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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    Hallo zusammen,

    ich studiere im ersten klinischen Semester an einer medizinischen Fakultät in Baden-Württemberg Humanmedizin und bin aktuell auf der Suche nach einer geeigneten Promotionsstelle.

    Was ich nun gemacht habe, ist folgendes:

    Ich habe mir auf der Website der Universitätsbibliothek einfach mal alle Dissertationen der letzten zwei Jahre (circa 300 Stück) der medizinischen Fakultät (ausschließlich dr.-med.-Promotionen, da ich nicht bspw. am PhD-Programm interessiert bin) angeschaut, und mir darauf basierend dann eine Excel-Tabelle erstellt, die die Dissertationen nach den folgenden Gesichtspunkten auflistet:

    Klinik/ Institut, wo die Dissertation erstellt wurde
    Titel der Dissertation
    Autor
    Doktorvater/ -mutter
    Betreuer/in
    Studiendesign

    Was ich mir von dieser Vorgehensweise erhoffe, ist es, zu wissen, an welchen Kliniken/ Instituten Dissertationen fertig gestellt werden (und da ich die Excel-Tabelle logischerweise auch nach Institut/Klinik oder Doktorvater, Betreuer etc.) sortieren kann, kann ich auch sehen, welche Professoren/ PostDocs, wie viele Doktorarbeiten, die in den letzten 2 Jahren eingereicht wurden, betreut haben.

    Nun habe ich an euch, die ihr gerade promoviert bzw. bereits eine Promotion abgeschlossen habt, mehrere Fragen, welche ich mir in folgende Kategorien einzuteilen erlaube und deren Hauptfragestellung es sein soll, wodurch sich eine „gute“ Doktorarbeit auszeichnet:
    
1. Kontaktaufnahme mit dem Doktorvater/ der Doktormutter
    Wie genau läuft die Kontaktaufnahme mit dem Doktorvater/ der Doktormutter ab?
    Soll ich in der ersten Mail direkt ein Motivationsschreiben mitschicken? Wenn ja, was soll dieses Motivationsschreiben beinhalten? Ist eine Länge von 2 DIN A4-Seiten, Schriftgröße 12 Arial für das Motivationsschreiben ausreichend (bzw. zu lang/ zu kurz)?
    Soll ich direkt den potentiellen Doktorvater/ die pot. Doktormutter anschreiben oder lieber Sekretär/in d. Pot. Doktorvaters bzw. einen potentiellen Betreuer (bspw. PostDoc im Labor des/der pot. Doktorvaters/-mutter)?

    2. Themenfindung
    Ist es üblich, dass der Doktorvater/ die Doktormutter einem ein Thema vorgibt oder gibt man selbst „die Richtung“ für das Thema (bereits bei der ersten Kontaktaufnahme) vor?
    Wann findet sich erfahrungsgemäß das Thema (nach der ersten Mail an den Doktorvater oder im ersten Gespräch etc.)?

    3. Allgemeine Fragestellungen:
    Wie kann ich sichergehen, dass ich eine experimentelle Doktorarbeit auch bereits innerhalb des Studiums fertig bekomme (Freisemester etc.)? Wie sind eure Erfahrungen: Wird man bereits in einem Freisemester mit der Doktorarbeit fertig oder ist das eurer Meinung nach eher illusorisch? Wie kann ich hierbei bereits zu Beginn der Doktorarbeit wenigstens annähernd Planungssicherheit haben, dass meine experimentelle Doktorarbeit vor Beginn d. PJ fertig wird?
    Wie finde ich bei den von mir angeschauten Dissertationen heraus, wie diese in etwa bewertet wurden? (Bei einigen Dissertationen steht bspw. dran, dass bei der Disputation 3 Berichterstatter „anwesend“ waren? Ist das ein Zeichen, dass die Doktorarbeit sehr gut bewertet wurde)?
    Wie kann ich herausfinden, ob das Labor/ mein potentieller Doktorvater generell „gut“/ „geeignet“ ist? Haltet ihr es für unverschämt hierbei ehemalige Doktoranden direkt anzuschreiben und zu fragen, wie sie den Doktorvater bzw. das Labor empfunden haben?
    Kurz zu euren allgemeinen Erfahrungen: allgemein sagt man ja, dass retrospektive Doktorarbeiten schnell fertig werden, aber nicht gut benotet werden, während ich bei experimentellen Doktorarbeiten zwar unter Umständen eine gute Bewertung bekomme, jedoch, wenn es blöd läuft, nicht vor dem PJ damit fertig werde (tlw. auch ohne Freisemester nicht)? Wie sind hier eure Erfahrungen? Ist es für die Bewerbung später wichtig, wie die Doktorarbeit bewertet wurde, bzw. eventuell auch, wo ich die Doktorarbeit gemacht habe?


    Vielen Dank bereits für eure Anregungen.

    Beste Grüße,
    humani2023



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  2. #2
    Registrierter Benutzer Avatar von Katastrofee
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    12.11.2017
    Beiträge
    67
    Lieber humani,

    ich bin mir nicht sicher, ob du mit deiner Excel so viele Daten bekommst, wie du denkst. Du hast ja keine Informationen darüber, wie viele Doktorarbeiten überhaupt angefangen werden in den Arbeitsgruppen. In meiner AG gibt es maximal 1-2 medizinische Doktorand*Innen pro Semester, seit ich 2020/21 da war gab es aber beispielsweise nur 1 weitere Doktorandin, dafür waren dann Bachelor- oder Masterstudierende oder ähnliches da. Einen Medizinstudierenden im Labor zu betreuen ist ganz schön aufwendig. Wenn Doktorväter sehr viele gleichzeitig betreuen ist das nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal.
    Zu deinen Fragen:
    1. Ich hab einfach eine Anfrage an den Prof. geschickt. Bei uns gibt es AGs, die bis zu 2 Jahre vorher ihre Plätze vergeben. Er hat sie dann an eine PhDlerin weitergeleitet, die das weitere Procedere mit mir gemacht hat, ich durfte ins Labor kommen mich der AG vorstellen und mir die Räume anschauen. Im anschließenden Vorstellungsgespräch habe ich dann auch meinen Doktorvater kennengelernt. Die sagen dir schon, wenn du ein Motivationsschreiben brauchst. Eine gute Freundin von mir sucht derzeit auch und bekommt auch viele Anfragen gar keine Reaktion, - wenn du jedes Mal das Motivationsschreiben anpasst, ist das ein riesiger Aufwand oder das Motivationsschreiben Standard. Wenn es in der AG eine gute Betreuung gibt, dann reagiert auch jemand auf deine E-Mail.
    2. Ich wurde im Vorstellungsgespräch nach der Richtung gefragt (in meinem Labor gibt es 2 Schwerpunktthemen). Das Thema hat mir mein Doktorvater aber letztlich zugeteilt und ca. 4 Monate vor Beginn mitgeteilt. Es soll ja auch aktuell sein.
    3. Bei mir lief das eigentlich perfekt: Freisemester + die angrenzenden zwei Semesterferien war ich Vollzeit im Labor, im anschließenden Semester nur noch um ein paar Daten für ein Paper zu erheben und dieses zu schreiben, das wurde veröffentlicht, ich war auf einem Kongress, habe meine Doktorarbeit geschrieben, eingereicht und warte jetzt kurz vor dem 9. Semester auf die Verteidigung. Eine Garantie hast du dafür nicht, aber ich möchte mal behaupten, nach 6 Monaten Vollzeit Laborarbeit hast du auf alle Fälle genug Daten um zu schreiben. Ob sie gut sind, ist natürlich eine andere Frage, aber je nach Anspruch ist das vielleicht auch nicht relevant. Ich habe im Vorstellungsgespräch mit ehemaligen Doktorand*Innen gesprochen (wir durften "raus" gehen und das privat besprechen) und das Labor hat unserer aktuellen Doktorandin (nach Rücksprache) meine E-Mail-Adresse mitgeteilt, damit sie mich nach meinen Erfahrungen fragen kann. Im Vorstellungsgespräch drum bitten einen Kontakt zu bekommen, das Labor sollte das möglich machen.
    Um die Benotung würde ich mich nicht so sehr scheren. Alle Doktorarbeiten, von denen ich etwas mitbekommen habe, wurden letzlich gut bewertet. Auch retrospektive. Aber selbst wenn nicht: selbst wenn du eine Uni-Karriere anstrebst ist das vollkommen irrelevant.

    Lg,
    Fee



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