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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
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    07.08.2006
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    10.166
    Da ich momentan auf der Station für Opiatabhängige arbeite, sehe ich täglich (außer natürlich an meinen freien Tagen) das elende soziale Drumherum, was die Opiatabhängigkeit so mit sich bringt:
    Beschaffungskriminalität, JVA-Aufenthalte, Wohnungsverlust, zusätzliche Abhängigkeit von Benzodiazepinen u.s.w. und so fort.

    Ich dachte, daß wir mal dikutieren könnten, warum Heroin nicht, wie Tabak und Alkohol auch, freigegeben wird.
    Wenn ich so manche Geschichte meiner Patienten höre, denke ich, daß sehr viele (wenn nicht sogar alle) ihrer Probleme entstanden sind, weil Heroin immer im illegalen Rahmen beschafft und konsumiert werden muß.
    Nikotin und Alkohol sind Stoffe, mit denen man sich legal krankmachen darf. Warum ist das bei Heroin anders? Was würde passieren, wenn man Heroin freigibt? Einerseits stößt mir dieser Gedanke selbst übel auf, andererseits ist es vielleicht einfach nur ungewohnt, und es wäre ein gangbarer Weg?



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  2. #2
    Jodelschnepfe Avatar von Hoppla-Daisy
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    Wenn ich mich jetzt richtig erinnere, dann macht Heroin doch gerade diesen Kick, den Methadon eben nicht macht. Von daher würde ich auf jeden Fall dem Vorzug dem Methadon geben, auch wenn es unpraktisch ist, ständig seinem Becherchen hinterher zu laufen. Aber wie sollen die Süchtigen denn jemals so etwas wie ein "normales" Leben führen können, wenn sie ständig "voll auf Droge" sind? Das ist doch absolut kontraproduktiv. Von der hohen Infektionsgefahr mal ganz abgesehen. Dann doch lieber einen kleinen "Schnapsi".
    Es ist einfacher, ein Loch zu graben, als einen Turm zu bauen

    Auch weiterhin gilt: "Krisen müssen draußen bleiben!"



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  3. #3
    Grinsekatze Avatar von Inelein
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    Eigentlich kenn ich mich gar nicht aus, aber ich habe mal in dem Zusammenhang gelesen, dass bei uns Nikotin und Alkohol zu den "Kulturdrogen" (ich glaube so wurde es genannt) gehören, und deshalb bei uns nicht geächtet sind.
    Genauso soll z.B. Kokain in Südamerika als Kulturdroge gelten, und deshalb der Privatkonsum gesellschaftlich akzeptiert sein.
    Demnach wäre die Freigabe von Alkohol und Nikotin bei uns einfach eine Art "Gewohnheitssache", die sich einfach über Jahrhunderte etabliert hat, obwohl man mittlerweile die Folgen kennt. Wenn man jetzt auch noch andere (neue im kulturgeschichtlichen gesehen) Drogen freigeben würde, würde man praktisch etwas legalisieren, was man ja schon bei Alkohohl und Nikotin nicht mehr uneingeschränkt gutheißen kann. Jedoch ist es hier sehr schwer jahrhunderte alte "Traditionen" zu bekämpfen, weshalb die Ächtung von A & N nur schleppend bzw gar nicht voran geht.

    Wie gesagt nur was ich dazu gelesen hab, ich weiß es trifft nicht genau deine Fragestellung, aber wenn man davon ausgeht, dass das Ziel eigentlich eine völlige Abschaffung bzw Unmöglichmachung eines übermäßigen Konsums von Drogen sein sollte, ist es denke ich der falsche Weg z.B. Heroin freizugeben. Dadurch würden ja dann auch bisher cleane Menschen die Möglichkeit haben, "es mal auszuprobieren" womit wir dann mehr Süchtige erzeugen würden.
    Was bei dir aber nicht so genau rauskam, meinst du Heroin nur an ohnehin schon Süchtige freigeben? Da muss ich dann aber sagen, dass das durchaus ein interessanter Gedanke ist...



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  4. #4
    Jodelschnepfe Avatar von Hoppla-Daisy
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    19.04.2003
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    Damals in den Ardennen...
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    aus dem von mir o. g. Grund eher kontraproduktiv.

    Vor kurzem noch in Pharma besprochen.
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  5. #5
    ab 04/09 in Ausbildung Avatar von jilain
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    Ich denke, das würde das grundlegende Problem nicht bekämpfen. Das Problem, wie es zur Sucht kommt.
    Es wird zwar womöglich erstmal der einfachere und schnellere Weg der "Hilfe" sein, aber zieht bestimmt auch noch mehr Konsequenzen nach sich.

    Soweit ich weiß, gibt es aber ähnliche Ansätze in Berlin. Wo diese Mobile für Süchtige herumfahren (unsere Lehrerin hat davon damals mal im Sozialpädagogikunterricht erzählt). Aber da gibt es glaube ich auch nur dieses Ersatzzeug.

    Vllt. sollte einfach der Zugang zu Therapien leichter werden? Was nützt es einem Junkie, wenn er vllt. in 3 Monaten einen Platz bekommt?

    Soweit erstmal meine ersten Gedanken.



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