Alltag eines Arztes

[.Jordan.]

Mein Hauptinteresse gilt der Medizin, nicht den Patienten. Es macht mir Spaß mich mit der Diagnostik und Therapie von Krankheiten auseinander zu setzen. Wäre mein Schwerpunkt das Helfen, würde ich bei einer Hilfsorganisation arbeiten wollen. Aber selbst da leisten Menschen gute Arbeit, auch wenn sie nicht das "Empathie-Gen" haben.

Ich bin davon überzeugt, dass falsche Bescheidenheit und ständiges Aufopfern einem letztlich nur schaden können. Komischerweise setzen viele bei den Ärzten Altruismus voraus, als könne es ohne gar nicht gehen.

[Polifant]

Aber damit hast du doch deine (Haupt-)motivation. Die nicht daraus besteht, Geld zu machen.
Und ich gehe davon aus, dass du u.a. auch nachts arbeitest ?

Ich bin die letzte, die von Altruismus spricht. Aber man sollte zumindest mit "Helfen" kein Problem haben.

[.Jordan.]

Aber jemand dem es primär um Geld geht, wird wohl eher einen anderen Weg wählen als den ja so kurzen über 6 Jahre Medizinstudium und dann weiteren 5-7 in Weiterbildung. Ich setze hier natürlich auch entsprechenden Einsatz und Ehrgeiz voraus, nicht nur den Wunsch „irgendwie an viel Geld kommen".

Aber wenn man tatsächlich Interesse an Medizin hat und deswegen Mediziner wird, sollte man sich dennoch Grenzen bezüglich der Arbeitsbedingungen setzen dürfen. Wenn man dementsprechend flexibel ist, kann man das dann auch haben. Denn was im KH A vielleicht für alle Tagesordnung und „gehört einfach zum Job dazu" ist, kann im Haus D die Ausnahme sein. Soll es alles geben. Genauso wie Chefärzte, die Mitarbeiter wollen, welche Überstunden nicht für selbstverständlich halten.

Und bei der Bezahlung muss einfach jeder selbst entscheiden, ob es ausreichend ist oder nicht. Es wird ja niemand gezwungen, diesen Job anzunehmen. Aber statements wie „Früher war es schlimmer, ihr solltet einfach dankbar den Mund halten“ oder „Meine Eltern hatten zu zweit nicht mal ein Drittel von meinem Gehalt" finde ich nicht hilfreich, da diese Vergleiche nicht stimmen.

[Arrhytmicin]

Allerdings sind sowohl im Krankenhaus A als auch im Krankenhaus B die Menschen nicht nur von 9 to 5 krank

[.Jordan.]

Wenn es danach ginge, dürftest du das KH nicht mehr verlassen.