiesen-Klinik abfeiern wollen wird es u. U. natürlich unbequem.

    ch denke nicht, dass sich private Träger verbieten lassen oder ähnliches. Vielmehr übernehmen sie an einigen Orten ja schon wichtige Versorgungsaufgaben.
    Die Privaten werden halt dem selben System unterworfen werden. Ziel soll ja sein, dass sich die Kliniken auskömmlich finanzieren können, gemäß ihrer Versorgungsstufe. Wenn das funktioniert, gilt das für die privaten Häuser ja genauso.

    Ich denke, die private Kliniklandschaft ließe sich nur austrocknen, wenn man Dinge, wie z.B. die private Krankenversicherung komplett abschafft und alles auf staatliche Füße stellt.
    Ist aber die Frage, warum das überhaupt gewünscht sein sollte.
    Die Gefahr, dass Gewinn auf Kosten des Personals gemacht wird, sehe ich bei privaten Trägern trotzdem am höchsten (wer kanns verdenken).
    Die Vermischung planwirtschaftlicher Ideen mit krassem Kapitalismus fand ich schon immer höchst problematisch. Die negativen Konsequenzen werden wir garantiert auch nach dieser Reform wieder zu spüren bekommen. An das ganz dicke Brett der Entprivatisierung und Abschaffung der PKV, zumindest für neue Einzahler, traut sich auch unser SPD-Gesundheitsminister erstmal auch nicht mit dem Bohrer ran.



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