- Anzeige -
Interesse an einer Werbeanzeige hier?
mehr Infos unter www.medi-a-center.de
Diese Frage ist in etwa so, als würde man jemanden Fragen: Soll ich Lebenspartner*in 1 oder Lebenspartner*in 2 auswählen, wonach würdet ihr entscheiden?
Du musst selbst abwägen, was dir am Job wichtig ist und daraufhin Entscheidungen treffen. Jeder hat da andere Präferenzen.
Für mich persönlich ist die Tätigkeit selbst zwar schon wichtig und Geld eher zweitrangig, aber die Arbeitsbedinungen müssen stimmen.
In meinem Wertekanon steht meine eigene Gesundheit und entsprechende Selbstfürsorge sowie meine Familie ganz oben. Wenn das gefährdet wird dann werden Konsequenzen gezogen (und ja, da zähle ich bereits wenige Jahre sehr stressige Arbeitsbedinungen und Überarbeitung dazu! Auch wenige Monate an 60h Wochen kann schaden, sowohl der eigenen Gesundheit als auch den sozialen Beziehungen bzw Partnerschaften, und dass diese sehr wichtig für das geistige Wohlbefindne sind muss ich keinem erzählen. Noch dazu der eigene Selbstwert den man mit Füßen tritt, wenn man sich bereit erklärt als Leibeigener und nicht als geschätzter Mitarbeiter zu schuften) . Ich sehe das auch so, wenn man vielleicht eine andere Tätigkeit eigentlich lieber machen würde. Habe diesen Schritt bereits hinter mir und ich bereue nichts. Bin wie gesagt altuell in der Genetik tätig bei traumhaften Arbeitsbedinungen und super Wertschätzung. man hat absolut ausreichend zeit für patienten, Diagnsotik und Briefe. Praktisch nie Überstunden. Nette (da nicht gestresste) Mitarbeiter. Bedingungen ähnlich zu denen von denen mir meine BWL und Informatiker Freunde aus ihren Berufen berichten. Mir wird auch jetzt erst so richtig klar, wie man als Stationsarzt im Akuthaus verheizt wird. Wenn man in der Mühle schuftet, nimmt man das irgendwie hin und überlebt irgendwie.
Ich würde eigentlich lieber Innere machen (v.a. Stoffwechsel und Endokrinologie), also von der Tätigkeit her, hat mir das viel Spaß gemacht. Auch Allgemeinmedizin fand ich in Famulaturen gut und hat Spaß gemacht - Wer weiß vielleicht wechsele ich auch nochmal in eine solche Richtung nach sorgfäliger Evaluation.
In der Inneren war ich schon und wohlgemerkt in einer eher guten Klinik in der viele Assistenten über Jahre geblieben sind, aber selbst das in diesem Haus waren für mich keine akzeptablen Bedingungen. Wenn 30 prozent mehr Assistnten da wären für die Arbeit, dann gerne, aber nicht so. Von 5 Arbeitstagen in der Woche hatte ich vielleicht im Schnitt an einem davon das Gefühl, dass das heute einigermassen angemessen viel Arbeit für eine person war (das war der tag an dem keine akuten Sachen dazwischenkamenund ich zwicshendurch was essen konnte und den Eindruck hatte ich habe meine patienten gut versorgt und bin selbst nicht im Horrordauerstress.) Und so geht das einfach nicht. Vor allem nicht, wenn man jemand wie ich ist der gerne gute Leistung bringt und sich auch reinhängt in die Arbeit, gute Noten im Studium hatte und auf dem Arbeitsmarkt grundsätzlich begehrt ist. Also bin ich gegangen. Außerdem: Es können viele Tätigkeiten Freude bereiten. Und der Job dient nunmal in erster Linie dem Brötchenerwerb, er ist nicht dafür ausgelegt (Systembedingt!! Es geht um Geld!) unsere Wünsche nach Erfüllung und Sinngebung zu befriedigen. Wenn das das Hauptziel ist, ist man gefundenes Fressen für jeden Manager ("Sie müssen aber einspringen!!! Wollen Sie wirklich Ihre Kollegen und Patienten im Stich lassen!!") Solche Leute können mich mal. (Sorry für den Ausdruck) Hab Bekannte/Freunde (wirklich nette Menschen) die im Krankenhaus in der Teppichetage arbeiten, teils im Management. Die können sich überhaupt nicht vorstellen was auf den Stationen so alles abgeht.
Geändert von Cor_magna (01.06.2023 um 15:43 Uhr)
Ruhig, gelassen und beständig.