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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo,

    kann man sagen, dass die dickdarmspiegelung durch die ct diagnostik in den hintergrund gerückt ist sprich man erst sagt mach lieben ein ct weil es schonender für den Patienten ist oder macht man aus kostengründen lieber nen spiegelung?

    Ich bin gespannt.

    Gruß



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  2. #2
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
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    Grundsätzlich spiegelt man.
    Man kann nämlich wenn man "gerade mal da ist" gleich den Polypen entfernen, Biopsien nehmen oder ggfs. die Blutung stillen.

    Das Problem beim CT ist, das wenn was gefunden wird, muss eh gespiegelt werden. (und meist findest sich irgendwas im CT)
    Ausserdem kann es ja passieren, dass ein Polyp/Tumor genau zwischen 2 Schnitten liegt.
    Wie schon in der Werbung gesagt, der Tumor kann nur so groß wie eine erbse sein, und da sind die Augen des Untersuchers potentiell besser...auch wenn ein guter Radiologe das bestimmt auch erkennen kann.

    Was ausserdem nicht zu vergessen ist, ist die psychologische Komponente.
    Wenn im CT was gefunden wurde, muss man dem Patienten sagen: Wir müssen da rein, weil da ist irgendwas.
    Und beim Patienten kommt, dank selektivem hören nur: SIE HABEN KREBS an.
    Das ist quasi die andere Seite der Medaille der verstärkten Krebs-Aufklärung.

    Jetzt gibt es ja noch diese tolle Wunderkapsel mit Kamera die man schluckt und alles wird gut...nunja, diese Kapsel eignet sich laut den Gastroenterologen eigentlich nur, um im Dünndarm was anzuschauen, da man ja in alle anderen Bereiche mit dem xxx-skopen reinkommt.
    In dem oberen GI Trakt und im Colon sind die Bilder nicht aussagekräftig, weil die Kamera ja nicht in jede Zotte bei Bedarf schauen kann, sondern nur so vorbeifluppt.

    Das was ich hier von mir gebe, ist die Meinung der Göttinger Gastros, die ich auch teile, deswegen korrigiert mich, wenn es noch andere Sachverhalte gibt!

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    ich meine nur mal gelesen zu haben das das ctoder auch röntgen die diagnosefindung der ersten wahl bei dem krankheitsbild Divertikulose/ Divertikulitis ist.



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  4. #4
    Reanimator
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    Bei der akuten Divertikulitis ist die Koloskopie kontraindiziert, weil durch die Luftinsufflation eine nicht unerhebliche Perforationsgefahr besteht.
    Hier ist eine CT mit KM eindeutig Methode der Wahl.

    Bei den allermeisten Indikationen ist die Koloskopie steht aber sicherlich die Koloskopie an erster Stelle.
    Anschließend kann dann ggf. aber auch eine CT nötig werden, beispielsweise spielt beim Rektumkarzinom die lokale Tumorausdehnung durchaus eine Rolle für die Therapie. (Wobei in diesem speziellen Fall natürlich auch die Endosonografie denkbar wäre.)

    Schließlich würde ich auch nicht aus dem Gesichtsfeld verlieren, dass eine CT immer auch mit einer erheblichen Strahlenbelastung verbunden ist.



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  5. #5
    LA Avatar von alex1
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    Auf keinen Fall kann das CT die Dickdarmspiegelung ersetzen.

    Erstens kann das CT Tumore erst ab einer gewissen Größe darstellen, alles was kleiner ist, sieht einfach nur verdickt aus, und kann sehr leicht misinterpretiert werden.
    Zweitens ist es keinesfalls viel schonender für den Patienten. Zwar gibt's kein Perforationsrisiko und kein Blutungsrisiko, wie bei einer Spiegelung, jedoch gibt's auch eine Strahlenbelastung die zu beachten ist. Im Rahmen der Vorsorge, würde so bei einer CT-Untersuchung aller 3 Jahre, schon eine Menge Strahlenbelastung sich akkumulieren. Da man oft auch fürs CT iv KM gibt, ist ein gewisses Risiko für Unverträglichkeit, Nieren-, Schilddrüsenkomplikationen immer noch da.
    Drittens kann man mit einem CT nicht intervenieren und Vorstufen von Tumoren bzw. Anfangsstadien von Erkrankungen nicht sehen und behandeln.
    Mit einem CT kann man keine Polypen abtragen, mit einem CT kann man einen frühen Crohn oder eine frühe Colitis ulcerosa nicht sehen und man kann natürlich mit einem CT keine Biopsien entnehmen bei Stellen die einem nur suspekt erscheinen, und im CT wahrscheinlich blande wären.


    @Faust601:
    Für's RektumCA (und zwar fürs eher tiefsitzende), würde ich mir eher eine MRT statt einer CT wünschen.



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