Regulation der Insulinsekretion

[Janinka]

Hallo,
ich habe zwar keine Ahnung von MEdizin, weil ich noch nicht mit dem Studium begonnen habe, möchte aber trotzdem mal eine Frage stellen, auf die Gefahr hin, dass sie absolut dumm ist.

Zum wiederholten Male habe ich (ich geb's ja zu, ab und zu lese ich sowas ) jetzt in Illustrierten gelesen, dass Süßstoff dick mache, weil nach Süßstoffkonsum aufgrund des Geschmackeindruckes Insulin ausgeschüttet werde , woraufhin der Blutzuckerspiegel abfalle, was wiederum Hungergefühle auslöse.
Ich dachte allerdings, dass die pankreatische Insulinsekretion über den Glucosespiegel (bzw. Mannit-, Fructosespiegel) des Blutes, welches das Organ durchströmt, von den Inselzellen direkt reguliert wird. Naja, und auf diese Weise wirken die Süßstoffe ja nicht.


Ist der Zusammenhang vielleicht eher indirekt (z.B. irgendwie über den Hypothalamus und Belohnungs-Mechanismen im Zusammenhang mit dem süßen Geschmacksempfinden)?

Ist die feststellbare Insulinausschüttung nach Süßstoffkonsum nur leicht erhöht oder ist der Anstieg des Spiegels mit dem Anstieg vergleichbar, der durch Gabe einer hinsichtlich der Süßkraft äquivalenten Glucosedosis ausgelöst wird?
Kann man dann auch eine Erhöhung der Insulinsekretion bei andersartiger Stimulation der betreffenden Hirnregionen auslösen?
Und wenn die Insulinausschüttung durch Süßstoffe gesteigert werden kann, ohne gleichzeitig den Blutzuckerspiegel zu erhöhen, sind sie dann als orale Antidiabetika (mit der Nebenwirkung des Heißhungers )therapeutisch verwendbar?

[eatpigsbarf]

Und wenn die Insulinausschüttung durch Süßstoffe gesteigert werden kann, ohne gleichzeitig den Blutzuckerspiegel zu erhöhen, sind sie dann als orale Antidiabetika (mit der Nebenwirkung des Heißhungers )therapeutisch verwendbar?

Ich gehe jetzt mal aus Zeitgruenden meinerseits nur auf den letzten Teil deiner Frage ein: nein, Suessigkeiten sind selbstverstaendlich NICHT als orale Antidiabetika anzusehen (schoen waer's), weil beim Diabetes ja das Problem darin besteht, dass das Pankreas zu wenig oder gar kein Insulin ausschuetten kann. Und da fuer den Glucoseabbau Insulin benoetigt wird, geht das nicht, weil keins ausgeschuettet wird (so der Fall beim Diab. mell. Typ 1)- oder eben die ausgeschuettete Menge nicht reicht, um die Zellen die Glucose aufnehmen zu lassen (Diab. mell. Typ 2).
Orale Antidiabetika wirken unter anderem, in dem sie mit verschiedensten Mechanismen das Pankreas zur Insulinausschuettung stimulieren oder die Insulinresistenz der Zellen herabsetzen. Wo aber kein Insulin ist, kann auch der Zucker der Suessigkeiten nicht abgebaut werden .

[Janinka]

Danke für die Antwort, ich muss allerdings gestehen, dass ich die Begründung nicht ganz verstehe . Du schreibst

Orale Antidiabetika wirken unter anderem, in dem sie mit verschiedensten Mechanismen das Pankreas zur Insulinausschuettung stimulieren

Und das ist ja gerade das, was auch den Süßstoffen unterstellt wird. Ginge natürlich nur, wenn die körpereigene Insulinproduktion noch teilweise funktioniert, aber das ist doch bei den Oralen Antidiabetika auch der Fall?

[extispecs]

Soweit ich informiert bin, löst doch Süßstoff keine bzw. nur eine sehr niedrige Isulinausschüttung aus. Ein Artikel aus der TAZ vom 10.12.05:
http://www.taz.de/pt/2005/12/10/a0221.1/text

dieses Zitat!?!

"Anders als viele glauben, helfen Süßstoffe allerdings gar nicht beim Abnehmen. Im Gegenteil: Der Süßstoff sorgt dafür, dass besonders viel Insulin ausgeschüttet wird. Und dieses Hormon gibt an den Körper den Befehl: Fett auf den Hüften bunkern! "Süßstoffe haben sich deshalb schon seit Jahrzehnten als Hilfsmittel in der Tiermast bewährt", erklärt Experte Pollmer."

Ist doch Humbuck und in keinster Weise belegt!? Ist doch viel einfacher die Tiere mit Süßtoff zu füttern, und billiger! Das ist doch der Grund!

[Janinka]

Hm, es wäre ja auch einleuchtend, dass die Ferkelchen ihr Futter einfach lieber mögen, wenn man es ein bisschen süßt, um zu sparen eben mit Süßstoff