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  1. #41881
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    Gibt es einen Forum thread für Leute, die für die Facharztprüfung lernen??
    Ich suche dringend einen Lernpartner, denn nur vom lesen bleibt bei mir recht wenig hängen.



  2. #41882
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    Ich hatte jetzt die Tage meinen ersten neurologischen Dienst und war heillos überfordert mit der Situation, weswegen ich hier mal nach Tipps fragen wollte, wie ihr vorgeht und was euch hilft um nicht ins Schwimmen zu geraten. Der Dienst ging los mit 5 Pat. in der ZNA, darunter Sehstörungen, Schwindel, pulsierende Ohrgeräusche, bilaterale Hypästhesie in beiden Beinen, V.a. Meningitis. Das CT war in Wartung. Ständig bimmelte das Telefon, dann noch ein generalisierter Anfall auf Station bei Zn SAB. Ich wusste gar nicht wo ich hin soll mit mir. Wo sollte ich anfangen? Ich war weder aufnahmefähig noch konnte ich inhaltlich nachdenken, alle halbe Stunde musste ich mir neue externe Patientenvorstellungen anhören, dann fragt der Internist wegen einem Pat mit Mundwinkelasymmetrie auf seiner Station nach. Es war, als hätte ich selbst das geringe Wissen, das ich hatte, nicht abrufen können.
    Alle Pat. waren stabil, ich wusste aber bei keinem so recht in welche Richtung es geht, teilweise waren Pat. auch noch im erweiterten Zeitfenster, jedoch (im Nachgang betrachtet) ohne relevantes Defizit, was mich zu dem Zeitpunkt echt verunsichert hat. Es hat sich dann eine totale Blockade eingestellt und ich musste nen Kollegen dazurufen, der mir dann den Kram abgenommen hat. Ich hatte das Gefühl, nichts richtig machen zu können. Eigentlich bin ich nur von Zimmer zu Zimmer, habe ne kurze Anamnese erhoben und kurz untersucht, um dann wieder zum nächsten zu gehen. War total verzweifelt und traue mir weitere Dienste nicht so richtig zu, aber es hilft ja nichts, kneifen ist keine Option.



  3. #41883
    Diamanten Mitglied Avatar von Miss_H
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    Ich bin keine Neurologin, aber einige Dinge sind in allen Fachdisziplinen ähnlich. Was schon mal richtig läuft: Du hast die Anamnese und Untersuchung bei den Patienten gemacht (ich gehe davon aus, dass du das auch noch dokumentiert hast). Daraus muss aber dann auch weiteres folgen: was passiert als nächstes? Braucht der Patient noch Diagnostik? Nimmst du den Patienten auf oder verbleibt er ambulant? Wir läuft das denn im Alltag? Besprichst du jeden Patienten oberärztlich oder entscheidet du etwas selbst? Wenn du im Alltag selbst entscheidest, dann machst du das auch im Dienst. Wenn nicht, dann rufst du auch im Dienst den Hintergrund an. Wie machen das andere Kollegen? Wie ist es mit dem Hintergrund abgesprochen?
    Ich würde auf jeden nochmal das Gespräch mit den Kollegen und auch mit den Oberärzten suchen.



  4. #41884
    Registrierter Benutzer
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    @ Züschata: noch hinzufügend: Mit der Zeit lernt man glaube ich auch Prioritäten zu setzen. Und alles was warten kann muss warten. eine eigene Triage machen. Ich kenne solche neurologischen Dienste, in denen man zerissen wird. Letztlich half mir, sich eigene ABläufe festzulegen, was hat Vorrang und was kann warten. in der ZNA wo ich war wurde auch seitens der Pflege zB direkt Labor gemacht, CCT hab ich meistens sehr schnell in die Wege geleitet um "alles grobe" vom Tisch zu haben.
    Die Telefonate haben mir auch immer den letzten Nerv geraubt, weil es auch immer wieder die Gedankenketten abreißen lässt. Finde es gut, dass du dir dann die Hilfe dazu geholt hast. Bei mir gab es immer nur den oberärztlichen telef Hintergrund, wobei ich sehr nette Oberärzte hatte und wusste, wenn zB 2 Lysen gleichzeitig kommen dann kommen die ohne Murren rein.
    Vielleicht kannst du dir eine Liste machen und selber (oder auch telefonisch dann mit Hintergrund) festlegen was du wie in welcher Reihenfolge abarbeitest. Ich glaube dass ist am Ende die Kunst und die Berufserfahrung, solche ABläufe zu Optimieren. Man wird schneller, irgendwann hat man raus, was man wie nebenbei machen kann und was in welcher Folge am Besten zeitlich geschehen kann. (CT in Wartung klingt ja aber auch nach suboptimalen Bedingungen wenn es um Lysen o.ä. geht....).
    Ich hatte oft die Strategie zunächst die eigene Triage durchzuführen, das abzugeben was man abgeben kann, und ein dickes Fell anzulegen wenn dann andere Patienten länger warten müssen. Man kann sich eben nicht Zweiteilen... viel Kraft für den nächsten Dienst!
    Geändert von Speranza100 (01.04.2023 um 11:30 Uhr)



  5. #41885
    Diamanten Mitglied
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    Hallo Züschata,

    nur Mut! Die ZNA ist stressig und wenn viele Patienten da sind, kommt fast jeder in Zeitverzug bzw. ins Schwimmen.
    5 Patienten die bereits bei Dienstantritt auf dich warten, sind auch viel. Da hast Du praktisch keine Chance, das ganze ohne dass sich eine Schlange bildet, abzuarbeiten.
    Also, es liegt nicht an dir!
    Das mit dem CT in der Wartung ist eine sehr ungünstige Situation, aber es muss ja eine Möglichkeit zur Notfallbildgebung gegeben haben?! Neurologische ZNA ohne CT-Möglichkeit (bzw. Möglichkeit zur Bildgebung) geht ja nicht.

    Ansonsten: Wenn zuviele Patienten da sind, muss man priorisieren! Das Problem in der Neuro ist dabei, dass "prinzipiell" hinter jeder Symptomatik ein Hirninfarkt stecken kann.
    Deswegen ist es wichtig zu jedem Patienten der schon da ist eine kurze Übergabe zu haben: Wie ist der/diejenige angekommen? Selbst oder mit NA? Wie ausgeprägt ist die Symptomatik? Ist der Pat. stabil?

    Und dann muss man halt priorisieren (was gar nicht einfach ist! Sollte jetzt nicht verharmlosend klingen)

    (Hier stand mal was)

    Danach muss man dann priorisieren.
    Klar ist schonmal: Der Verdacht auf Meningitis und der akute Krampfanfall auf Station haben notfallmäßige Prio.
    Der Verdacht auf Meningitis muss ja auch, wenn Du den Verdacht nach deiner Sichtung auch hast, eine Bildgebung bekommen und lumbalpunktiert werden. Wie bist Du vorgegangen?

    Letztlich musst Du dir von allen Patienten ein kurzes Bild machen und dann entscheiden. Aber das hast Du ja getan, also erstmal alles richtig gemacht.
    Und Du hast dir Hilfe geholt. Auch das ist richtig und wichtig! Wenn absehbar ist, dass es nicht alleine zu schaffen ist, macht man das auch besser früher als später.

    Wenn viele Patienten da sind, und Du am Anfang Probleme hast zu priorisieren, kannst Du das aber bestimmt auch kurz mit deinem Oberarzt/Oberärztin besprechen und der/die soll dir eine erste Reihenfolge vorgeben.

    Jedenfalls denke ich Du hast alles richtig gemacht bisher.
    Geändert von Nefazodon (01.04.2023 um 14:12 Uhr) Grund: Details gelöscht da sie zu sehr in Richtung einer medizinischen Beratung gingen
    "Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch, aber Alles wird gut!"



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