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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    16.05.2006
    Semester:
    noch keines
    Beiträge
    35
    Hallo!

    Dies ist mein erster Eintrag hier und ich würde mich freuen, zahlreiche Antworten zu erhalten.
    Ich mache gerade mein Abitur und stehe vor der Entscheidung, was ich studieren möchte. Das schwierige an der Sache ist, ich interessiere mich für wahnsinnig viel. Ich möchte am liebsten alles machen! Dass das nicht geht, weiß ich und das ist depremierend.
    Medizin interessiert mich sehr. Ich könnte es mir vorstellen, auch wenn ich Zweifel hege, ob ich mit so einem Lernstudium zurecht kommen würde, ob ich für den Beruf wirklich geeignet wäre und- was mich am meisten beschäftigt- ob mir nicht die Kreativität fehlt bzw. abhanden kommt. Eigentlich bin ich bisher immer eher im sprachlich-künstlerischen Bereich unterwegs gewesen (mein ganzes bisheriges Leben lang.. so schrecklich alt bin ich ja noch nicht.) Eigentlich wollte ich immer ans Theater, aber inzwischen bin ich desillusioniert. Alle Schauspieler-Freunde gehen vor die Hunde, mehr oder weniger oder sie werden depressiv. Das ist das schlimme an der Kunst. Nur leider hat die Kunst mich gepackt. Ich schweife ein bisschen ab.
    Mein Problem ist, ich hänge zwischen Kunst und Medizin. Und das lässt sich schwer vereinbaren. Irgendwie depremierend. Goethes Wilhelm Meister hat es erkannt, der Mensch muss Kunst und praktische Fähigkeiten vereinbaren, um die ganzheitliche Erfüllung zu erfahren.
    Im Theater hätte ich keine Bedenken, dass ich es schaffen würde, da weiß ich schon wie alles läuft. Aber in der Medizin. Keine Ahnung. Kann ich so viel auswendig lernen? Bin ich dem Druck gewachsen? Kann ich Leichen sehen? Ich kann mir gerade nicht mal vorstellen, jemanden ein Spritze zu geben. Naja, man lernt das wohl auch alles erst.
    Versteht irgendwer, was ich meine und wie es mir geht.
    Mein Text ist ja schon wieder hochpoetisch. Verzeiht mir das, ich hab heute erst Deutsch-Abi-Klausur geschrieben!

    Es wäre schön, wenn jemand ein paar Gedanken zu meinem Thema äußern würde!

    Schöne Grüße, herbstkind.



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  2. #2
    immer nett lächeln Avatar von LaTraviata
    Mitglied seit
    04.09.2004
    Ort
    Gummibärenland
    Semester:
    HexHex
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    3.424
    Hmm, ähnlich erging es mir auch in der Oberstufe. Für mich war die Menge dessen, was man so an der Uni studieren kann, nahezu erschlagend... eben auch weil ich in der Schule immer meine besten Punkte im sprachlich-gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld erreicht habe...Man muß sich erst einmal mit den Dingen beschäftigen, bevor man sich wirklich entscheiden kann. Daher nahm ich mir nach dem Abi die Zeit, all die für mich interessanten Berufsfelder genaustens unter die Lupe zu nehmen.

    Tja, und irgendwie fehlte mir eben diese Sinnhaftigkeit bei all den anderen Berufe - nur Medizin bzw. die Pflege und das intensive Arbeiten mit den Patienten brachte mir diesen Sinn, der nicht von der Hand zu weisen war. Ich mußte nicht fragen, wofür ich das machte. Es machte mich einfach glücklich, so wie ich das vorher nicht erlebt habe.

    Daher bin ich überzeugt, das für mich Richtige gefunden zu haben. Ich würde Dir einfach raten, mal Praktikumserfahrungen zu sammeln und ganz tief in Dich hinein zu horchen. Ich denke, wir sind zu jung, um bereits unser späteres (Berufs-)Leben auf einem Kompromiss fußen zu lassen.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg und heiße Dich herzlich willkommen hier!!!
    Liebe Grüße, L.*
    “Pour ce qui est de l'avenir, il ne s'agit pas de le prévoir, mais de le rendre possible.”
    Antoine de Saint-Exupéry



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  3. #3
    Franzi
    Mitglied seit
    16.06.2002
    Ort
    Berlin
    Semester:
    4. Sem.
    Beiträge
    469
    Erst einmal Glückwunsch zur hinter Dich gebrachte Deutsch-Abi-Klausur! Hoffe, die ist gut gelaufen?!
    Was rät Dir denn denn Bauchgefühl (mal den Lernaufwand und alle Ängste etwas nicht zu schaffen beiseite?)?
    - Sprache, Kunst, Schrifttum, Kreativität....oder
    - Naturwissenschaften, Organisation, überwiegend klare Strukturierung...

    Wenn Dich letztendlich beides interessiert, kannst Du nach dem Medizinstudium ja auch in alternative Berufsfelder gehen. Mußt Dein Leben ja nicht mit Spritzen, auf Station und im OP verbringen. Möglichkeiten wären hier z.B.
    - Kunst- und Musiktherapeut (Malen, Musik und Sprache zur Therapie depressiver oder apathischer Menschen in der Psychiatrie u.s.w.)
    oder
    - Medizinjournalist (recherchieren und berichten über interessante Themen im Gesundheitswesen u.s.w.)
    (mehr fallen mir auf hau ruck nicht ein)

    Vielleicht läßt Du Dir nach bestandenem Abi noch ein halbes Jahr Zeit, machst mal ein Praktikum im Krankenhaus, um das Umfeld kennenzulernen mit welchem Du im Studium konfrontiert sein wirst?! Mit klarem Köpfchen läßt sich die Sache dann besser entscheiden!

    Gruß, Franzi



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  4. #4
    Auf dem Weg zurück... Avatar von McBeal
    Mitglied seit
    11.09.2004
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    war tief im Westö-hö-hön
    Semester:
    Fertig!!!
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    11.832
    Hallo Herbstkind,

    mir ging es sehr ähnlich. An der Medizin interessiert mich sehr viel, es macht mir Spaß, Funktionen und Krankheiten des menschlichen Körpers kennen zu lernen und zu verstehen und ich möchte gern mit und an Menschen arbeiten.
    Meine Hobbys sind aber aus ganz anderen Bereichen: in meiner (inzwischen relativ knappen) Freizeit singe ich (Gesangsunterricht und Chor, bis zu 10 Std. pro Woche) und spiele in einer Jugend-Musical- und Theatergruppe.
    Ich habe mich auch gefragt, ob mir die Medizin nicht zu unkreativ und trocken sein würde, doch bisher ist sie nicht. Außerdem habe ich für mich beschlossen, mir unbedingt meine Hobbys zu bewahren. D.h. für mich, dass ich für das Studium nicht bereit wäre, mit dem Singen aufzuhören und mir auch im Berufsleben noch Freiraum für eine Chorprobe pro Woche schaffen möchte.
    Vielleicht wäre es für Dich auch möglich, Dir die künstlerischen Dinge als Hobby zu bewahren? Ich denke, es ist sogar ein großer Vorteil, wenn man sich noch für komplett andere Dinge interessiert, weil gerade Ärzte einen Ausgleich zum Klinikalltag dringend nötig haben (bisher haben mir auch alle Ärzte, bei denen ich famuliert habe etc. geraten, mir bloß meine Hobbys zu bewahren).

    In diesem Sinne wünsche ich Dir alles Gute für Deine Berufsentscheidung - ich habe meine (noch) nicht bereut!
    Liebe Grüße,
    Ally



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  5. #5
    its-knecht Avatar von Xela
    Mitglied seit
    14.10.2003
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    Berlin
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    4.WBJ
    Beiträge
    524
    es gibt auch patienten bei denen blut abnehmen eine kunst für sich ist ... wie ich heute morgen im pj mal wieder merken durfte...

    aber spass bei seite - ich kann verstehen, dass es schwer ist für dich eine entscheidung zu treffen, was du studieren sollst. mich hat damals vieles interessiert und meine entscheidung für medizin war dann spontan aus dem bauch raus. ich denke oft, dass die entscheidung richtig war, aber immer wieder habe ich so meine zweifel. es gab immer phasen im studium, in denen ich einfach keine lust mehr hatte und mich zwingen musste durchzuhalten. vor wenigen monaten erst beim staatsexamen.
    aber jetzt, wo endlich das ende in sicht ist und ich mehr und mehr einblick in meinen zukünftigen beruf bekomme freu ich mich auf das arbeiten. (ich hab gerade ein motivierendes tertial!) ich weiss mittlerweile, dass ich den job machen kann und dass es mir auch spass macht, wenn die rahmenbedingungen stimmen.

    trotzdem fehlt mir manchmal eben die kreativität (und ich war nie ein kreativer typ!) oder literatur oder philosophieren oder oder.. meiner meinung ist aber das auswendiglernen im medstudium gar nicht so wild, nur in examenszeiten und beim präpkurs war es wirklich heftig. und geschafft hab ichs ja doch irgendwie. wenn du motiviert bleibst, dann kannst du das bewältigen.

    du wächst mit deinen aufgaben, du wirst an alles langsam rangeführt und sollst ja erst noch lernen mit krankheit und tod umzugehen. man wird schon an seine grenzen geführt und muss lernen diese zu überwinden oder weiterzuschieben. und wenn du feststellst, dass du eher in ein theater gehörst als in eine klinik dann ist es keine schande dein studium abzubrechen. (brotlos ist wahrscheinlich beides.)

    mach ein praktikum im krankenhaus, schau ob du in der lage bist so einen job zu machen. vielleicht gefällts dir - probiers aus, keiner kann dir sagen, wofür du geeignet bist und was du machen sollst, das musst du dir für dich selber herausfinden.

    alec
    wenn ich nicht xela wäre, dann wollte ich diogenes sein.



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