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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo!

    Und mal wieder Recherche...

    Welche Komplikationen können bei einer Geburt auftreten und die werdende Mutter dazu bewegen, eine Notaufnahme aufzusuchen?

    Die Frau ist bereits mehrfache Mutter (also auch nicht mehr die Jüngste).

    Ist eine Frühgeburt ein Grund, die Notaufnahme aufzusuchen?
    Welche Alternativen gibt es?

    LG,
    Eva



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  2. #2
    Pipipiratin Avatar von Doctöse
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    schön :-)
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    Die Klinik des Alphateams ist ja nicht gerade klein. Von daher werden die da wohl eine eigene Gyn-Ambulanz haben. Ich erinner mich aber an eine Folge, daß dort eine Sectio im Not-OP vorgenommen wurde. Auf jeden Fall braucht ihr einen Gynäkologen, der hinzugezogen wird. Bei drohenden Frühgeburten sollte aber sofern möglich eine große Klinik mit Perinatalzentrum aufgesucht werden.
    Die Frau wird da eher nicht im Alphateam landen, immerhin befinden wir uns in Hamburg
    Was aber vielleicht eine mögliche Story wäre, daß die Frau ein Fan der Hausgeburt ist, schon ihre drei oderwievielauchimmer Kinder vorher so bekommen hat und nun gehts schief. Da wird ja oft die nächst mögliche Klinik genommen. Und Geburtsprobleme gibts mehr als genug. Die Frau wird vermutlich immer brav zur Schwangerschaftsvorsorge gegangen sein. Insofern dürften Fehlstellungen (Beckenendlage z.B.) bekannt sein. Und bei Beckenendlage wäre eine Hausgeburt nicht gerade zu empfehlen, die meisten Babies werden in der Lage werden per Sectio entbunden (geht aber auch ohne). Es könnte natürlich sein, daß das Kind zu groß geraten ist, eine Übertragung vorliegt (SSW dauert länger als normal), aber die Frau noch nicht die 10 Tage über den Termin drüber ist (ab da wird in der Klinik eingeleitet). Ich zähle mal so ein paar Möglichkeiten auf:

    -- Geburtsstillstand: Ursachen z.B. Wehenschwäche, Kind steckt im Geburtskanal fest (mechanisches Problem/Missverhältnisse) --> Kopf ist nach Blasensprung noch beweglich und hoch über dem Beckeneingang

    --Wehensturm: =hyperaktive Wehen --> Uterusruptur droht!!! Es blutet nach Innen!!! = schwere Komplikation, betrifft in 95% der Fälle Mehrgebärende -->sofort Tokolyse mit Beta-2-Sympathomimetika (Partusisten/Fenoterol), Volumensubstitution, sofortige Sectio, je nach Ausmaß der Ruptur und ob sich die Blutung noch stillen lässt evtl. Hysterektomie

    --Nabelschnurvorfall: auch bei Mehrgebärenden häufiger als bei Erstgebährenden; kindlicher Schädel kann Nabelschnur komprimieren --> Hypoxie, sichtbar durch anhaltende Bradykardie im CTG; generell zeigt der Nabelschnurvorfall eine abrupte Verschlechterung im CTG, späte Dezelerationen (=Bradykardie nach Höhepunkt der Wehe), auch sporadische wehenunabhängige Dezelerationen möglich; Nabelschnur ist vaginal zu tasten (pulsierender Strang); --> bei Nabelschnurvorfall Becken hochlagern, Nabelschnur manuell hochschieben, i.v.-Bolus-Tokolyse mit Partusisten und Notfallsectio!!!


    --Vorzeitige Plazentalösung: meist nach der 28.SSW., normalsitzende Plazenta löst sich vorzeitig; klassische Symptome nach 1/3-Lösung: plötzlicher Schmerz, Unwohlsein, Schwindel, Atemnot, Angst, Ohnmacht der Schwangeren; brettharter und druckempfindlicher Uterus; leichte Blutung möglich, es blutet jedoch eher nach Innen; Schocksymptomatik möglich; -->Ultraschall: zeigt retroplazentares Hämatom, CTG mit tiefen Dezelerationen (Hypoxie!)/Bradykardie, manchmal jedoch keine Aufzeichnung kindlicher Herzaktionen mehr möglich! --> Intensivüberwachung, übliche Kontrolle RR, Puls, Ausscheidung, Gerinnung, Blutgaswerte (Cave: Nieren-/kreislaufversagen, Verbrauchskoagulopathie); Volumensubstitution mit Elektrolytlösung, Plasmaexpander, ggf. Erythrozytenkonzentrate, Fibrinogen u./o. Thrombozyten; --> bei ausgedehnter Plazentalösung Notsectio, sofern das Kind lebt oder die Mutter starke Blutungen hat! Bei nicht lebensfähigem/verstorbenem Kind vaginale Entbindung;

    --Uterusatonie: da könnte die Frau z.B. nach der Hausgeburt eingeliefert werden; kommt auch überwiegend bei Mehrgebährenden vor; Lebensgefahr!!! Nachblutung in der Nachgeburtsphase, es blutet teils schwallweise nach außen(dunkles Blut!), wobei sich das Blut auch erst mal im Uterus sammeln kann (der ist nicht gerade klein); die Frage ist, ob sies so schnell in die Notaufnahme schafft (aber wenn sie ne Straße weiter wohnt...; jedenfalls schafft sies nicht zu Fuß); --> Blase entleeren, Ausdrücken/Kompression des Uterus, Schnellinfusion von Oxytocin (10-20IE auf 500ml 5%Glucoselsg.) + 0,5mg Methylergomethrin, Sulproston-Infusion, vorbeugende Schocktherapie; evtl. im OP Einlage einer Oxytocin-getränkten Tamponade (um den Uterus zu erhalten); falls Blutstillung nicht möglich, Hysterektomie


    So, das waren jetzt ein paar Möglichkeiten. Weiß aber nicht, ob das so ideal fürs Alphateam ist. Auf jedenfall brauchts da einen Gynäkologen, Ultraschall und CTG sollten auch zur Verfügung stehen.

    Vielleicht fällt mir später noch was ein
    Geändert von Doctöse (04.03.2007 um 03:59 Uhr)
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    (Marie von Ebner-Eschenbach)

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    deren Lösung ihm nicht einen Augenblick unmöglich erscheint



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    Danke!!!

    Fan von Hausgeburt kann gut hinkommen. Bei den Eltern, die mir vorschweben (ein bisschen alternativ?), ist es gut möglich, dass das Kind "in die Familie hineingeboren werden" soll, dann wird die Mutter wahrscheinlich eine Hausgeburt bevorzugen.
    Eine Hebamme ist wahrscheinlich bei der Hausgeburt anwesend und ruft bei Komplikationen wohl (hoffentlich!)den RTW?
    Kommt sie mit ins Krankenhaus oder bleibt sie wo sie ist?

    Wehensturm klingt nicht schlecht - haben Mutter und Kind da beide eine Chance, zu überleben?
    Eine Hysterektomie würde auch passen (auch wenn es der Mutter nicht gefallen wird).

    Den (oder die? Ich glaub, es war eine Sie) Gyn wird Gisela wahrscheinlich gleich anrufen, wenn sie hört, dass eine Schwangere mit Komplikationen kommt.


    Während die Mutter im OP liegt, passt der werdende Vater übrigens auf die älteren Geschwister auf und gerät dabei mit Oberpfleger Brenneke ins Gespräch. Bei der Gelegenheit soll der Zuschauer dann erfahren, warum Brennekes nur sieben Kinder haben: nach Kind Nr. 7 hatte Helmut Mumps und dann war Schluss...

    LG,
    Eva



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  4. #4
    Pipipiratin Avatar von Doctöse
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    Der Wehensturm wäre wohl ein idealer Fall für die Sendung. Ursache des Wehensturms ist entweder Oxytocingabe oder geburtsmechanische Probleme. Da die Frau eine Hausgeburt wollte, wird sie wohl kaum wehenfördernde Mittel bekommen haben, also könnte man z.B. von einer Haltungsanomalie des Kindes ausgehen, vorgefallener Arm o.ä.; klassische Symptome ist ein Uterus, der sich bei Palpation als hart erweist und im CTG (dann in der Klinik! zuhause wird sie wohl kein CTG haben) zeigen sich Dauer- oder sehr häufige Kontraktionen. Es liegen entweder zu starke oder zu häufige Wehen vor. Hat der Wehensturm mechanische Ursachen, droht eine Uterusruptur!

    Der Wehensturm muss nicht zwangsläufig in einer Sectio enden. Bei Ruptur muss sie jedoch erfolgen. Die Ruptur ist lebensbedrohlich, aber geht i.d.R. gut aus, da schnelle Sectio und entsprechende operative und medikamentöse Versorgung gut greifen (selbst schon gesehen ). In erster Linie ist die Mutter durch drohende Verblutung gefährdet, das Kind könnte hypoxisch werden.

    Die Hebamme kann mit dem RTW mitfahren, immerhin kann sie dort die Schwangere weiter mit überwachen. Hebammen lernen in ihrer Ausbildung alles über Geburtskomplikationen, die Belegschaft auf dem RTW wird nicht so gründlich in dem Bereich ausgebildet. Sie könnte dann auch mit in den OP und dort das Kind in Empfang nehmen (das schnappen die Hebammen auch bei der Sectio direkt den Ärzten aus der Hand, sobald die Nabelschnur durchtrennt ist ).

    Die Geschichte, warum Brennekes "nur" 7 Kinder haben find ich geil
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  5. #5
    ganz seltene MD-Spezies Avatar von trina1081
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    Nicht zu vergessen, dass Gisela neben dem Gyn auch den Kinderarzt ruft, falls was mit dem Kind sein sollte!



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