Ich melde mich auch mal im letzten Tertials meines PJs.
Bisher macht mir das PJ insgesamt echt eine Menge Spaß, vor allem die ersten beiden Tertiale in der Inneren und in der Allgemeinmedizin waren wirklich klasse. Natürlich ist die Lehre höchstwahrscheinlich noch in vielen Bereichen extrem verbesserungswürdig, aber mit der nötigen Eigeninitiative und Motivation konnte man trotzdem viel lernen. Vor allem habe ich zwei wichtige Dinge für mich mitgenommen: Mir macht die Arbeit im Krankenhaus und in der direkten Patientenversorgung sehr viel Spaß, zumindest so, wie ich sie jetzt aus PJ-Perspektive mitbekommen habe. Später als verantwortlicher Arzt wird das mit Sicherheit nochmal etwas anders, aber zumindest scheine ich den Beruf nicht komplett verfehlt zu haben.
Aber ich habe auch gemerkt, wie viel ich noch nicht weiß und dass viele Kommilitonen einfach sehr viel mehr wissen als ich. Ich versuche aktuell immer mal wieder auch etwas Theorie aufzufrischen und hoffe einfach, dass man im Beruf selbst noch viel Faktenwissen anhäufen kann. Die Angst, später ein inkompenter Arzt zu werden, bleibt natürlich.
Und zum Abschluss noch ein, zwei Sätze zum Chirurgie-Tertial: Ich bin definitiv nicht gemacht für den OP, habe allerdings auch keine Probleme mehr, wenn ich dort eingeteilt bin. Leider muss ich die meiste Zeit bei aufwendigen TEPs assistieren, teilweise bis zu 6 Stunden lang, die körperlich ziemlich anstrengend sind und leider null Wissenszuwachs für mich bedeuten. Ansonsten versuche ich den Leuten so gut es geht den Rücken auf Station freizuhalten und kann im Gegenzug sehr viel in der ZNA lernen. Gerade im Chirurgie-Tertial muss ich aber auch sagen: 400 Euro/ Monat Aufwandsentschädigung sind schon etwas unfair, vor allem wenn man eben regelmäßig in unbeliebten OPs eingeteilt ist, nebenbei noch Blutentnahmen, Viggos und Briefe macht bzw. das auch zu gewissen Teilen so erwartet wird. Aber das ist eben wieder ein allgemeines PJ-Problem und wird hoffentlich in den nächsten Jahren besser und besser.
Euch allen noch weiterhin viel Spaß im PJ; alles in allem bin ich sehr zufrieden, freue mich aber inzwischen auch auf das Ende des Studiums