Du hast gerade alle Klischees in meinem Kopf erfüllt.
Nimm das doch nicht so ernst und mach was dir Spaß macht. Für viele in meiner Umgebung bin ich auch nur der Bilderglotzer. Na und?
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@Davos:
Vielen Dank für die ungefragte Deutung aus der Ferne. Ich verbuche das jetzt mal als Enthemmungseffekt aufgrund der Anonymität des Internets und nicht als "Anfängerfehler" ;)
Das Ding ist: Ich finde die Psychiatrie/Psychosomatik sehr faszinierend und sie gehört zu meinen Favoriten, aber sie ist nicht mein einziger Favorit. Auch die Derma kann ich mir sehr gut vorstellen. Die Klischees in diesem Bereich sind bekanntlich ja nicht weniger ausgeprägt ^^. Ich würde nicht sagen, dass ich mich ausschließlich mit der Psychiatrie identifiziere oder ähnliches. Als die Oberärztin das sagte, habe ich mich persönlich jetzt nicht gekränkt oder angegriffen gefühlt.
Ich betrachte es eher aus einer gesellschaftlichen Perspektive. Es lässt sich nicht leugnen, dass psychische Erkrankungen und seelische Gesundheit in der Gesellschaft immer noch stigmatisiert werden. Auch wenn es Klischees (die Davos aufgezählt hat) über Allgemeinmediziner, Orthopäden etc. gibt, sind diese Fachbereiche allgemein gesellschaftlich anerkannter als die Psychiatrie. Es ist leider immer noch so, dass Menschen es leichter über die Lippen bringen, wenn sie sagen: „Ich habe mir das Bein gebrochen und muss zum Arzt“ als „Ich habe eine Depression und muss zum Arzt.“ Es gibt zahlreiche Studien und Literatur, die sich mit der Stigmatisierung und Abwertung des Fachbereichs der Psychiatrie befassen. Das, was die Oberärztin sagte, ist nur ein Beispiel von vielen und verdeutlicht die gesellschaftliche Dimension dieses Themas.
@Rafiki:
Es ist inspirierend zu lesen, wie langjährige Praxis und kontinuierliche Weiterbildung zu einem tiefen Verständnis führen können. Nun bin ich keine „klassische 23-jährige Studentin“ mehr, sondern mittlerweile 35 Jahre alt, Soziologin, verheiratet, Mutter zweier Kinder und lebe mit meiner Familie, einschließlich Hund, zusammen. Medizin ist mein Zweitstudium. Aber ich habe eine abgeschlossene Ausbildung als Laborantin, damals einige Jahre im Labor gearbeitet und war danach ein paar Jahre auf Reisen, um Sprachen zu lernen. Während meines Studiums habe ich mich viel mit Medizingeschichte beschäftigt und unter anderem einiges von Michel Foucault gelesen und geschrieben. Foucaults Arbeiten zur Psychiatrie und seelischen Gesundheit haben weitreichenden Einfluss auf die kritische Psychologie, Soziologie und die Geschichte der Medizin. Seine Analysen zeigen, wie eng medizinische Praktiken und gesellschaftliche Machtstrukturen miteinander verknüpft sind und wie medizinische Institutionen zur Durchsetzung sozialer Normen und zur Kontrolle von Abweichungen genutzt werden.
Foucault analysiert auch die Stigmatisierung von seelischer Gesundheit in seinen Arbeiten, insbesondere in Bezug auf die Psychiatrie und den Umgang mit psychischen Erkrankungen. Zum Beispiel beschreibt er in "Wahnsinn und Gesellschaft: Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft" (1961), wie Wahnsinn in verschiedenen historischen Epochen behandelt wurde. Er zeigt, dass die Wahrnehmung von Wahnsinn nicht nur durch medizinische Überlegungen, sondern auch durch soziale und politische Machtstrukturen geprägt ist. Wahnsinnige wurden nicht nur als Patienten, sondern auch als Bedrohung für die soziale Ordnung angesehen, was sich in der sozialen Ausgrenzung und der Behandlung als „anders“ oder „gefährlich“ widerspiegelt.
Dass solche Strukturen in der Gesellschaft bestehen, ist nachvollziehbar. Aber ich wundere mich, wie solche Einstellungen auch bei Ärzten, Ärztinnen und Medizinstudierenden vorkommen.
Vielleicht habe ich einen anderen Blick darauf? Aber ich habe Davos ja auch nach seinen Erfahrungen gefragt und mir wurde geantwortet.
Du hast gerade alle Klischees in meinem Kopf erfüllt.
Nimm das doch nicht so ernst und mach was dir Spaß macht. Für viele in meiner Umgebung bin ich auch nur der Bilderglotzer. Na und?
Erzähl mir nicht, wie meine Chancen stehen. (Han Solo)
Echt? Als ob die Zulassung zum Medizinstudium die sozialen, ethischen und moralischen Grundstrukturen eines Menschen ändern würden.Aber ich wundere mich, wie solche Einstellungen auch bei Ärzten, Ärztinnen und Medizinstudierenden vorkommen.
Einfach mal die Corona-Zeit, das dritte Reich und Zeiten vor evidenced-based-medicine vergleichen und mal schauen, was so an Gemeinsamkeiten und Unterschieden existiert.
Will keiner machen, weil das Ergebnis könnte die Bevölkerung verunsichern.
Kacken ist Liebe!
Salmonella ist Kacken!
Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg. Bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind. Besonders die, die nicht hineingehen müssen.
What have you done today to earn your place in this crowded world?
Für mich ist das, was du da jetzt in deiner langen "Antwort" geschrieben hast, eher ein Versuch der Externalisierung.
Du hattest ein Problem mit den Aussagen dieser Oberärztin. Die haben dich, warum auch immer, getroffen. (Auch wenn du das jetzt in Abrede stellst.)
Und jetzt versuchst du, das Problem, das du ganz persönlich mit diesen Aussagen hattest (und hast), als Problem, das die Gesellschaft mit psychiatrischen Patienten hat, darzustellen. Es fällt dir also offenbar sehr schwer, dich mit dem auseinanderzusetzen, was in dir selbst vorgeht.
Ich finde es ehrlich gesagt sehr unwahrscheinlich, dass dich die Psychiatrie glücklich machen wird, wenn dich schon solche Kleinigkeiten so sehr irritieren.