Die "kompetenten" Mitarbeiter vom Arbeitsamt

[lille_dronning]

Ich hab zum WS wie so viele andere auch keinen Studienplatz bekommen und mein Auslandsjahr hat leider auch nicht geklappt. Jetzt mache ich mehrere Monate lang nichts, mein KPP fängt erst im Januar an. Wegen Kindergeld und Versicherung bin ich beim Arbeistamt arbeitssuchend (nicht arbeitslos!) gemeldet, sonst würde ich aus der Versicherung rausfliegen und auch kein Kindergeld bekommen (warum verstehe ich aber auch nicht so genau). Jedenfalls stellt sich das Arbeitsamt da ziemlich quer. Ich will keinerlei Leistungen von denen, nur eine Bescheiningung, dass ich arbeitssuchend gemeldet bin (was ich so gesehen ja eigentlich gar nicht bin, aber das brauche ich halt dringend). Und die nette (*hüstel*) Frau vom Amt meinte heute zu mir, dass ich mich dann wöchentlich bei ihr melden müsse, bei etlichen Firmen etc. bewerben müsse und überhaupt.

Ich habe ihr auch gesagt, dass ich nächstes Jahr vielleicht mit einem Medizinstudium anfange, mich aber glechzeitig für einen Ausbildungsplatz bewerbe. Das fand sie ja nun ganz furchtbar ("Ich kann sie aber nur für eine Sache registrieren, wenn sie noch nicht wissen, was nächstes Jahr ist kann ich ihnen auch nicht helfen!"). Die hat mir stundenlang Vorträge gehalten, dass ich mich mal entscheiden müsse, weil sie ja angeben muss, was ich bald machen werde etc. Das weiß ich ja aber noch nicht, weil mit meinem Schnitt (1,8) könnte es ja mit Glück nächstes Jahr klappen, aber das kann mir ja jetzt noch niemand sagen! Und ich gehe lieber auf Nummer sicher und suche mir für den Notfall einen Ausbildungsplatz. Das hat sie mir jedenfalls nicht abgenommen.

Was soll denn der Mist? Ich habe ihr ausführlich erklärt, warum ich mich da melden muss und dass ich keine Leistungen von denen will. Einerseits verstehe ich sie ja, weil ich halt arbeitssuchend gemeldet bin, allerdings meinte sie vor knapp einer Woche am Telefon zu mir, dass das in Ordnung gehe und dass sie schon mehrere Leute mit dem gleichem Problem wie mich gehabt hätte. Da hat sie noch gesagt, dass ich mich nachdem ich mich arbeitssuchend gemeldet habe nichts weiter tun müsse! Und jetzt sagt sie mir plötzlich das genaue Gegenteil! Und unglaublich unfreundlich war sie auch noch.

Wer hat auch Erfahrungen mit sowas? Brauche dringend Rat.

(Und 'tschuldigung für die Länge des Beitrages).

[San Pellegrino]

Bei allem Unverständnis: Das ist ihre Arbeit ! Man geht nicht zum Arbeitsamt als junger, knackiger Arbeitnehmer, damit sie einen NICHT vermitteln. Und wenn man arbeitssuchend gemeldet ist, ist man auch arbeitssuchend, so ist nun einmal die Gesetzeslage.

Der Staat will Dir entweder keine Kröten geben oder Dich ins Heer der Ausbeutung stecken, ist doch klar, oder ?

[lille_dronning]

Ja, ich versteh das ja auch, aber ich weiß auch von anderen, bei denen das ohne Probleme geklappt hat und jetzt macht sie so ein trara drum. Aber da muss ich wohl durch. Mir erscheint das ganze System nur ziemlich wirrkürlich zu sein, bei Person A akzeptieren wir alles ohne Probleme, bei Person B aber noch längst nicht.

Interessiert mich nur, ob es noch andere Leidensgenossen gibt.

[ferguson]

Ja, das Arbeitsamt...habe mittlerweile auch meine Erfahrungen. Nachdem ich ein KPP gemacht habe (10 Monate) hab ich mich da auch mal gemeldet. Wegen unserer wirtschaftlichen Verhältnisse musste ich allerdings auch ALG II beantragen. Nachdem ich auch keinen Studienplatz erhalten habe, haben sie mir einen 1€ Job vermittelt...(oder besser gesagt ich hab mir einen gesucht, nach offizieller Version darf man sich ja selbst keinen suchen...).
Dann ging die Sache mit dem Kindergeld los: kam von der Kindergeldkasse ein Brief und sie meinten ich müsse "arbeitsuchend" gemeldet sein um Kindergeld zu bekommen...aber beim Arbeitsamt I sagte man mir, es könne keine Meldung gemacht werden, da ich ja "arbeitslos" bin. Jedenfalls konnte ich mich mit der Dame einigen und sich machte einen Aktenvermerk: ich warte auf einen Studienplatz, ich brauche keine weiteren Hilfen bei der Studienwahl und ich war beim Arbeitsamt und habe versucht mich "arbeitssuchend" zu melden; bisher hab ich damit nicht mehr viel vom AA gehört - alllerdings hab ich mir jetzt auch lieber einen Job gesucht...
Vielleicht würde des bei einer "kompetenten" Mitarbeiterin klappen, dass sie dir einen Aktenvermerk schreibt? Ich kenne das Problem, dass man da ewige Überzeugungsarbeit leisten muss nur weil man Medizin studieren will und warten muss...

[Feuerblick]

Bist du sicher, dass du aus Versicherung und Kindergeld rausfliegst, nur weil du nicht arbeitssuchend gemeldet bist? Wenn du noch familienversichert bist, kann das eigentlich nicht sein. Dann hätte ich mehrfach nicht versichert sein müssen. Frag da lieber nochmal bei deiner Versicherung!
Und was deine Pläne angeht: Wenn die Seligkeit der Dame davon abhängt, dass du eine Richtung angibst, dann gib doch an, welche Ausbildung du machen möchtest. Festnageln kann dich keiner darauf, wenn du doch irgendwann den Studienplatz hast....