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Ich will nochmal von meinen Äußerungen, die zu pauschalierend waren, Abstand nehmen: Die Generation die damals gestreikt hat ist mit Sicherheit nicht durchweg zu dem geworden was sie damals selbst bekämpft hat.
ABER ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass der Widerstand der Assistenten gegenüber den schlechten Weiterbildungsbedingungen und den Verstößen gegen den Tarif am Unwillen der OÄ scheitert. An der Uniklinik fand ich es besonders dramatisch. Inzwischen bin ich an einem Haus und in einer Abteilung mit eher flachen Hierarchien und einem vergleichsweise jungen CA. Die Bedingungen sind deutlich besser aber auch weil ich gezielt gesucht habe und wir einen starken Zusammenhalt im Assistententeam haben. Das ist heute leider eher die Ausnahme als die Regel.
Ich kann es irgendwo verstehen. Wenn man nach jahrelangen Quärelen als Oberarzt endlich ein gewisses Standing und gewisse Privilegien hat, bestimmten Bullshit in der Klinik nicht mehr machen zu müssen, dann reißt man sich nicht darum, das sofort freiwillig doch wieder zu tun, um großteils fremde und ständig durchwechselnde Assistenzärzte zu entlasten.
Was ich nicht verstehe, ist, wenn Oberärzte diese Strukturen aktiv aufrecht erhalten (immer wieder erlebt), dieselben Sprüche klopfen gegen die sie vermeintlich mal gekämpft haben (immer wieder erlebt), oder wie hier im Forum auf der Schiene argumentieren: Ist doch so viel besser geworden im Vergleich zu früher, also wenn es immer noch knirscht, dann kann es ja nur noch an den Mimositäten, der mangelnden Selbstständigkeit und dem Unvermögen der jungen Ärzte liegen. Das ist mir dann doch zu primitiv. Alleine was für elaborierte Szenarien hier konstruiert werden, was unbekannte Assistenzärzte in unbekannten Situationen angeblich alles definitiv nicht getan haben, was aber ja selbstverständlich wäre und alle Probleme ganz einfach z.B. mit einer einzigen kleinen Mail lösen würde ... für mich Ausdruck einer Entfremdung von der Basis.
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Passt hier vielleicht ganz gut hin (aber auch an andere Stellen im Forum):
Quelle: Marburger BundÄrzte-Flucht aus den Krankenhäusern verstärkt sich
Seit vielen Jahren belegen die MB-Mitgliederbefragungen, dass die Ärztinnen und Ärzte in Krankenhäusern angesichts der Arbeitsbedingungen zusehends in die Teilzeitbeschäftigung flüchten. Der ohnehin gravierende Ärztemangel verschärft sich somit zusätzlich. Nun haben in NRW auch die Statistiker diesen Trend bestätigt. In den 335 Kliniken im größten Bundesland ist der Anteil der teilzeitbeschäftigten hauptamtlichen Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2021 auf mehr als ein Viertel (27,0 Prozent) gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen lag der Anteil der Teilzeitbeschäftigten zehn Jahre zuvor noch bei 17,9 Prozent.
Siehe auch hier: https://www.marburger-bund.de/nrw-rl...erstaerkt-sich
Wenn ein Viertel in die Teilzeit flieht, liegt es natürlich an der Belastbarkeit des Einzelnen, wenn es nicht klappt...
"Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch, aber Alles wird gut!"