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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
    Mitglied seit
    07.08.2006
    Semester:
    waren einmal
    Beiträge
    10.168
    Eine hochprivate Patientin hat mich bei den Blutentnahmen in den letzten Tagen immer wieder sehr nervig gefragt, warum welcher Wert bestimmt wird, warum sie für die Blutentnahme nicht nüchtern sein muß u.s.w..
    Eine kleine Auswahl der Beschwerden:
    Der Ferritinwert der Patientin war im Keller, und ich musste ihr jeden Tag wieder erklären, warum es keinen Sinn macht, den Wert jetzt täglich zu kontrollieren.
    Warum der HbA1c-Wert bestimmt werden kann, obwohl man nicht nüchtern ist, ging ihr überhaupt nicht in den Kopf. Und daß der Wert ein Blutzuckergedächtnis ist, sei ihrer Ansicht nach völliger Quatsch.
    Da konnte man sich um Kopf und Kragen reden.....sie wusste immer alles besser

    Was für Erlebnisse hattet Ihr bzgl. Patienten, die alles besser wissen, und ihr Nichtwissen auch noch aggressiv an den Mann / die Frau zu bringen versuchen?



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  2. #2
    Banned Avatar von Tombow
    Mitglied seit
    18.08.2004
    Ort
    Западный фронт
    Semester:
    Штрафбат
    Beiträge
    2.583
    Agressiv war es nicht direkt, aber hier die Geschichte:

    Kardiologie, Patient (p-Patient, Postbeamter in Rente). Bei der präoperativen Diagnostik zu einer Prostatektomie (Prostata-Ca) wird wiederholt ein auffälliges EKG beobachtet, worauf hin die Anästhesisten ihn zur Aufklärung in die Kardio weiterleiten....also müßte er über Herzkatheter aufgeklärt werden.

    Aufklärung ging relativ stressfrei über die Bühne, dann kam es aber - als letztes hatte der Patient die Frage, ob denn im Falle einer PTCA er immer noch danach an der Prostata operiert werden könnte....es handle sich ja in der Kardio bei der PTCA um einen schon weitergehenden Eingriff...

    Müßte ihm mit Engelszungen zureden und mir den Mund fusselig reden, daß die PTCA (wenn den eine gemacht werden würde), seine OP-Fähigkeit sogar verbessert.....huch, war schon anstrengend, weil der Patient anscheinend nicht so sehr auf dem Sinn der Sätze, dafür aber genauestens auf die einzelnen Wörter und Wortwahl aufgepaßt hat.

    Ende der Story - Patient wurde 2x gestentet.



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  3. #3
    gewöhnlich
    Mitglied seit
    29.04.2006
    Ort
    Tübingen
    Semester:
    lang genug studiert...
    Beiträge
    549
    Psychiatrie-Wochenpraktikum: Bei einem Alkoholiker findet sich ein suspekter Herdbefund im EEG, der auch bei der Kontrolle am nächsten Tag noch da ist.
    Patient will kein CT, weil "das hat Röntgen" und das macht ja das Hirn kaputt...

    Außerdem hat er einen Hypertonus, sollte sowas wie Beta-Blocker oder einfach irgendwas nehmen, das verweigert er aber, da er ja dann davon "abhängig" werden würde.
    "Sobald ich das absetze hab ich ja dann wieder den hohen Blutdruck, das ist ja auch eine Sucht" - er wolle nicht noch eine...

    Sorry - ich bin einfach nur noch so dagestanden...


    ach ja: end vom Lied fehlt:
    CT hat er doch bekommen
    Als Blutdruckmedikation gab's letztendlich katapressan - "vorläufig"
    Geändert von 0815doc (01.12.2006 um 23:35 Uhr)



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  4. #4
    urologiker Avatar von die chondropathia
    Mitglied seit
    30.06.2003
    Ort
    Schweden
    Beiträge
    2.024
    Borniertheit ist die schlimmste aller Krankheiten, noch dazu mit miserabler Prognose...



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  5. #5
    ziemlich alle...
    Mitglied seit
    03.09.2004
    Semester:
    -e^(i*pi)*6+4
    Beiträge
    548
    Zitat Zitat von Relaxometrie
    Eine hochprivate Patientin hat mich bei den Blutentnahmen in den letzten Tagen immer wieder sehr nervig gefragt, warum welcher Wert bestimmt wird, warum sie für die Blutentnahme nicht nüchtern sein muß u.s.w..
    Eine kleine Auswahl der Beschwerden:
    Der Ferritinwert der Patientin war im Keller, und ich musste ihr jeden Tag wieder erklären, warum es keinen Sinn macht, den Wert jetzt täglich zu kontrollieren.
    Warum der HbA1c-Wert bestimmt werden kann, obwohl man nicht nüchtern ist, ging ihr überhaupt nicht in den Kopf. Und daß der Wert ein Blutzuckergedächtnis ist, sei ihrer Ansicht nach völliger Quatsch.
    Da konnte man sich um Kopf und Kragen reden.....sie wusste immer alles besser

    Was für Erlebnisse hattet Ihr bzgl. Patienten, die alles besser wissen, und ihr Nichtwissen auch noch aggressiv an den Mann / die Frau zu bringen versuchen?
    Ich hab natürlich keine Ahnung von klinischer Praxis aber ist sowas dann nicht so ziemlich die einzige Indikation für asymmetrische Kommunikation, also bei intelligenten Besserwissern mit viel Liebe zum Detail und maximaler Wissenschaftlichkeit das biochemische Phänomen des HbA1c und dessen Pathogenese und Bedeutung für die medizinische Diagnostik erläutern? Ich könnte mir denken dass solche Leute mitunter ihr gegenüber - egal ob Bänker, Klempner oder Arzt - aus Erfahrung oder Arroganz heraus prinzipiell für unfähig oder blöd halten...



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