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Ich kann gut nachvollziehen, wie du dich fühlst. Ich bin auch erst seit wenigen Monaten im Beruf (ähnliche Stelle) und Imposter Syndrom ist definitiv kein Fremdwort für mich. Ich habe im Studium stets gute bis sehr gute Leistungen erbracht und darauf vertraut, dem Beruf schon irgendwie gewachsen zu sein. Danach fällt man erst mal in ein Loch und merkt wie wenig man kann und wie viel man noch lernen muss.
Ich habe bisher auch noch keine perfekte Routine gefunden und mache täglich Überstunden (das machen bei uns auch erfahrene Kollegin*innen, aber ich bin meist etwa noch eine Stunde länger da). Das Gefühl der Unzulänglichkeit und die Angst vor Fehlern nach der Arbeit fühle ich genauso. Mir hilft es zu sehen, dass es selbst Erfahrenen manchmal so geht (die rufen bei uns ebenso mal den Dienst an und bitten, etwas nachzuschauen/zu erledigen). Auch die grübeln zu Hause mal nach und haben Angst etwas zu übersehen. Die mentale Belastung ist wirklich ernorm, besonders am Anfang, wenn man sich so inkompetent fühlt.
Die wenige Freizeit und suboptimale Work Life Balance verbindet denke ich die meisten Klinikärzt*innen. Ich tausche mich sehr offen darüber mit meinen Kolleg*innen und Freund*innen aus. Mir hilft es sehr zu sehen, dass es fast allen so geht (vielen denken über Stellenwechsel in andere Fächer nach oder möchten in die Praxis). Die meisten würden wohl weniger Geld und dafür keine Dienste liebend gerne tauschen.
Was mir auch hilft, ist die Aussicht, dass ich jetzt für wenige Jahre Erfahrungen in der Klinik sammeln muss, dann kann ich mir aussuchen wo und wie ich weiterarbeiten möchte. Es handelt sich um einen beschränkten Zeitraum und nicht für immer. Vielleicht hilft dir das auch.
Ich würde sagen, deine Gedanken sind normal und ich hoffe, du fühlst dich jetzt etwas weniger alleine.